Eine wunderbare Tour hatte ich ab Salzburg vor mir. Der Alpe-Adria-Radweg ist von den europäischen Radwanderwegen ein absolutes Highlight.
Er ist super abwechslungsreich. Dazu kommt man an beeindruckenden und historischen Stellen vorbei. Schon alleine Salzburg als Startort ist mit seiner Architektur und seiner Landschaft um die Stadt eine Sehenswürdigkeit für sich.
Zudem ändert sich die Landschaft auf dem gesamten Radweg auf vielfältige Weise. Schon die 1. Etappe war abwechslungsreich.
Am Anfang fährt man den Tauernradweg, um später bei Schwarzach im Pongau in bergiges Gelände zu wechseln. Der Zielort und der Anstieg nach Bad Gastein ist Alpenfeeling pur.
Der Alpe-Adria-Radweg ist übrigens rund 410 Kilometer lang. In 4 Tagen würde ich ihn schaffen. Heute auf der 1. Etappe waren ca. 105 Kilometer an der Reihe.
Alpe-Adria-Radweg – der Start an der Salzach: Von Salzburg nach Bischofshofen
Von Salzburg nach Golling an der Salzach
Beginnen kann man den Alpe-Adria-Radweg an jeder Stelle des Tauernradwegs in Salzburg. Und der Tauernradweg beginnt einfach am schönen Fluss Salzach, der an der Altstadt Salzburgs vorbeifließt.
Es bietet sich allerdings als historischer Ort der Mozartplatz an. Dort steht eine Statue von Mozart und es sind sehr viele Touristen unterwegs. Überall kann man Mozartkugel kaufen.
Radtouristisch führt hier übrigens auch der Mozartradweg entlang, den ich schon das Jahr zuvor (2018) gefahren war.
Nachdem ich aus dem Touristen-Troubel raus war, erwartete mich ein ruhiger, gerader Flussradweg.
Der Radweg ist hier echt sehr schön und einfach zu fahren. Erste Unterbrechung des geraden, fast monotonen Radelns ist dann erst die Stadt Hallein.
Dort hatte gerade – mitten in der Innenstadt ein Lauf-Event stattgefunden, aber die Straßen waren nicht mehr gesperrt. Nur einmal im der Stadt fehlte eine Beschilderung, so dass ich erst nach einer Viertelstunde erkannte, wo ich lang musste,
So etwas ist immer etwas nervig. Nach Hallein wird es hügeliger. Man fährt über eine Landschaft voll saftiger Wiesen. Diese erinnerte mich etwas an das Allgäu.
Das Wetter war heute übrigens perfektes Fahrradwetter. Es war nicht zu heiß. Denn es hatte die ein oder andere Wolke am Himmel.
Ab Kuchl ist es aber wieder der erwartete Flussradweg, dem man bis Golling an der Salzach folgt. D.h. es ist ab hier nicht mehr so hügelig, sondern flach.
In Golling selbst allerdings war die Beschilderung sehr verwirrend. Ich brauchte eine Zeit bis ich mich zurecht fand. Nachdem ich dann den richtigen Weg gefunden hatte, stand fest, auch das half nichts. Denn hinter Golling war die Straße wegen Steinschlags nun gesperrt.
Ich fuhr noch soweit ich fahren konnte, um zu schauen, wo die Grenze des heute Möglichen war. Doch nach einem Anstieg und einem Tunnel beim Pass Lueg war klar: Hier würde ich nicht mehr weiterfahren können. Es war gesperrt.
Also hieß es nochmal 3 Kilometer zurück und den Bahnhof suchen. Von Golling nach Tenneck gibt es nämlich eine Bahn, die einen sicher an dem fraglichen Weg vorbeiführt.
Von Golling an der Salzach nach Bischofshofen
Ich traf im Zug noch andere Radtouristen, die das gleiche Schicksal erlitten hatten. Der Zugtransfer war im Prinzip super, nur hätte er eben in Golling besser ausgeschildert sein müssen.
Ich verlor bestimmt 2 Stunden durch die ganze Aktion. Doch – endlich in Tenneck angekommen – konnte ich ohne Probleme weiterfahren.
Von dort sah ich nicht so richtig viel, da es inzwischen zu nebeln angefangen hatte. Es kündigte sich auch ein Regen an. In Tenneck gibt es aber eine interessante Burg. Ich wollte aber gleich weiter gen Bischofshofen.
Von Bischofshofen nach Bad Gastein-Badbruck
Von Bad Gastein nach Schwarzach im Pongau
Auch hinter Bischofshofen bleibt es noch weiterhin flach. Aber das soll sich bald ändern. Es folgt noch St. Johann im Pongau und Schwarzach im Pongau.
In Schwarzach geht es dann über die Salzach und es wird nun bergig. Sogar ganz schön anstrengend ist das nach den paar Kilometern. Man fährt nun zwar noch in Richtung der Salzach, aber eben auf bergigem, erhöhtem Gelände neben dem Fluss.
Von Schwarzach im Pongau nach Bad Gastein
Bei Brandstatt befindet sich dann ein Ausgleichsbecken. Sehr wahrscheinlich gehört dieses zur weitverzweigten Wasserversorgung. Österreich hat ja einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien durch Wasserkraft.
Nach diesem Stück Radweg, bei dem es zwischendurch wieder bergab geht, verlässt man die Salzach nun. Der Teil des Flussradwegs, dem ich seit Salzburg gefolgt bin, ist nun endgültig zu Ende.
Man biegt nun links ab, um gen Bad Gastein zu fahren. Dort erwartet einen zuerst einmal ein Tunnel.
Doch es gibt erfreulicherweise nicht nur einen Tunnel für Autos, sondern einen getrennten Tunnel für Radfahrer*innen.
Das ist nicht oft so in den Alpen. Meistens fährt man direkt neben den Autos durch die Abgase. Zwar mit getrennten Spuren, aber eben doch in der gleichen Röhre.
Das war hier nicht so – und so macht mir durch den Tunnel radfahren sogar Spaß!
Nach dem Tunnel ging es dann nur noch bergauf. Zwar nicht allzu heftig, aber doch dauerhaft. Es war schon anstrengend.
Aber die Landschaft wurde jetzt richtig schön. Alpendörfer haben immer so etwas Gemütliches. Man muss es aber natürlich zu ihnen nach oben erstmal schaffen
Mein erstes Ziel war Dorfgastein und schließlich Bad Hofgastein. Während Dorfgastein ein eher ruhiger kleiner Ort ist, hat Bad Hofgastein mit seiner Therme und seiner schönen Innenstadt doch etwas Touristischeres.
Wobei zu dieser Zeit, was Tourismus anbelangt, nicht sehr viel los ist. Als Skigebiet wird hier im Winter mehr los sein. Aber auch im Sommer lohnt sich die Gegend richtig hart!
Am Ende kam ich fertig und glücklich in Badbruck in Bad Gastein an. Ich hatte den Berg – bis hier zumindest – erklommen.
Das Hotel war supergut, in dem ich nun übernachten sollte. Es gab leckere Kässpätzle zu essen und ich konnte mich für die nächste Etappe sehr gut regenerieren.
Am nächsten Tag würde mein Ziel Villach in Kärnten sein. Die zweite österreichische Alpe-Adria-Radweg-Etappe würde mich wieder fordern!