Auch diese Schwarzwald-Radweg-Etappe hatte es wieder in sich! Der Start der Etappe Haslach im Kinzigtal ist ja erstmal leicht zu erreichen. Denn zuvor fährt man durchs Kinzigtal.
Doch ab Haslach hat man wieder nur einen Anstieg vor sich. Und der nach Haslach bleibt nicht der einzige. Der Radweg ist und bleibt also eine Herausforderung!
Mein Ziel war heute Titisee-Neustadt. Bis zum Bahnhof wollte ich kommen und dann wieder zurückfahren. Am Ende machte ich noch einen kleinen Abstecher zum Titisee selbst, der nicht direkt auf der Route liegt.
Von dort fuhr ich mit dem Zug wieder nach Hause.
Von Haslach im Kinzigtal nach Schonach im Schwarzwald
Spannend ist auch: Man befindet sich auf dieser Etappe am Übergang vom Nord- auf den Südschwarzwald. Wo der ganz genau ist kann ich nicht sagen. Aber während Haslach nicht weit von Freudenstadt ist und vielleicht noch zum Nordschwarzwald zählt, gehört Titisee-Neustadt definitiv zum Südschwarzwald.
Vielleicht gibt es auch so etwas wie einen „Mittel“-Schwarzwald. Aber wo hier genau die Kritierien sind, das weiß ich nicht.
Jedenfalls muss man von Haslach im Kinzigtal erstmal sich durch die Fußgängerzone wühlen, wo am Morgen natürlich noch nicht viel los ist.
Wichtig ist dass man richtig abbiegt und auf die Hauptstraße kommt. Auf dieser Straße (294) geht es dann in Richtung Mühlenbach, der nächste Ort nach Haslach. Dort sollte ich übrigens eigentlich übernachten, aber Corona hat ja meinen Übernachtungsplänen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
So bin ich einfach mit dem Zug hin und her gefahren. Das ging doch ganz gut.
Dort wollte ich mir etwas vom Bäcker besorgen, doch der hatte leider zu. Ich fuhr nach Mühlenbach zuerst falsch. Es geht jetzt nicht die Straße weiter, sondern inmitten von Mühlenbach biegt man einfach nach links ab.
Ich fuhr also wieder zurück um den richtigen Weg zu finden.
Was aber toll war: Schönes Wetter hatte ich an jenem Tag.
Nach Mühlenbach kam nun die Herausforderung!
Der folgende Anstieg bis zum Landwassereck ist wirklich ziemlich herausfordernd. Teilweise musste ich schieben. Ich war halt auch etwas platt.
Die Sonne prasselte auf mich, die ländlichen Häuser und die Siedlungen hatte wirklich was für sich. Gleichzeitig sieht man von Weitem Windräder, welche die Landschaft verschönern.
Mit Ach und Krach erreichte ich das Landwassereck.
Von dort geht es dann über die Straße und in den Wald hinein. Es geht jetzt teilweise weiter bergauf, dann mal wieder bergab. Wichtig ist, dass man hier auf die Beschilderung achtet, die aber insgesamt doch ganz gut ist.
Sehr viel Wald hat man vor sich. Trotz Lockdown war der ein oder andere Spaziergänger, der ein oder andere Wanderer unterwegs.
Diese Strecke durch den Wald zieht sich bevor man wieder Asphalt erreicht. Sie ist aber auch wirklich schön.
Nach einem kurzen Stück wenig befahrener Straße durch noch leicht bewaldetes Gebiet, hat man eine Abfahrt vor sich, die einen nach Schonach führt. Das Wetter war zwar sonnig, aber noch kalt, so dass es bergab schon noch etwas zog.
Ich war froh als ich dann den ersten Abschnitt nach Schonach geschafft hatte. Noch nicht einmal 40 Kilometer von den zu absolvierenden 85 hatte ich geschafft (bis nach Tititsee-Neustadt).
Von Schonach nach Titisee-Neustadt
In Schonach konnte ich kurz aufatmen. Ein schöner Park mit kleinem See ist inmitten des Ortes, aber er ist sehr klein, so dass man bald wieder hinaus ist. Dennoch ist er nach Mühlenbach das nächste Stückchen Zivilisation!
Doch schon bald nach dem kurzen Aufatmen steht man vor der nächsten Herausforderung. Eine wirkliche Entlastung gibt es auf dieser Etappe kaum.
Es geht jetzt immer aufwärts und abwärts. Erst hat man einen Anstieg vor sich, den man schaffen muss. Dann fährt man wieder in ein schönes kleines Tal mit Schwarzwaldhof.
Auf einem Weg, der eher an eine Wiese erinnert geht es weiter bergauf. Der Schwarzwald-Radweg ist hier gut ausgeschildert, aber man wundert sich etwas, ob das jetzt richtig ist.
Nach dem Anstieg hat man sogar tatsächliche Wiese vor sich, ein Schotterweg folgt und dann ging es für mich erstmal in den Wald durch den Schnee (wieder!).
Trotz des schönen Sonnenscheins ist hier in diesem kalten Frühjahr 2021 noch Schnee liegengeblieben. Der Weg durch den Wald ist nicht intuitiv, da rechts ein Schotterweg abgeht.
Jedenfalls landet man an einem Parkplatz, dem Wanderparkplatz Weißenbach.
Anschliend kommt endlich die langersehnte Abfahrt. Zwar muss man da immer etwas aufpassen und ich bin ein vorsichtiger Abfahrer, aber es entlastet und man schafft ein paar Kilometer.
Dabei kommt man ganz in der Nähe der eigentlichen Donauquelle vorbei. Dazu gibt es ja verschiedene Theorien. Nordwestlich von Furtwangen beginnt die Breg als Zufluss der Donau.
Allerdings muss man noch Obacht geben:
Es geht nun nicht nach Furtwangen weiter, sondern man muss irgendwann rechts abbiegen. Zuerst ist die Strecke noch ganz intuitiv.
Es gibt einen normalen Radweg, man hat nun einen Anstieg und hat das Gefühl in einer Sackgasse zu sein (bei Kammerer – Transporte & Recycling ist das). Doch es geht hier tatsächlich weiter. Irgendwann entdeckte ich das Schild:
Man muss rechts um die Ecke kurven, oder besser gesagt: Dann anschließend laufen. Denn es ist hier richtig steil und dazu ein ziemlich grober Schotter vorhanden.
Wieder ein nicht einfaches Stück auf dem Schwarzwald-Radweg.
Nachdem man das geschafft hat, ist man aber wieder auf einem Asphaltweg und darf auch bald etwas bergab fahren. Man streift Gütenbach, ein Nebenort von Furtwangen im Schwarzwald.
Der kleine Ort Neukirch folgt. Man fährt anschließend weiterhin auf der Straße bergab, um dann in ein schönes kleines Flusstal einzubiegen und nochmal so richtig schön genießen zu können.
Es lag dort wieder ein bisschen Schnee, den die Sonne noch nicht weggeschmolzen hatte.
Der Weg endet nun mit einem Anstieg auf unbefestigtem Untergrund, um dann oben bei der Kalten Herberge.
Es sind jetzt noch 17,5 Kilometer (laut Wegweiser) bis Titisee-Neustadt.
Wieder gibt es einen Anstieg durch den Wald. Nach diesem gönnte ich mir eine schöne Pause und blickte von oben auf ein Schwarzwaldhaus. Ich aß etwas und bald wurde mir wieder kalt. Das ist dann der Punkt, wo man schnell los muss, um sich nicht zu erkälten.
Weit war es jetzt nicht mehr. Durch Schwärzenbach und durch Friedenweiler ging es immer mal wieder bergauf und bergab. Doch insgesamt hatte man mehr bergab zu fahren. Es ging ja runter ins Tal des Titissees.
Beeindruckend ist auch die steile Abfahrt nach Titisee-Neustadt. Von weitem sieht man von dort schon die Kirche.
Dann hat man es geschafft!
Zumindest die dritte Etappe des Schwarzwaldradwegs, der eine wunderschöne aber halt auch superanstrengende Herausforderung ist!
Ich besuchte dann zum Abschluss noch den Titisee. Einfach so. Weil ich es kann!
Die letzte Etappe des Schwarzwaldradwegs führt dann übrigens über den legendären Feldberg.