Meine erste Samstagstour im März ’17 hatte das ganz klare Ziel: Siebenmühlental Radweg.
Doch um dort von Tübingen aus dort hinzufahren, musste ich erst über Bebenhausen und Dettenhausen, um schließlich in Waldenbuch zu starten.
Hier entschied ich mich für eine Rund-Radtour, die in Waldenbuch begann, über den Museumsradweg nach Schönaich ging und weiter durch Böblingen führte.
Von Böblingen aus sollte es dann am Truppenübungsgelände Böblingen vorbei am Musberger Sträßle in Richtung Musberg gehen. Dort ist auch mit der Oberen Mühle der Start des Siebenmühlentalradwegs.
Der führt dann über 8 Kilometer am Bundeswanderweg entlang. Dieser heißt kurioserweise so, weil der Weg dem Bund gehört und dort früher vom Bund (oder eher vom Reich) eine Bahn betrieben wurde.
Waldenbuch – Mit Schokolade und Kunst nach Schönaich
In Waldenbuch startete ich bei der Polizei. Komischerweise haben die Samstags zu. Es sah verdunkelt aus, soweit ich das von außen beurteilen kann.
Also, wenn mein Fahrrad am Samstag in Waldenbuch geklaut worden wäre, dann wäre die Polizei nicht vor Ort gewesen, obwohl ich direkt vor Ort bei der Polizei war! Unglaublich. 🙂
Naja, jedenfalls war es ein guter Startpunkt so mitten in diesem Dorf. Das ist, auch wenn es klein ist, weltweit bekannt. Vor allem wegen der Schokolade.
Ich hatte es gar nicht so direkt darauf abgesehen, aber als ich die ersten Kilometer entlang der Aich absolvieren wollte, da war es schon, dieses quadratische Gebäude von Ritter Sport. Dort drinnen gibt es ein Schokoladenmuseum und auch Schokolade zu kaufen.
Aus Kohlenhydrategründen war das natürlich ein sinnvoller Einkauf hier. Ansonsten stehe ich zu viel Zucker immer skeptischer gegenüber.
Für das Museum hatte ich aber keine Zeit. Vielleicht ein andermal. Dennoch sehr gut, dass hier in Waldenbuch einfach so eine Schokoladenfabrik herumsteht. Praktisch!
Anschließend geht es den Museumsradweg entlang in Richtung Schönaich. Dieser führt eigentlich von Weil der Stadt nach Nürtingen. Insgesamt 18 Museen kann man entlang dieser Radstrecke besichtigen.
Und vor allem: Allerlei Kunst! Das ist echt gut. Denn die meisten Radwege sind halt einfach Radwege, die durch den Wald oder übers Feld oder durch die Stadt führen. Es passiert für den Außenstehenden oftmals nichts.
Doch dieser Radweg hat jeden paar Kilometer ein Kunstwerk zu bieten. Unter anderem ein sehr schönes Fahrradkunstwerk. Ich mag übrigens Fahrräder, sei an der Stelle noch erwähnt.
Den Museumsradweg will ich dieses Jahr auch nochmal gerne komplett fahren. Vielleicht werde ich dann auch noch alle 18 Museen besuchen.
Böblingen ist von hinten betrachtet gar nicht mal so häßlich wie ich immer dachte
Man fährt dann weiter in Richtung Schönaich. Schönaich habe ich durch meine Streckenführung nur am Rande gestreift.
Von Schönaich aus nach Böblingen wird es hügelig. Man muss sich etwas nach oben abstrampeln, hat dann aber auch eine sehr gute Aussicht über die Landschaft.
Das ist einfach immer das Schöne. Wenn man oben ist, hat man als Belohnung eben auch einen super Ausblick. In den Alpen oder in Nordspanien in den Bergen habe ich diese tolle Erfahrung schon oft gemacht.
Man kommt nach Böblingen rein und wenn man von hinten hier hineinfährt zum Oberen See, sieht Böblingen sogar schön aus. Ich kenne Böblingen aus meiner Schulzeit nur vom Bahnhof und Busbahnhof aus.
Die haben das zwar alles jetzt neu gemacht, aber irgendwie überzeugt mich Böblingen immer noch nicht so richtig. Es gibt halt schönere Städtchen auf der Welt.
Aber von hinten, wenn man durch den Park fährt: Ja, da kann man es echt aushalten. Eine krasse Aufenthaltsqualität würden die Stadtplaner wohl sagen.
Anschließend geht es dann am Militärgelände vorbei. Hier sind noch immer die US-Amerikaner stationiert. Ich denke ja lieber an Nirvana, Pearl Jam oder Regina Spektor wenn ich an die USA denke und lieber nicht so ans Militär.
Vielleicht können die ja nach Abzug der Streitkräfte dort Rock’n’Roller und Punkrocker aus den USA stationieren. Das amerikanische Präsidentschafts-System ist ja auf Veränderung hinaus konzipiert. Nach dem jetzigen könnte mal ruhig ein Punkrocker Präsident werden. Z.B. Dave Grohl vielleicht (Ex-Schlagzeuger von Nirvana und mit der Band Foo Fighters schon lange unterwegs).
Der Siebenmühlentalradweg – Eine echt idyllische Strecke mit Bio und so
Aber zurück zum Fahrradfahren. Es geht dann an der Musberger Sträßle entlang und bald schon ist man in Musberg (Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen) und der Siebenmühlental kann endlich starten.
Mir kam es vor, dass es dort noch viel mehr Mühlen gibt als nur sieben. Ich hatte das Gefühl, fast jede paar Meter war hier ein altes Bauernhaus, das vielleicht früher als Mühle gedient hat.
Der Weg ist richtig schön und empfehlenswert. Ich bin früher in Sindelfingen auf die Schule gegangen. Also wirklich nicht weit weg davon. Aber irgendwie kannte ich diesen Teil der Stuttgarter Region kaum. Vielleicht war ich mal dort. Aber so richtig in Erinnerung geblieben ist das Siebenmühlental mir nicht.
Jetzt kann ich das aber ohnehin mehr schätzen. Es gibt dort in den Mühlen verschiedene Bio-Restaurants und auch Markt-ähnliche Möglichkeiten. Also eigentlich alles richtig geil.
Mit dem Fahrrad ist man durch das Siebenmühlental jedoch relativ schnell durch. Er ist ja auch als Wanderweg gut geeignet.
Das hat natürlich auch seine Nachteile. Das Wetter war an diesem Tag gut und viele Familien waren unterwegs. Außerdem gibt es dort Ponyreiten und so.
Die Ponys wollte ich natürlich nicht umfahren und als Radler bremst das einen vielleicht doch hin und wieder mal aus. Aber macht nichts. Jeder braucht ja seinen Platz – und vor allem sein Pony!
Das Leben ist halt doch ein Ponyhof, sofern man der Meinung ist, dass der Siebenmühlentalradweg das wahre Leben ist und diese Ansicht würde ich unterschreiben.
Gute Mühlen sind z.B. die Eselsmühle, Schlösslesmühle und die Mäulesmühle, da war zumindest was los. Am Ende gibt es noch die Burkhardtsmühle, die wieder Teil von Waldenbuch ist.
Man ist dann schon wieder im Norden des Schönbuchs und in Waldenbuch angelangt. Auf der Straße, aber meist innerorts ging es dann wieder zurück zur Polizei nach Waldenbuch.
Der Rundweg war beendet und ich musste natürlich nach Tübingen zurück. Insgesamt 35 Kilometer war meine Rundstrecke heute lang. Die Fahrt nach Waldenbuch hin- und zurück war auch 35 Kilometer lang. Insgesamt waren es heute also 70 Kilometer.
Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, dann startet man am besten in Böblingen. Mit dem Auto kann man natürlich auch direkt zum Siebenmühlentalradweg fahren oder es einfach in Waldenbuch bei der Polizei platzieren. Da gibt es Parkplätze.
Aber wie gesagt, wenn man es Samstags dort hinstellt: Die Polizei in Waldenbuch arbeitet an dem Tag ja nicht! Aber Waldenbuch kam mir jetzt auch nicht sehr kriminell vor. Vielleicht gibt es ja dort Schokoladendiebe. Das könnte ich mir eher vorstellen.
Jedenfalls von Waldenbuch ging es hoch nach Dettenhausen (das war der anstrengste Teil der Tour) und wieder runter nach Tübingen-Bebenhausen. Nach Hause!