Nach der Winterpause, der Coronapause hatte ich jetzt die zweite Herausforderung vor mir. Es sollte von Karlsruhe bis Weil am Rhein über den Schwarzwald-Radweg entlang gehen.
Dieser Radweg hat es wirklich in sich!
Insgesamt fast 7.000 Höhenmeter sollen absolviert werden und dazu hatte ich zwischendurch auch noch etwas Schnee unter den Rädern und Füßen.
Der Schwarzwald ist wunderschön. Wer ihn überwinden möchte, braucht aber durchaus etwas Mühe.
Vier Etappen habe ich mir vorgenommen. Da gerade keine Unterkünfte gebucht werden können, würde ich den Zug nehmen müssen: Abends vom Zielpunkt weg und am nächsten Morgen dann wieder zum Startpunkt zurück.
Das ist zwar etwas anstrengender, aber machbar. Die ersten drei Etappen wollte ich in einem Stück fahren. Die letzte von Neustadt-Titisee zum Ziel nach Weil am Rhein mir für ein späteres Wochenende im April aufheben.
Zuerst einmal ging es von Karlsruhe über Dobel ins Murgtal: Gernsbach, Forbach und Raumünzach am Ende waren die letzten Zielpunkte.

Schwarzwald-Radweg Start: Von Karlsruhe nach Dobel
Eigentlich beginnt die Beschilderung des Schwarzwald-Radwegs erst hinter dem Hauptbahnhof Karlsruhes. Da es so schön ist fuhr ich aber erst noch zum Karlsruher Schloss. Das ist ein guter Startpunkt.
Dort war wirklich gar nichts los an diesem Corona-Karfreitag. Es war superruhig und ich konnte das Schloss quasi für mich allein genießen!
Von dort aus geht es schnurrstracks geradeaus, auf den tollen innerstädtischen Radwegen in Karlsruhe bis zum Tivoli (das ist so ein grüner Platz). Dort gibt es auch eine Straßenbahnhaltestelle.
Nun muss man unter der Unterführung durch, dann nach links in die Schrebergärten und schon ist man quasi schon auf dem Radweg. Man ist im Grünen.
Der Karlsruher Stadtwald war sogar etwas besucht, es gibt ein Tiergehege. Schön ist’s hier.

Bei Durlach-Aue am Sportplatz ist man wieder draußen aus dem Wald. Dort sah ich dann endlich auch so richtig die Beschilderung, wo explizit Schwarzwald-Radweg aufgeführt war.
Es geht kurz über die Felder und dann stupft man noch Durlach in seinem Süden und ab dann geht es rechts ab, den Berg hinauf in Richtung Stupferich, was sogar auch noch zu Karlsruhe gehört.
Auch hier kommt man nur so kurz durch, man sieht nicht viel davon und ist schon bald wieder auf den Feldern.
Das erste Ziel an diesem sonnigen schönen Tag außerhalb von Karlsruhe war dann schließlich Langensteinbach, was Teil von Karlsbad ist.
Über Felder, Wald und Wiesen und geht es dann bergauf zum nächsten Ziel nach Ittersbach.

Nach einem weiteren Anstieg, der teilweise durch abenteuerliche Wege führte, setzte ich mich erstmal auf einer kleinen Anhöhe auf eine Bank, machte eine Pause und genoß die Landschaft!
Ein paar Pferde kamen vorbei, Spaziergänger und Radfahrer. So ein bisschen war hier schon etwas los.
Nach der Pause ging es dann weiter – durch die wunderschöne Landschaft.

Ab Ittersbach hat man dann einen langen Anstieg vor sicht, der bis nach Dobel geht und sogar darüber hinaus. Wenn man das geschafft hat, so hat man die entscheidenden Höhenmeter der ersten Etappe geschafft.
Der Rest ist dann nur noch Formsache.
Bis zum Weithäusleplatz hinter Dobel ist man auf der Höhe von 822 Metern. Ittersbach bei 340 Metern über dem Meeresspiegel. Und das Zwischenziel Dobel liegt bei ca. 680 Metern Höhe.
Dobel selbst liegt im Landkreis Calw, den man jetzt streift. Der Ort ist ein kleiner heilklimatischer Kurort, hat eine schöne Kirche und eine schöne Aussicht.
Es lohnt sich hier mal vorbeizuschauen. Ich musste aber gleich weiter…

Von Dobel nach Raumünzach (bei Forbach)
Wie gesagt ging es bei schönstem Sonnenschein bei Dobel weiter den Berg hinauf. Man hat hier, nachdem man das Wohngebiet verlassen hat, einen schönen Waldweg, der einen stetig nach oben führt.
Der Anstieg ist also nicht hart, aber eben stetig. Gemütlich schob ich mich langsam nach oben.
Ganz allein war ich hier auch nicht. Spaziergänger*innen, Mountainbiker*innen, E-Biker*innen begegneten mir.
Endlich oben angekommen sah ich sogar gleich ein bisschen Schnee und stürzte mich wieder in die Abfahrt. Rechts ab, weiter durch den Wald geht es in Richtung der südlichen Ausläufer von Bad Herrenalb.

In Gaistal Talwiese gibt es sogar einen Skilift! Hier war es auch wiederum sehr belebt. Der Skilift aber aufgrund der Temparaturen nicht an.
Dafür begrüßten mich saftige schöne Wiesen an diesem wunderbaren Ort.
Von dort ging es ziemlich steil, so dass ich recht vorsichtig fuhr, den Berg hinunter zu einer weiteren Siedlung bis zur Plotzsägmühle, wo einige (etwas wirre) politische Sprüche auf dem Gasthaus standen. Das durfte natürlich wie alles nicht auf haben.

Man fährt hier an der Kehre sogar ein Stück durch einen Fluss. Spektakulär!
Anschließend geht es dann gleich wieder in den Wald hinein wie so oft auf dieser Schwarzwald-Radweg-Etappe. Schon wieder ein kleines bisschen Anstieg!
Das ist der Schwarzwald!
Doch insgesamt fuhr man jetzt durchaus mehr bergab als bergauf. Ziel war ja jetzt das Murgtal.
Durch den Wald findet man erst nach Loffenau, dessen Siedlung man streift und hat dann nochmal ein wunderschönes Tal vor sich. Leicht absteigend geht es am Fluss Igelbach entlang.
Richtig idyllisch ist es hier. Ein Geheimtipp!
Man gelangt dann aber schnell nach Gernsbach, wo einen erst ein Park auf der linken Seite begrüßt, man aber schon schnurstracks auf die Murg hinzukommt.

Die muss man dann erstmal überqueren. Einen tollen Blick hat man so auf diesen mit Steinen gesäumten Mittelgebirgsfluss.
Bei Hilpertsau wechselt man schließlich wieder die Murgseite.
Es geht jetzt immer leicht bergauf. Eigentlich ist der Murgtalradweg ja ein einfacher, weil man ständig bergab fährt. In diese, anstrengendere Richtung bin ich ihn noch nicht gefahren.
Es folgt dann bald das größere Forbach, wo es auch Schafe und so gibt. Bekannt ist es für die legendäre Holzbrücke. Anschließend geht es idyllisch durch den Wald noch sieben Kilometer bis Raumünzach.

Dort gibt es eigentlich nur die Bahnstation. Erst oberhalb dieser wohnen ein paar, wenige Leute. Dort würde ich aber morgen vorbeikommen.
Erstmal war ich jetzt kaputt. Kaputt und glücklich. Die erste Etappe war geschafft. Die großen Herausforderungen würden aber noch kommen auf dem Schwarzwald-Radweg!