Meine erste Tour im Jahr 2019! Ich hatte mir dieses Jahr Zeit gelassen und war im Januar kein Fahrrad gefahren. Ende Februar ging es aber dann gleich mit einer ziemlich anspruchsvollen Tour los: Dem Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg. Um die 1.700 Höhenmeter waren zu absolvieren.
Ich wollte von Heidelberg nach Radolfzell kommen. Der Startpunkt ist genau an der Alten Brücke in Heidelberg. Die ist gar ein Wahrzeichen dieser schönen und auch bekannten Stadt. Sie wird oft von vielen Touristen besucht (gerade aus dem asiatischen Raum) und ist bekannt für ihre Schlossruine und Universität.
Dort am Rande der Altstadt startet man den Radweg. Sein Ende soll am Bahnhof von Radolfzell am Bodensee sein. Die erste Etappe bis nach Pforzheim ist noch relativ moderat. Die zweite dann – vor allem zwischen Horb und Rottweil – ist dann sehr hart. Und auch die dritte hat ihre Höhenmeter, aber auch eine starke Abfahrt, wenn es runter zum Bodensee geht.
Doch erstmal geht es durch die schöne Heidelberger Altstadt nahe der Alten Brücke. Nicht weit ist der Universitätsplatz und auch die lange Fußgängergasse mit Restaurants. Am Vortag war ich dort und habe lecker asiatisch gegessen!
Durch das Kraichgau: Von Heidelberg bis Bruchsal
Von Heidelberg nach St. Leon-Rot
Trotz Heidelbergs Bekanntheit und seiner interessanten Altstadt mit langer Fußgängergasse, muss man sagen: Bisher ist sie keine Fahrradstadt. Dafür gibt es zu viele Baustellen. Wobei man an einer Stelle gar an einer „Protected Bike Lane“ vorbeifährt. Das ist ein Radweg, der zwar auf der Straße ist, aber mit bestimmten Stangen vom Rest der Straße getrennt ist. Das schafft man z.B. mit so Stangen.
Zuerst fährt man allerdings in Heidelberg am Rand der Altstadt entlang. Es geht dort über Kopfsteinpflaster, was mit dem Rad natürlich immer etwas unangenehm ist. Auf der anderen Seite der Straße ist der schöne Neckar, der unweit von Heidelberg in der Industriestadt Mannheim in den Rhein mündet.
Nach der berühmten Heidelberger Altstadt muss man sich durch den Verkehr der Stadt Heidelberg quälen und darf dann entlang der Straße raus aus der Stadt fahren.
Ich kam noch an einer Freitagsdemo vorbei, der „Fridays for future“. Vor allem Schüler demonstrieren auf diesen Demos für Klimaschutz und ich selbst werbe hier auch für einen Tourismus, der möglichst ohne Flüge funktioniert. Es reicht die Bahn und das Fahrrad!
Man fährt ein Stück an der Landstraße entlang. Neben einem ist der Vorort Heidelbergs mit Namen Kirchheim. So schön die Altstadt Heidelbergs ist, so karg ist die Landschaft vor den Toren Heidelbergs. So richtig schön wird es eigentlich erst kurz vor dem Schwarzwald.
Die Landschaft heißt hier Kraichgau. Zwischendurch gibt es schon Bannwälder, aber insgesamt ist die Landschaft hier doch verbesserungswürdig (ja, es ist eine Kulturlandschaft und Menschen können diese verändern!).
Überraschend waren nur die Tiere in der Nähe des Asphaltmischwerks. Hier muss man etwas aufpassen – denn auf Feldwegen fahren hier sehr schwere Laster. Umso erstaunlicher ist es, dass neben des Asphaltmischwerks sich dann Büffel befinden (wenn ich das so richtig erkannt habe).
Zwischen Walldorf und Hockenheim fährt man durch das flache Land. Schließlich ist der nächste Ort, durch den man wirklich durchkommt St. Leon-Rot. Das ist ein kleiner Ort mit ca. 12.000 Einwohnern.
Eigentlich kommt man in St. Leon-Rot an einem See vorbei. Doch der ist hinter einem Campingplatz versteckt. Nur diesen sieht man am Radweg, bevor man in die eigentliche Gemeinde von St. Leon-Rot kommt.
Von St. Leon-Rot nach Bruchsal
Anschließend folgt dann Kronau und der Langenbrückener See. Diesen sieht man dann wenigstens. Aber auch hier ist die Landschaft nicht soo beeindruckend. Schon schöner als kurz nach Heidelberg, aber hier wird das Kraichgau dann etwas interessanter.
Es folgen kleine Orte wie Stettfeld, Ubstadt-Weiher und Ubstadt. Dann schließlich und endlich ist man in Bruchsal. Diese Stadt finde ich nett und ich bin dort schon 2x gewesen. Einmal bei einer Hochzeit. Dort bin ich auch an dem Schloss Bruchsal gewesen. Ich war ganz überrascht, dass ich hier vorbeifuhr. Ich hatte mich nicht darauf vorbereitet. Dieses hat einen schönen Park und einen Weg, der nur dieses Schloss zuläuft.
Das zweite Mal, als ich in Bruchsal war, bin ich von Tübingen bis nach Bruchsal gefahren. Diesen Bericht gibt es hier. Deshalb kannte ich die Stadt schon ein bisschen. Sie hat eine schöne Innenstadt.
Zum Tor des Nordschwarzwaldes: Von Bruchsaal nach Pforzheim-Dillweißenstein
Von Bruchsal nach Bretten
Nach Bruchsal wird es nun etwas schöner. Man fährt über eine Kulturlandschaft, die auch etwas Wald und saftige Wiesen hat. Zwischen Bruchsal und Bretten sind es um die 16 Kilometer.
Ein schönes Schloss gibt es in Gondelsheim, das man am Ortseingang findet. Diesen Weg bin ich übrigens in anderer Richtung bei meiner Tour im Mai 2017 gefahren (bis Pforzheim). Dass Schloss in Gondelsheim ist mir dabei aufgefallen.
Nun ist man bald in Rinklingen, was ein Vorort von Bretten ist. Von Bretten habe ich allerdings selbst nicht so viel gesehen, da man hier nur am Rande der Stadt vorbeikommt. Die Innenstadt ist allerdings nicht weit von dem Ort weg, an dem man abbiegt.
Von Bretten nach Pforzheim-Dillweißenstein
Nach Bretten wird es dann aber sehr hart. Es geht durch den Wald, aber eben nur bergauf. Ehrlich gesagt war ich so müde, dass ich auch mal schob. Denn wer ja sein Fahrrad liebt, der schiebt es manchmal. Ein alter Satz, der aber immer noch gilt!
Man kommt nach Nellingen-Bauschlott, auch dort geht es noch etwas bergauf. Später aber in Richtung Pforzheim darf man bergab fahren.
Pforzheim gilt jetzt nicht als die schönste Stadt Baden-Württembergs, aber sie ist ein absoluter Fahrradknotenpunkt! Gleich mehrere Radwege führen hier durch oder enden hier: Der Enztalradweg, der Nagoldtalradweg, der Würmtalradweg – und eben auch der Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg.
Vor Pforzheim fährt man über die A8 und darf den Stau des Feierabendverkehrs beobachten. Als Radfahrer fuhr ich komplett entspannt über die Brücke. Mit dem Rad ist man einfach schneller als mit dem Auto!
Nachdem man in Pforzheim den Berg heruntergekommen ist, landet man direkt am Pforzheimer Bahnhof. Ich hätte hier enden können, weil ich mit der Bahn nach Tübingen zurück fuhr (wobei ich tags darauf wieder zurückfahren würde), aber ich entschied mich noch einen Bahnhof weiterzufahren.
In Pforzheim beginnt nun der Nagoldtalradweg (rückwärts). Diesen kannte ich auch schon von dieser Tour. Der Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Radweg verbindet also verschiedene Stücke von Radwegen. Und da ich schon viel in Baden-Württemberg gefahren bin, kannte ich auch diesen Weg, den Nagoldtalradweg. Den verlässt man dann aber in der Stadt Nagold (das würde ich auf der 2. Etappe fahren).
Nun also fuhr ich in der Dämmerung noch aus Pforzheim raus nach Dillweißenstein. Dies ist ein Vorort von Pforzheim und gehört noch zu dessen Gemarkung. Der Radweg führt nun auf einem engen Radweg durch Waldgebiet, während man an seiner Seite immer die Nagold hat.
Der Bahnhof von Dillweißenstein heißt übrigens Weißenstein. Er ist wirklich sehr schön und beherbergt ein kleines Museum mit Modelleisenbahnen. Von dort aus fuhr ich mit der Kulturbahn ohne Umstieg nach Tübingen. Am nächsten Tag sollte ich zurückfahren.