Auf diesen Radweg habe ich mich lange gefreut. Irgendwie bin ich ja sowieso ein Fan des Schwarzwaldes und manche Orte und Teile dieser wunderschönen Landschaft kenne ich recht gut. Andere sogar gar nicht. Und genau hier gibt es noch viel für mich zu entdecken.
Insofern ist dieser Radweg, der Schwarzwald-Panorama-Radweg einer, der wirklich alle Teile des Schwarzwaldes miteinander verbindet: Man fährt hier vom Norden in den Süden und lernt so wie die Teile, die ich sonst an unterschiedlichen Stellen besucht habe, miteinander verbunden sind.
Dabei fährt man an verschiedenen Flussradwegen entlang, dem Enztalradweg, dem Murgtalradweg und auch ein Stück am Kinzigtalradweg. Der ganze Nordschwarzwald wird einmal durchkreuzt, was so Flüsse anbelangt. Ganz am Ende des Radwegs landet man in Waldshut-Tiengen am Rhein.
Doch zuerst einmal wollte ich jetzt die Etappe von Pforzheim nach Schramberg fahren. Eine abwechslungsreiche Etappe, die mich vom Nordschwarzwald in den mittleren Teil dieses schönen Landschaftsgebietes führen würde.
Von Pforzheim nach Enzklösterle zum Ursprung der Enz – Leicht ansteigender Flussradweg
Von Pforzheim nach Bad Wildbad
Der Beginn des Schwarzwald-Panorama-Radwegs befindet sich an der Enz, etwas außerhalb der Innenstadt (ca. 2,5 Kilometer entfernt). Vom Bahnhof fuhr ich zuerst an die Enz, an den Ausgangspunkt beim Gasometer. Dort stehen auch zwei rote Stäbe als Kunstwerk. Gleich anschließend ging es wieder zurück in Richtung Stadt, aber ich blieb dann direkt an der Enz.
Das war ein sehr schöner Beginn: Die Enz und auch die Würm wie die Nagold sind so etwas wie der Ruhepol Pforzheims. Die Stadt gilt ja bei vielen nicht als besonders schön – aber hier an den Flüssen hat sie wirklich etwas.
Man folgt der Enz jetzt bis Enzklösterle, dem Enzursprung. Über 40 Kilometer sind es dorthin. An der Enz entlang fährt man auch aus Pforzheim hinaus. Einmal war in der Stadt auch aufgrund von Hochwasser eine Unterführung gesperrt. Doch die Sperrung konnte man oberhalb der Enz umfahren.
Es dauert etwas bis man die Stadt verlässt und dann kommt man auch noch in den Vorort Birkenfeld, den man nur kurz streift. Kurz zuvor hat man übrigens die Enzsseite gewechselt.
Das nächste große Ziel ist dann der Kurort Bad Wildbad. Dazwischen kommen nur Neuenbürg und Höfen an der Enz. Der Radweg ist hier leicht ansteigend, aber noch nicht wirklich anstrengend. Ich kam gut voran. Das Wetter war für Mitte März auch noch recht gut.
Von Bad Wildbad nach Enzklösterle
Den ganzen Radweg bin ich so ja schon einmal gefahren, als ich den Enztalradweg absolviert habe. Damals bin ich aber in Enzklösterle gestartet und eben andersherum gefahren. Der Radweg ist dann leicht absteigend und einfacher zu fahren als wenn ich aufwärts fahre.
Nach 22 Kilometern ca. war ich also in Bad Wildbad und kaufte mir noch etwas beim Bäcker. Die Strecke in Bad Wildbad finde ich nicht wirklich gut gelöst. Es gibt keinen eigenen Radweg, sondern man fährt eng an der Schienenstrecke der Regionalstadtbahn vorbei. Auch Autos fahren hier, so dass es einfach recht eng ist hier zu fahren.
Ästhetisch gefällt mir der Kurort allerdings. An dieser Strecke gibt es so einige Bäcker und Cafés.
Nachdem man die Kurpassagen hinter sich hat, fährt man – am Kurpark vorbei – hart den Berg hinauf und weiter geht es bis man wieder in der Natur ist.
Nach Enzklöstlerle fährt man viel durch den Wald und über Schotterwege. Der Weg wird jetzt etwas steiler als auf der Passage nach Bad Wildbad. Aber es ist alles gut machbar. In dem kleinen Ort Enzklösterle ist man wieder etwas in der Zivilisation. Hier gibt es eine Minigolfanlage.
Das Wetter übrigens war zwar heute weiterhin sehr gut, aber je weiter man nach oben fährt, desto kälter wird es eben auch.
Hinter Enzklösterle folgt dann der Teilort Gompelscheuer. Ein kleiner gemütlicher Ort, der sehr abgelegen liegt. Hier befindet sich dann die Quelle der Enz und von hier war ich schon mal gestartet als ich den kompletten Enztalradweg gefahren bin.
Schwarzwald-Panorama-Radweg – Auf & Ab: Von Enzklösterle nach Freudenstadt
Von Enzklösterle nach Baiersbronn
Von Enzklösterle-Gompelscheuer fuhr ich dann in einen Ort, den ich noch nicht kannte. An der Poppelmühle ist die Riesenrutschbahn Poppeltal, die heute wohl auch geschlossen war.
Von dieser aus geht es weiter den Berg hinauf. Man fährt jetzt für ein kleines, aber anstrengendes Stück direkt auf der Landstraße.
Anschließend wird es gar noch anstrengender, da es jetzt in den Wald hineingeht. Über Schotterwege hat man ein paar Höhenmeter zu absolvieren, die man dann aber wieder bergab fahren darf, um in Urnagold zu landen.
Urnagold kannte ich auch schon – genauso wie Gompelscheuer. Mir war nur das Verbindungsstück noch nicht bekannt. Denn in Urnagold beginnt der Nagoldtalradweg, den ich schon erfolgreich absolviert hatte.
Hier oben war es trotz eigentlich guten Wetters richtig kalt. Nach Urnagold folgt dann Seewald, ein kleiner Ort, zu dem Urnagold als Vorort auch gehört. Hier fror ich sogar etwas und fuhr gleich weiter.
Jetzt endlich durfte ich bergab fahren. Leider verfuhr ich mich etwas ob der schlechten Beschilderung. Ich folgte einfach der Autostraße und muss wohl ein Schild übersehen haben, oder es gab gar keines. Auf jeden Fall waren die Schilder dann hier eher versteckt angebracht.
Es folgte eine lange nicht ungefährliche Abfahrt und ich landete schließlich im Murgtal. Zwar war ich jetzt nicht mehr auf dem offiziellen Radweg. Jedoch wusste ich: Ich musste einfach nur der Murg folgen und würde nach Freudenstadt – meinem nächsten Ziel – kommen.
Den Murgtalradweg kannte ich schon von anderen Ausfahrten hier im Nordschwarzwald.
Von Baiersbronn nach Freudenstadt
Hier war jetzt die Stimmung wieder anders. Es war nicht so kalt und mein Gemüt hellte sich etwas auf. Ich ging noch in Baiersbronn im Supermarkt was einkaufen und fuhr ohne groß anzuhalten bis kurz vor Freudenstadt.
Vor Freudenstadt war das Problem, dass ich ein Stück Anstieg vor mir hatte. Und das war schon ein eher anstrengenderer Anstieg. Da ich nicht so richtig fit war, musste ich dann schließlich ein Stück schieben.
Als ich das Stück geschafft hatte, war es nur ein kurzes Stück bis zum riesengroßen Marktplatz Freudenstadts. Dieser ist immer ein beeindruckender Anblick – gerade in der Abendsonne.
Von Freudenstadt nach Schramberg – Der unspektakuläre Teil des Schwarzwald-Panorama-Radwegs
Von Freudenstadt nach Loßburg
In Freudenstadt fand ich die Beschilderung dann wieder mäßig, obwohl es einzelne Schilder gibt. Man folgt nun dem Kinzigtalradweg ein Stück weit – oder auch der Strecke, die von Freudenstadt weiter nach Straßburg führt, die ich noch aus meiner Tour 2016 kenne und von weiteren Touren in die elsässische Hauptstadt (wobei wirklich nur ein Stück, nach Straßburg geht es dann bergauf nach Kniebis).
Hier ist ein kleiner Hügel zu überwinden, der einen bis in den Wald führt. Dort hat man nun eine Abfahrt vor sich. Diese führt einen durch einen teils noch ein wenig schneebedeckten Schotterweg im Wald bis nach Loßburg.
Von Loßburg nach Schramberg
Loßburg ist jetzt nicht soo spektakuläre, ich finde da die Ortsmitte auf dem Weg nicht richtig. Das ist dann weiterhin Kinzigtalradweg, bis man aus dem Ort draußen ist. Dann geht es aber weiter Richtung Süden.
Die folgende Strecke war dann nicht mehr so mega-spektakulär. Man fährt weitestgehend über Wirtschaftswege, die mal auf und mal ab gehen. Es sind zwar nicht mehr viele Höhenmeter, die man nun fahren muss. Aber dieses ganze Auf und Ab geht schon in die Knochen.
Insbesondere wenn man schon müde ist, es langsam dunkel und noch kälter wird. Der Tag war ja an sich schön gewesen, aber so im März ist es halt doch noch etwas kalt des Nachts.
Manchmal verließ ich die Wirtschaftswege und war auf der Straße. Ich hatte mein Fahrrad-Navi von Teasi eingeschaltet, damit ich auch dann weiterkam, wenn die Wegweiser nicht auffindbar waren.
Dieses Navi führt mich aber natürlich manchmal auch etwas anders als der „offizielle“ Schwarzwald-Panorama-Radweg so lang läuft.
In Schramberg war ich dann wieder so etwas wie in der Zivilisation, auch wenn das hier natürlich nur eine kleine Stadt ist mit über 20.000 Einwohner. Ich sah nicht viel von ihr außer die Kirche.
Morgen würde es dann wieder spannender werden, wenn ich erstens in Richtung Villingen-Schwenningen zum Neckar käme und dann ins touristische und wirklich ästhetisch ansehnliche Gebiet des Südschwarzwaldes um den Titisee herum!
Die krasseste Etappe mit fast 130 Kilometern, die hatte ich aber am ersten Tag schon gleich geschafft. Juhu!