Über Solarfahrradstraßen (in der Niederlande)

Solarstraßen sind eine interessante Entwicklung erst in den letzten Jahren. Die erste Idee kam von einem Lehrer-Ehepaar aus den USA. In der Niederlande wurde der erste Weg nun 2014 richtig umgesetzt.

Der erste Gedanke ist einfach: Wenn die Dachflächen schon genutzt werden oder es aufgrund von Eigentumsrechten schwierig ist an sie heranzukommen, wieso nutzt man nicht auch die Asphaltflächen, die hin Hülle und Fülle vorhanden sind?

Ein eigentlich kluger Gedanke, der aber nicht so einfach umzusetzen ist. Denn vom Neigungswinkel sind Straßen natürlich nicht so optimal. Zudem müssen die Solarpanels unter einer Glasdecke untergebracht werden, was den Wirkungsgrad verringert.

Doch es gibt anscheinend Möglichkeiten und dafür spricht einfach die viele ungenutzte Fläche. Viele Straßen auf dieser Welt werden nur sehr selten genutzt.

Übrigens das Lehrerehepaar aus den USA, das mit der Idee als erstes an die Öffentlichkeit kan, war nicht das erste was es umsetzte. Zwar gab es eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, jedoch waren die innovativen Niederländer mit ihrer Solarfahrradstraße einfach schneller. Auch in Deutschland gibt es mit Solcom eine Firma, die sich Solarstraßen auf die Fahnen geschrieben hat.

Fahrradsolarstraße - Krommenie Solarstraße - Niederlande - Hartglas - Babyeinhorn
Ein Babyeinhorn auf der Fahrradsolarstraße in Krommenie in der Niederlande. Der Untergrund besteht aus rauem Hartglas. Man kommt mit dem Rad unproblematisch darüber. Das Babyeinhorn fühlt sich offensichtlich sehr wohl!

Die erste Solarstraße der Welt war 2014 eine Fahrradstraße in der niederländischen Kommune Krommenie (bei Amisterdam)

Im Jahr 2014 war es dann soweit. Die erste Solarstraße wurde eröffnet und dann auch noch in der fahrradfreundlichen Niederlande. Da musste es also gleich eine Fahrradsolarstraße sein. Klar!

Die Region Nord-Holland, ein Industrieforschungsunternehmen und ein Straßenbauer haben dieses Projekt gemeinsam in Krommenie verwirklicht. Krommenie liegt nicht weit entfernt von Amsterdam entfernt.

Die 70 Meter lange Fahrradsolarstraße besteht dabei aus Betonmodulen. Diese haben eine Siliziumschicht und darüber befindet sich eine Schicht hartes Glas. Dieses ist was rauer als normales Glas. Man hat also guten Halt.

Im Sommer 2016 bin ich mit meinem Reiserad über genau diese Solarstraße gefahren. Es fühlte sich gut an. Ich bezweifel, dass viele Menschen es merkten, dass sie hier über eine ganz besondere Straße fuhren.

Die Solarstraße war damals zwar schon an einigen Stellen abgebröckelt, aber ich denke, dass die Materialforscher da weitermachen werden. Auch Asphalt geht ja nach einiger Zeit kaputt. Da zeigt sich schon, dass eine Solarstraße tendenziell eher etwas für weniger befahrene Straßen ist.

Inzwischen hat die Niederlande das Angebot ausgebaut. Aus den 70 Metern von 2014 wurden 2016 dann schließlich 90 Meter. Es gibt auch weitere Pläne gibt es in der Niederlande für Autostraßen.

Zudem gibt es jetzt überall schon erste Solarstraßenprojekte. So zum Beispiel in Frankreich (2016), in China und auch in Deutschland wurde ein Projekt umgesetzt. So hat die Firma Solcom in Erftstadt die erste Solarstraße realisiert (in der Nähe von Köln befindet sich dieser Ort). (Leider muss man sagen, dass diese nicht so richtig funktioniert hat in Erftstadt.)

Jetzt gibt es natürlich auch immer ganz grundlegende Kritik an Solarstraßen. Zum Beispiel die, dass der Wirkungsgrad schlechter wäre als bei normalen Solarpanels. Das stimmt ja sogar! Anscheinend um ca. 30%.

Aber klar ist eben auch, dass die Flächen von Dächern begrenzt sind und Solarpanels auf der grünen Wiese haben auch ihre ökologischen Nachteile. Umso wichtiger wäre es deshalb, alle Flächen, die es so gibt, in Erwägung zu ziehen.

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