Via Claudia Augusta Radweg/Etschtalradweg 5. & 6. Etappe: Meran – Bozen – Trient – Feltre

Die nächsten beiden Etappen auf dem großen, ungefähr 800 Kilometer langen Via Claudia Augusta Radweg hatten einen komplett unterschiedlichen Charakter.

Während es nach Trient noch an der Etsch entlang geht, ist die Etappe nach Feltre richtig bergig und anspruchsvoll. Was auch daran liegt, dass man in Trient den Etschtalradweg verlässt.

Doch der Reihe nach: Es ist so, dass Meran sich ja in Südtirol befindet, während Trient schon quasi das italienische Italien sind. Beide Städte sind richtig schön und dazwischen befindet sich noch Bozen. Das ist zwar nicht direkt am Weg, aber wenn man einen kleinen Schlenker fährt, erreicht man es auch. Ich tat das eben.

Von Trient aus geht es dann den Berg hinauf. Überhaupt ist die Etappe im folgenden mit vielen Höhenmetern versehen.

Nach den beiden Etappen hätte ich dann 75% des Via Claudia Augusta Radwegs geschafft. Bisher war es die Hälfte. Wer die beiden ersten Artikel mit den ersten vier Etappen nachlesen will, der schaue hier:

Passer in Meran bzw. Merano - Via Claudia Augusta Radweg.
Der Fluss Passer in Meran, kurz vor der Innenstadt.
Via Claudia Augusta Radweg|9|50|o-z#46.6696*11.1594*46.0164*11.9063#|Donauwörth·0···|Mertingen·9···|Nordendorf·8···|Westendorf·2···|Gersthofen·22···|Augsburg·8···|Königsbrunn·15···|Untermeitingen·17···|Obermeitingen·1···|Hurlach·3···|Igling·5···|Erpfting·7···|Fuchstal·13···|Denklingen·3···|Kinsau·11···|Hohenfurch·4···|Altenstadt·4···|Schongau·0···|Burggen·8···|Lechbruck am See·11···|Roßhaupten·8···|Füssen·11···|Pflach·12···Pflach (AT)|Reutte·7···Reutte (AT)|Lermoos·16···Lermoos (AT)|Biberwier·7···Biberwier (AT)|Fernpaß·6···Fernpass (AT)|Nassereith·7···Nassereith (AT)|Imst·15···Imst (AT)|Brennbichl Imst Stadt Imst Bezirk Imst Tirol·3···Brennbichl (AT)|Mils bei Imst·6···Mils bei Imst (AT)|Zams·12···Zams (AT)|Stadt Landeck Bezirk Landeck Tirol 6500 Öster·4···Landeck (AT)|Prutz·12···Prutz (AT)|Pfunds·13···Pfunds (AT)|Martina Unteres Tal Region UnterengadinMünste·19···Martina (CH)|Gemeinde Nauders Bezirk Landeck Tirol 6543 Ös·9···Nauders (AT)|Reschen Graun Vinschgau Bozen Trentino-Südtir·7···Reschen am See (Resia) (IT)|Graun im Vinschgau·4···Graun im Vinschgau (IT)|St. Valentin auf der Haide·5···St. Valentin auf der Haide (IT)|Burgusio·7···Burgeis (Burgusio) (IT)|Mals·3···Mals (Malles Venosta) (IT)|Schleis·1···Schleis (Clusio) (IT)|Laatsch·2···Laatsch (Laudes) (IT)|Glurns Vinschgau Bozen Trentino-Südtirol Ital·2···Glurns (IT)|Prad am Stilfserjoch Vinschgau Bozen Trentino·9···Prad am Stilfserjoch (IT)|Silandro·16···Schlanders (Silandro) (IT)|Naturns·20···Naturns (Naturno) (IT)|Meran·13···Meran (IT)|Lana·7···Lana (IT)|Nals·11···Nals (Nalles) (IT)|Bozen·12···Bozen (IT)|Auer·16···Auer (IT)|Neumarkt Überetsch-Unterland Bozen Trentino-S·3···Neumarkt (Egna) (IT)|Salurn·10···Salurn (IT)|Mezzolombardo·13···Mezzolombardo (Welsch-Metz) (IT)|Autonome Provinz Trient Trentino-Südtirol Ita·32···Trento (IT)|Pergine Valsugana·17···Pergine Valsugana (IT)|Levico Terme·10···Levico Terme (Löweneck) (IT)|Borgo Valsugana·16···Borgo Valsugana (IT)|Strigno·8···Strigno (IT)|Samone Comunità Valsugana e Tesino Autonome P·2···Samone (IT)|Castello Tesino·14···Castello Tesino (IT)|Lamon·14···Lamon (IT)|Feltre·31···Feltre (IT)|Cesiomaggiore·14···Cesiomaggiore (IT)|Busche Cesiomaggiore Borgo Valbelluna Belluno·10···Busche (IT)|Lentiai·2···Lentiai (IT)|Villa di Villa·7···Villa di Villa (IT)|Valmareno·16···Valmareno (IT)|Follina·2···Follna (IT)|Pieve di Soligo·9···Pieve di Soligo (IT)|Santa Lucia di Piave·15···Santa Lucia di Piave (IT)|Ponte della Priula·5···Ponte della Priula (IT)|Spresiano·8···Spresiano (IT)|Lovadina·7···Lovadina (IT)|Treviso·15···Treviso (IT)|Silea·4···Silea (IT)|Quarto d’Altino·19···Quarto d’Altino (IT)|Altino Quarto d\'Altino Venezia Venetien Itali·5···Altino (IT)|Portegrandi·9···Portegrandi (IT)|Jesolo·18···Jesolo (IT)|Punta Sabioni·23·https://www.radtouren-checker.de/unterkuenfte-in-venedig-via-claudia-augusta/··Venezia (Venedig) (IT)

Von Meran nach Bozen

Der erste Abschnitt am folgenden Etschtalradweg befindet sich zwischen den beiden wichtigsten Städten Südtirols: Zwischen Meran und Bozen.

Wenn man in Meran ist, gibt es viele Radwege, die nach Bozen führen. Deshalb ist mir die offizielle Radwegeführung des Via Claudia Augusta Radwegs auch nicht ganz klar gewesen. Ich war ja im Hotel S‘ Rössl und da lag es dann nahe der Pferderennbahn entlang der Gampenstraße zu folgen.

Von dort aus ging es rechts weiter, durchs Wohngebiet nach Bozen. Allerdings wollte ich zuvor noch etwas von Meran sehen. Also fuhr ich in die Stadt.

Burg Meran in der Innenstadt am Via Claudia Augusta Radweg.
Landesfürstliche Burg in Meran.

Architektonisch und von der Gemütlichkeit her ist das eine tolle Stadt. Bunte Häuser wechseln sich mit welchen mit Verzierungen oder ganz weißen Häusern ab. Es gibt eine Burg ganz am Ende der Altstadt.

Die Stadt ist gleichzeitig etwas italienisch und gleichzeitig erinnert sie mich an die Städte in Österreich. Gut beschreiben kann ich das nicht wirklich.

Es gibt ein recht modernes neues Hotel Therme. Ganz besonders schön sieht auch der Fluss aus, der durch Meran fließt. Das ist der Fluss Passer, ein Nebenfluss der Etsch.

Meran war an diesem Sonnentag natürlich richtig schön belebt.

Ich fuhr also zurück und dann ging es durchs Wohngebiet. Der Weg ist hier etwas verschlungen, aber die Beschilderung durchaus klar und gut.

Niemand war groß bei diesem Wetter hier in den Seitenstraßen unterwegs. Wahrscheinlich war es vielen zu heiß.

Irgendwann sieht man auch die ersten Apfelplantagen. Man würde heute wieder diese am Wegesrand sehen.

Nachdem man an Sinich/Sinigo vorbei ist (durch das man nicht durchkommt), gelangt man bald schon wieder an die Etsch. Diese musste man in Meran nur kurz verlassen, weil entlang der Schienen an der Etsch kein Radweg entlang führt.

Nur, um nach Bozen zu kommen, würde ich die Etsch noch einmal verlassen. Aber ansonsten ist der Radweg bis Trient (Trento) immer direkt am Fluss entlang laufend.

Zug bei Lana/Burgstall bzw. Lana/Postal - Via Claudia Augusta Radweg.
Regionalzug, der hier bei Lana/Burgstall abfährt. Die Strecke ist die ganze Zeit so asphaltiert.

Kurz bevor ich dann zur Etsch kam, entdeckte ich am Wegesrand noch einen örtlichen Gemüsestand, der neben Äpfeln auch Karotten hatte. Ich deckte mich ordentlich mit Gemüse und Obst ein. Günstig war es zudem und schmackhaft.

Man kommt am Industriegebiet von Sinich bzw. Sinigo vor und hat glatten, weiten Asphaltradweg vor sich. Man ist hier nicht der einzige Radler. Es war heute ordentlich etwas los.

Insbesondere muss man aufpassen auf die Rennradfahrer mit Auflieger, die hier trainieren und an einem vorbeibrausen. Die fahren bestimmt 40 oder vielleicht sogar 50 km/h, als E-Biker hat man da keine Chance und als gemütlicher Graveller wie ich auch nicht!

Es gibt hier wenig sonst zu sagen. Man kann richtig Strecke machen. Als nächstes kommt Lana/Burgstall mit seinem Bahnhof. Dann Gargazon und Vilpian-Nals.

Bei Terlan ist man etwas entfernt von der Bahnstation, so dass man sie nicht sieht. Davor sind ein Haufen Apfelplantagen. Als man nach Sigmundskron kommt, was italienisch Ponte d’Adige heißt, weiß man, dass Bozen ganz nah ist.

Castello Firmiano bzw. Schloss Sigmundskron vor Bozen am Via Claudia Augusta Radweg.
Schloss Sigmundskron kurz vor Bozen an der Etsch. Idyllisch!

Auch in Sigmundskron fährt man wieder direkt am Bahnhof vorbei. Vor allem hat man aber einen wunderbaren Ausblick auf eine Brücke samt Burg. Das war bei diesem guten Wetter ein wundervoller Anblick.

Die Etsch überquert man kurz nach Sigmundskron, fährt unterhalb der Burg und kommt dann über eine stylische Metallbrücke wieder auf die gleiche Seite. Es geht nun nach Bozen (Bolzano).

Auf einem breiten asphaltierten Radweg kommt man zu einem Rastplatz, wo es wieder einen öffentlichen Trinkbrunnen gibt. Dort ist die Beschilderung auch klar: Links geht es in die Innenstadt Bolzanos bzw. Bozens und wer weiter an der Etsch entlang fährt, der kommt nach Trient/Trento.

Ich wollte Bozen unbedingt noch mitnehmen, bevor ich heute Abend in Trient landen würde.

Der Radweg entlang der Eisack, einem Zufluss der Etsch, ist toll ausgebaut. Am Schluss, wenn es städtischer wird, geht er durch einen Park. Aber man kann ganz easy, ohne Autoverkehr, in die Innenstadt Bozens fahren.

Hier wurde also schon etwas für den Radverkehr getan.

Als ich dann in Bozen selbst war, bewunderte ich den Dom und den großen Waltherplatz. Die Sonne brannte nur so. Aber es war viel los und eine schöne Stimmung.

Alles ist hier etwas größer als in Meran. Die Stadt ist immerhin die Hauptstadt Südtirols.

Ich fuhr also wieder zurück, und zwar genau auf dem gleichen Radweg. Anders geht es auch nicht. Man muss als auf dem Via Claudia Augusta Radweg oder Etschtalradweg nicht unbedingt an Bozen/Bolzano vorbei. Ich aber wollte es.

Von Bozen nach Salurn

Wieder zurück an dem Rastplatz war dort viel mehr los. Vorhin war da noch kein Mensch, jetzt deckten sich einige Radfahrerinnen und Radfahrer mit dem wichtigen Gut Wasser ein.

Es geht weiter in Richtung Süden. Die Etsch war auf meiner rechten Seite.

Nach ein paar Kilometern nutzte ich dann einen Rastplatz unter Bäumen und gönnte mir eine kleine Siesta. Bei der Hitze musste man nicht nur schauen, dass man genug trank, sondern auch, dass man mit seinen Kräften haushaltete.

Ich war schon ziemlich platt und ließ es mir kurz etwas gutgehen.

Lange kommt kein Ort direkt am Radweg. Der nächste ist erst Neumarkt bzw. Egna. Doch das ist eben erst nach 20 Kilometern hinter dem Rastplatz, an dem es nach Bozen geht.

Rastplatz bei Leifers an der Etsch - Via Claudia Augusta Radweg.
Rastplatz hinter Bozen an der Etsch.

Zuvor sah man lediglich Auer bzw. Ora von Weitem. Etwa einen halben Kilometer sind es vom Radweg aus bis dahin, aber zeitlich war das mir dann zu viel. Ich sah aber Auer von Weitem. Da es im Tal so flach ist, sieht man so weit.

Es ist überhaupt echt unglaublich, was man hier für einen weiten Blick hat. Manchmal fühlt man sich gegenüber diesen Bergen und der Größe der Landschaft wie ein Zwerg.

Nach Auer fährt man unter einer Eisenbahnbrücke durch und weiter geht es auf dem gleichen monotonen, aber schnellen Radweg. Ein paar Kilometern folgt noch ein Imbiss (S‘ Standl Imbiss Castelfeder). Dort stürzte ich schnell eine Cola herunter, ich war einfach durstig.

Dann folgt Neumarkt bzw. Egna. Zuerst geht es entlang des Sportplatzes, später sieht man ein paar Häuser. Man ist zwar wieder nah an einem Ort, aber doch sieht man nicht so viel. Zumindest ist mir nichts aufgefallen, außer eine Fahrradzählstation und ein weiteres Infoschild zum Via Claudia Augusta Radweg.

Bei Neumarkt und bei Egna – Brücke am Etschtalradweg.
Bei Neumarkt bzw. bei Egna befindet sich diese Brücke.

Ein Trinkbrunnen folgt auch gleich wieder. Außerdem fand ich die Aussicht auf den Fluss, die Etsch, richtig spektakulär. Nochmal spektakulärer als zuvor, wahrscheinlich, da man so viel Natur zu genießen bekommt.

Man fährt noch 10 Kilometer von Neumarkt aus gesehen. Dann sieht man lediglich von Weitem noch Salurn, das ist der letzte Ort Südtirols auf dem Via Claudia Augusta Radweg bzw. dem Etschtalradweg. Aber dort endet eben noch nicht der Radweg und schon gar nicht Italien.

Von der Provinz Südtirol gelangt man jetzt gleich in die Provinz Trento. Ich hatte auch das Gefühl, dass jetzt weniger lost ist auf dem Radweg.

Während zwischen Meran und Bozen recht reger Verkehr war und auch nach Bozen man noch einige Radler traf, waren es jetzt praktisch nur noch die Reiseradler, die aktiv und unterwegs waren.

Ganz besonders ist mir eine italienische Radreise-Familie in Erinnerung geblieben, die ich vor Salurn an dem Rastplatz (mit Überdachung) traf. Sie hatte drei Kinder und es war wohl nicht so einfach für sie voranzukommen.

Von daher: Respekt! Früh übt sich und auf jeden Fall eine tolle Art als Familie zu reisen, wenn auch anstrengend.

Rastplatz Salurn an der Etsch - Via Claudia Augusta Radweg.
Rastplatz bei Salurn/Salurno.

Von Salurn bzw. Salurno nach Trient bzw. Trento

Wie gesagt, wird es hinter Salurn etwas ruhiger. Nach ein paar Kilometer sieht man auch das Schild, das anzeigt, dass man die Provinz Bozen jetzt verlässt.

Damit verlässt man quasi auch den deutschsprachigen Raum. Denn Südtirol ist mindestens zweisprachig. Jetzt ist man praktisch vollständig in Italien.

Der Radweg war hier sehr ruhig, viel weniger touristischer als in Südtirol. Gleichzeitig kamen mir die Berge noch höher vor. Das Etschtal hatte so einiges für sich.

„Provincia Autonoma di Trento“ steht auf dem Schild und auch: „Pista Ciclabile della Valle dell‘ Adige“ – also der Radweg auf dem Etschtal: Oder einfach Etschtalradweg.

Grenze zwischen der Provinz Bolzano und Trento am Etschtalradweg.
Grenzschild zwischen Bolzano & Trento am Etschtalradweg.

Der Charakter des Radwegs ändert sich erstmal nicht, eigentlich ändert sich er bis Trento/Trient nicht. Nur dass es sich die Landschaft ein bisschen wandelt. Während man hier von wirklich großen Bergen umgeben ist, lässt das später wieder nach.

Man gelangt nach wenigen Kilometern erstmal an einen Autobahn-Rastplatz. Diesen kann man aber auch als Radfahrer nutzen. Informationen zum Etschtalradweg gibt es jedenfalls am Wegesrand.

Was mir dann auffiel, war ein sogenannter Bicigrill, ein Bikebreak, wohl ein Restaurant, das extra für Radfahrer gedacht ist: Nicht schlecht, Herr Specht!

Man erreicht nun San Michele all’Adige, den Ortsteil Grumo. Endlich mal wieder ein Ort! Das ist eigentlich, der erste, den man nach Salurn (von Weitem) erreicht und somit der erste in Trento.

Von Weitem sah ich seine wunderschöne Kirche. Alles sieht mir hier weiß aus. Dazu gibt es schöne bogenförmige Brücken über die Etsch, so dass man ohne Problem auf die andere Seite käme. Ich aber blieb dort, wo ich war.

Kirche von San Michele all'Adige - Via Claudia Augusta Radweg & Etschtalradweg.
Kirche von San Michele all’Adige.

Ein Stück fährt man sogar an der Autobahn entlang, aber das ist wirklich nur kurz. Der nächste Ort nennt sich dann Nave S. Felice.

Das ist ein kleiner italienischer Ort, wo es glaube ich schon, etwas enger in den Gassen zugeht. Hier jedenfalls wechselte ich jedenfalls die Etschseite endlich. Die meisten Zeit ist man rechts der Etsch gefahren.

Auch waren hier und da ein paar Radfahrende unterwegs. Meistens schienen es mir einzelne Radtouristen wie ich es bin und natürlich auch ein paar Einheimische. Wobei die Italiener das Radfahren außer für den Rennsport nicht so hart und bekloppt betreiben.

Die Radwege sind echt top ausgebaut und muss fast keinen Umweg nennen. Vor Trient noch, gibt es einen

Nach Nave San Felice merkt man, dass die Besiedlung dichter wird. Von Weitem hört man bald die Autobahn. Man kommt also in die Nähe des Gebiets von Trento bzw. Trient.

Man kommt an Zambana vorbei. Das Wohngebiet ist allerdings entfernt, dazwischen wird etwas angebaut. Vielleicht Äpfel?

Jedenfalls fährt man auf eine große Felswand zu. Aber das ist nur gefühlt, da diese sich auf der anderen Seite der Etsch befindet. Man bleibt jetzt auf dieser Seite, der linken.

Brücke bei Lavis - Etschtalradweg bzw. Via Claudia Augusta Radweg.
Brücke bei Lavis – etwas entfernt von der Etsch. An dieser Stelle muss man einen kleinen Zacken fahren, um über den Fluss zu kommen.

Jetzt kommt man auf ein Stück zu, bei der man einen „Zacken“ fahren muss. D.h. es gibt hier einen kleinen Zufluss zur Etsch. Dieser hat unmittelbar an der Mündung zur Etsch keine Brücke.

Die Brücke befindet sich im Hinterland. Deshalb muss man nach links fahren, über die Brücke und dann ein Stück wieder nach rechts.

Dazu fährt man in den Ort Lavis. Naturnah führt der Radweg dorthin. An viel grün vorbei, der Fluss heißt übrigens Torrente Avisio.

Direkt neben Lavis fährt man dann über eine Brücke, die eigentliche eine Eisenbahnbrücke ist. Daneben gibt es noch einen Fußgänger- und Radfahrerüberweg. Man hat einen tollen Blick auf den Fluss, der immerhin etwas Wasser mit sich trägt.

Man fährt dann wieder zurück, unter anderem an einer Mauer. Es scheint mir hier ein Naturschutzgebiet zu sein.

Nochmal unter einer Eisenbahn- und Straßenbahnbrücke fahrend und dann ist man wieder neben der Etsch. Wieder ist das ein weiter und langer Radweg. Man befindet sich jetzt im Schatten der hohen Felsen, die sich auf der anderen Seite der Etsch befinden.

Allerdings ist der Radweg hier recht ungemütlich. Denn man befindet sich direkt neben der großen Autobahn, die nach Trento führt. Immerhin steht dort ein Schild „Lago di Garda“. Über diese Straße kommt man eben auch zum Gardasee.

Autobahn bei Trento am Etschtalradweg & Via Claudia Augusta Radweg.
An der Autobahn gibt es schon ein Schild, das auf den Gardasee hinweist.

Während ich heute eigentlich bisher gar nichts von irgendwelchen Wetterkapriolen mitbekommen hatte, außer dass es sehr heiß ist, windete es jetzt hart. Das waren aber einzelne Windstöße, die dann wieder nachließen.

Die große Autostraße verlässt man wieder auf dem Radweg. Dazwischen befinden sich wieder Äpfel oder es wird dort irgendetwas anderes angebaut.

Jedenfalls muss man dann einfach nur noch geradeaus fahren und man gelangt nach Trient. Die Frage ist eher, wo ich jetzt links reinmusste. Ich fuhr sogar erst zu weit bis zu einem Schild, das den weiteren Weg leiten musste. Ich fuhr dann zurück, aber dann musste ich mein Fahrrad durch einen Tunnel schieben, der zum Bahnhof führte.

Vom Bahnhof aus kam ich dann in fünf Minuten in die beeindruckende Innenstadt Trentos.

Überall befinden sich hier große harte, aber sehr schöne Steingebäude. Alles ist sehr groß und auf dem Marktplatz kann man auch eine Runde mit dem Rad drehen. Trient ist echt toll.

Ankunft in Trento bzw. Trient - Etschtalradweg - Via Claudia Augusta Radweg
Ankunft in Trient/Trento an der Etsch. Schöner Blick auf die Kirche auf der Gegenüberseite.

Abends war es dann sehr belebt: Von Touristen, aber auch vielen Einheimischen (oder vielleicht auch von einheimischen Touristen, das muss ja kein Gegensatz sein). Es gab viele Restaurants in Trento, so dass die Schwierigkeit eher war, für welches ich mich jetzt entscheide.

Nachdem ich meine Unterkunft bezogen hatte, fand ich ein schönes Restaurant, genoss eine Pizza.

Am nächsten Morgen würde es zwei Tage für mich um den Gardasee gehen (darüber schreibe ich ein anderes Mal). Dann würde ich nach Trient zurückkommen und noch eine Nacht dort verbringen.

Was ich dann aß, hatte ich noch nie so mit Italien in Verbindung gebracht: Das waren italienische Tapas. Die hatte ich immer mit Spanien in Verbindung gebracht, aber offensichtlich gab es sie auch hier. So lecker hatte ich selten gegessen!

Trentos bzw. Trients Innstadt (Italien) mit vielen Steingebäuden – Via Claudia Augusta Radweg & Etschtalradweg.
Innenstadt von Trento bzw. Trient. Wunderschön!

Von Trient nach Levico Terme (Löweneck)

Nachdem ich also zwei Tage um den Gardasee gefahren war (was schwierig war), hatte ich jetzt noch drei Tage Via Claudia Augusta Radweg vor mir. Ich wollte praktisch in diesen drei Tagen von Trient nach Venedig kommen.

Doch die erste Etappe führte mich erst einmal nach Feltre, einer größeren Stadt in den italienischen Alpen.

Dazu muss man leider sagen: Trient ist eigentlich die Stadt, die darüber entscheidet, welchen Weg man auf dem Via Claudia Augusta Radweg wählt. Gut ausgeschildert ist das aber nicht. Sehr schade!

Start in Trento bzw. Trient an der Etsch - Via Claudia Augusta Radweg. Verlassen des Etschtalradwegs.
Hier startete ich. An der Etsch in Trento. Der Fluss wurde nun verlassen.

Nach Verona ist es ziemlich klar, da es da weiter an der Etsch entlang geht. Aber in Richtung Venedig hat man keine so gute Beschilderung.

Erst wenn man auf dem Berg in Martignano ist, wird es wieder beschildert. Wobei das Problem ist, dass die Beschilderung hier auch unvollständig ist.

Zuerst einmal fuhr ich nochmal über den Danteplatz, wo die große Statue des Dichters steht.

Man fährt hier einfach geradeaus und muss dann schlicht dem Radweg folgen, um in die Via del Brennero zu kommen. Bei einem Kreisverkehr geht es rechts. Man folgt der Straße, um am Ende nach Melta die Gardolo zu kommen.

Dort aber eben nur ganz vorne. Das ist alles Wohngebiet. Die Müllabfuhr war gerade zu Gange. Ich bog dann in die Via Mattia Carneri ein. Dann nach rechts. Das ist so richtig der Beginn des Via Claudia Augusta Radwegs.

Hoch nach Martignano (bei Trento) auf dem Via Claudia Augusta Radweg.
Von Trento aus geht es hart hoch nach Martignano.

Während man gerade noch im Flachen war, geht es jetzt richtig steil bergauf. Das war eine richtig harte Rampe und nötigte mir schon am Beginn des Tages einiges ab. Ich war so richtig fertig schon und damit war eines gesetzt: Heute würde es schwer für mich werden!

Ich erreichte Martignano und der Radweg führte nicht da entlang wie er online angezeigt wurde. Die Beschilderung zeigte nicht nach links, sondern geradeaus.

Bisher (Januar 2023) habe ich noch nicht herausgefunden, wo hier das Problem ist. Das würde mich allerdings interessieren. Welches ist die richtige Route?

Die deutschen Karten zeigen alle den Radweg, der nach links führt (der aber nicht ausgeschildert ist). Die Italienischen zeigen den geradeaus, mit dem man aber dann im späteren Verlauf nicht mehr auf den Via Claudia Radweg kommt.

Seltsam ist das! Aber egal. Ich fuhr jedenfalls geradeaus bei ziemlicher Hitze und viele Radtouristen taten es mir gleich. Denn ich hatte das Gefühl, ich war nicht alleine. Hier traf ich auch zum ersten Mal ein niederländisches Paar, was mir öfters begegnen würde (was aber offensichtlich eine andere Route fuhr).

Jedenfalls fuhr ich von dem kleinen Ort Martignano, teils über Weinfelder oder Apfelfelder bis nach Cognola. Dort überholten mich eben die anderen Reiseradler.

An der Straße entlang war für mich, unterhalb von Tavarno vorbeifahrend, das Ziel Civezzano, so würde ich wieder auf den Weg treffen, der auch beschrieben war. Um dort hinzugelangen, ging es über eine Straße ohne Bäume. Aber Verkehr gab es auch kaum.

Kurz vor Civezzano befindet sich das Forte di Civezzano, eine Befestigungsanlage der österreichisch-ungarischen Truppen im 1. Weltkrieg. Es führt ein Torbogen unmittelbar über die Straße, was spektakulär ist.

Forte di Civezzano bei Civezzano - Via Claudia Augusta Radweg.
Forte di Civezzano, ehemalige militärische Anlage der Habsburger.

Überhaupt ist dieses Civezzano ein sehr schöner Ort. Am Ortsausgang befindet sich eine Kirche. Ab dort ist der Via Claudia Augusta Radweg auch wieder gut ausgeschildert. Zuvor habe ich kein Schild mehr gesehen.

Es geht jetzt nach den Anstiegen erstmal den Berg etwas hinab. Einen kleinen Radweg herunterfahrend, kommt man auf die Hauptstraße. Diese darf man schließlich direkt in der Kehre über eine Straße verlassen.

Das Via Claudia Augusta Radweg Schild ist hier nur noch vergilbt. Es ist hier nicht alles gepflegt.

Leider verfuhr ich mich im Folgenden. Ich hätte einen Schotterweg bergauf fahren sollen, ich fuhr aber unterhalb geradeaus, so dass ich im Nirgendwo landete. Ich fragte ein paar Italiener, die aber nur Italienisch konnten. Hier war es sicherlich falsch.

Der Radweg entpuppte sich aber eher als Wanderstrecke. Ich habe ja ein Gravelbike und kann Schotterpassagen fahren. Aber das hier war nicht leicht zu fahren. Ich fand die Steine recht grob.

Oben angekommen, geht es endlich wieder auf Asphalt weiter. Nach einem Rastplatz mit einem Trinkbrunnen, aus dem kein Trinkwasser mehr kam, ging es weiter nach Madrano. Das ist ein lediglich kleines Örtchen mit engen Gassen.

Kirche von Pergine Valsugana - Via Claudia Augusta
Kirche von Pergine Valsugana.

Es geht weiter auf ländlichem Gebiet, bis man schließlich auf der Hauptstraße von Pergine Valsugana landet.

Geradeausfahrend kam ich auf ein Café zu und ging zuerst einmal auf die Toilette. Das war wichtig in diesem Moment.

Es war jetzt richtig heiß. Die Sehenswürdigkeiten wie die Kirche oder die teils bunten Gebäude konnte ich fast nicht mehr richtig genießen.

Allerdings hatte es in Pergine Valsugana auch viele Häuser mit heruntergekommenem Putz. Schön war es hier durchaus, aber nicht mehr alles so neu von außen. Valsugana steht übrigens für das Suganertal.

Man gelangt von dort bergauffahrend auf die Straße, dann geht es an Masetti vorbei. Schließlich geht es etwas den Berg hinunter, entlang von landwirtschaftlichem Gebiet und schließlich überquert man die Straße.

Man landet dann auf einem anstiegenden Schotterweg. Ich erinnere mich noch an jemandem, der mir hinterherrief „it‘s a long way“ und er hatte recht. Ich dachte nur „life is a long way“, ich musste da einfach lang.

Es ging dann wieder über einen Schotterweg, erst bergauf und dann bergab. Zwischendurch hat man einen faszinierenden Ausblick auf den See unten, der Lago di Levico heißt. Das war wirklich toll und belohnte einen für die Strapazen: Dort unten war Urlaub, dort unten waren die Badegäste und ich quälte mich hier.

Nach wirklich einer Zeit, es war anstrengend, landete ich dann endlich in Levico Terme. Dem ersten größeren Zwischenziel auf der heutigen Etappe.

Levico Terme Gebäude am Via Claudia Augusta Radweg.
Levico Terme, kurzer Rückblick. Aus der Ausfahrt kam ich.

Von Levico Terme (Löweneck) nach Castello Tesino

In Levico Terme war mir die Via-Claudia-Augusta-Radweg-Beschilderung wiederum unklar und etwas unglücklich. Aber ich fand mich nach einer kurzen Orientierungsphase zurecht.

Der Ort ist von vielen Parks geprägt und schön grün. Gleichzeitig hat es viele steinerne, schöne Gebäude. Es gibt einige Hotels, zudem fährt man direkt an der Therme von Levico vorbei.

Der Ort ist ein Kurort und ich vermute einmal, dass das „Terme“ vielleicht in Italien so etwas wie das „Bad“ in Deutschland bedeutet? Die Therme soll es jedenfalls schon seit Jahrhunderten dort geben.

Man befindet sich in der Stadt etwas oberhalb. Weiter unten ist dann schließlich das Suganertal. Auf dieser Anhöhe fährt man durch das Wohngebiet von Levico Terme. Es war sehr ruhig hier, wahrscheinlich waren alle im See beim Baden.

Denn die Hitze war wirklich am Rande des Unerträglichen. Ich schwitzte und schwitzte.

Hinter Levico Terme fährt man schließlich bergab und gelangt dann ins Suganertal. Jetzt hatte ich erstmal ein flaches Stück vor mir. Das erleichterte mich etwas. Nach den anstrengenden Kilometern hatte ich mir das verdient.

Roncegno Terme - bunte Häuser - am Via Claudia Augusta Radweg.
Roncegno Terme: Bunte Häuser.

Unten im Suganertal angekommen, gelangte man jetzt wieder an eine Beschilderung, die jetzt auch mal klar war. Vor einem Bahnübergang musste ich einerseits warten, da ein Zug kam. Andererseits sah ich ein großes Schild nach „Borgo Valsugana“.

Zuerst fuhr ich entlang der Bahnlinie, dann ging es neben einem Fluss entlang. Fiume Brenta heißt dieser.

Im Verlauf dieses Wegs blieb die Beschilderung für mich nicht ganz klar. Bei Marter muss man auf dem Via Claudia Augusta Radweg nach links fahren, man gelangt aber auf einem anderen Radweg auch geradeaus nach Borgo Valsugana.

Ich fuhr aber jetzt über einen ansteigenden Radweg weiter, der über Roncegno Terme führt. Etwas nervig war, dass ich mir die ganze Zeit nicht sicher war, ob ich richtig war, da die Beschilderung für den Via Claudia Augusta Radweg spärlich war. Ein anderer Radweg war aber ausgeschildert.

Vielleicht war es aber auch nur Unsicherheit, jedenfalls gelangte ich dann ohne Probleme in die Stadt nach Borgo Valsugana und hatte einen schönen Radweg über Weinberge mitgenommen.

Im kleinen Marter, wo es auch Getränke zu kaufen gab, hatte ich das niederländische Pärchen getroffen, das ich das letzte Mal in Martignano getroffen hatte. Dieses Mal lächelte mir die Frau dann zu. Der Mann schien ziemlich fertig zu sein.

Nachdem ich in Borgo Valsugana angekommen war, holte ich mir erstmal unglaublich viel zu trinken. Ich war so unfassbar durstig. Dort war eine Kneipe oder so und ich bestellte mit Händen und Füßen eine Cola und Mineralwasser. Ich musste erstmal Elektrolyte aufladen. Es war richtig heiß.

Das niederländische Pärchen kam dann auch später und ich unterhielt mich dann kurz mit der Frau. Die beiden waren, soweit ich mich erinnere, in Augsburg gestartet und wollten auch nach Venedig. Sie hatten aber etwas mehr Zeit eingeplant.

Zuerst übrigens, so erinnere ich mich, dachte ich, das wären Deutsche. Es waren aber ganz offensichtlich Niederländer/innen und ich konnte mich mit ihnen auf Englisch unterhalten.

Borgo Valsugana ist eine schöne kleine Stadt. In der Innenstadt besteht sie aus schönen, bunten Häusern. Außerdem ist der Fluss wirklich schön durch die Stadt angelegt. Er glänzte in der Sonne.

Ich folgte dann dem Schild „piste ciclabile“, ich dachte hier würde es schon weitergehen. Allerdings wunderte ich mich, dass hier auch Bassano ausgeschildert war. Allerdings dachte ich mir nicht allzu viel.

Borgo Valsugana, Innenstadt - Via Claudia August Radweg
Schöne bunte Häuser in Borgo Valsugana.

Man kommt so nochmal auf einen schönen Platz in Borgo Valsugana. Es könnte sein, dass das der eigentliche Marktplatz war (zuvor war man auch auf einem Platz).

Jedenfalls waren auf diesem Platz Stühle und eine Bühne aufgestallt. Es sah so aus, dass dort heute noch eine Veranstaltung stattfinden würde. Dahinter befand sich eine gelbe Kirche.

Ich fuhr also ein Stück entlang an dieser „piste ciclabile“. Aber ich fand es merkwürdig, dass dort nur immer „Bassano“ stand. Ich würde so wohl nicht am Via Claudia Augusta Radweg weiterfahren. Das niederländische Paar aber folgte diesem Radweg weiter. Ich aber bog ab.

Jedenfalls fuhr ich auf eine Strecke, an der zumindest früher mal Via-Claudia-Augusta-Radweg-Schilder hingen. Sie war etwas oberhalb der eigentlichen Strecke und ich wollte ja jetzt nach Castello Tesino.

Um dort aber hinzugelangen, musste ich einen Anstieg fahren. Das war mir klar. Wo dieser anfing, war aber wiederum unklar.

Auf der offiziellen Webseite ist ein Radweg bei Castelnuevo ausgeschildert. Dort aber fand ich kein Schild vor.

Blick bei Strigno auf die Berge.
Blick bei Strigno auf die wunderschönen Berge.

Also entschied ich mich: Jetzt fahre ich einfach nur noch Straße und komme so nach Castello Tesino hoch. Mich nervte diese schlechte Beschilderung schon.

Wenn ich mich so im Netz umschaue, scheint der Via Claudia Augusta Radweg aber auch ganz unterschiedlich gefahren zu werden. Hier scheint die Beschilderung zumindest nicht komplett aktuell zu sein.

Doch vielleicht täuschte ich mich auch. Teile des Stückes hoch nach Castello Tesino sind wohl doch recht identisch und niemand fährt komplett auf der Straße.

Dazu ging es erstmal noch ein Stück geradeaus, was recht unangenehm war wegen des vielen Verkehrs. Dann sollte ich die Straße hoch nach Strigno fahren. Der Verkehr sollte erst dort etwas nachlassen.

Was mich auch eben nervös machte, das war die Zeit. Ich hatte schon zu viel Zeit mit Problemen mit der Beschilderung vergeudet und ich hatte noch 70 Kilometer vor mir. Das war noch ordentlich etwas.

Ich musste also auch etwas abkürzen. Ich quälte mich also den Berg hinauf und hatte dann eine wunderbar beeindruckende Aussicht auf ein Gebirgsmassiv.

In Strigno übrigens hätte ich laut den Online-Karten, nach links fahren. Das wäre aber ein Umweg gewesen. Deshalb fuhr ich auf der Straße weiter.

Auf einer Kehre vor Bigno fand ich dann wieder auf den Weg bzw. der Weg fand zu mir. Ich war jetzt wohl wieder auf dem offiziellen Claudia Augusta Radweg, was mir aber aufgrund der nicht zu erkennenden Beschilderung nicht bewusst war.

Vor Bigno jedenfalls wird es etwas flacher. Es geht noch bergauf, aber eben nicht mehr so steil.

Bieno ist ein altes Bergdorf mit Fassaden, die zwar bunt erscheinen, aber ihre beste Zeit hinter sich gelassen haben.

Hinter Bieno geht es auf der Straße weiter und nochmal ein Stück bergauf. Man sieht noch einen schönen Rastplatz und fährt an einem schönen See vorbei. Die Sonne schien so, dass sie im Wasser glitzerte. Neben dem vielen Grün überall hier sah das richtig idyllisch aus.

Passo forcella geschafft auf dem Via Claudia Augusta Radweg.
Passo forcella: Den Berg endlich geschafft.

Anschließend heißt es nun endlich: Man hat den Anstieg geschafft. Auf 910 Meter Höhe ist man auf dem Passo della forcella angelangt. Irgendwie ist das gar nicht so hoch, aber es kommt ja immer darauf an, bei wie viel man unten startet. Es war durchaus ein anstrengender Berg gewesen. Gerade in dieser Hitze war das schwierig, die jetzt aber langsam nachließ.

Es geht ein Stück weiter nach Pieve Tesino. Nach einem Stück Straße muss man wieder ganz genau auf die Beschilderung achten, es geht nach links rein und man hat ein wunderschönes einsames und grünes Naturidyll vor sich. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Abseits der Straße gibt es einen wunderbaren Radweg durch diese Wiesenlandschaft, die weiter oben in Wald übergeht.

Von dort aus geht es nochmal bergauf und man landet endlich in Castello Tesino. Eine kleine, belebte Altstadt begrüßte mich. Dort war einiges los. Menschen in einem Restaurant sah ich und weiter in der Innenstadt gibt es kleine Läden.

Innenstadt von Castello Tesino am Via Claudia Augusta Radweg. Enge Gässchen und ein schönes Idyll.
So sieht Castello Tesino im Inneren aus.

Das letzte Stück von Castello Tesino nach Feltre

Jetzt sollte das letzte Stück des Tages kommen. Ich war durch, aber ich wollte es jetzt endlich bis nach Feltre schaffen, auch wenn ich spät dort sein sollte.

Nachdem ich die kleine, süße Innenstadt von Castello Tesino gesehen hatte, schaffte ich es ersteinmal bergab in die falsche Richtung zu fahren. Das war natürlich fatal war. Aber ich merkte es rechtzeitig und musste wieder ein Stück bergauf fahren, um nochmal in Castello Tesinos Innenstadt zu kommen.

Ich musste genau diametral in die andere Richtung. Dahin fuhr ich nun auch. Endlich ging es richtig bergab. Ich hatte jetzt eine große, lange Abfahrt vor mir. Diese war dazu von einer faszinierenden Landschaft geprägt.

Auf der Abfahrt war wirklich ein gar nichts los, gleichzeitig war ich von viel grüner, weiter Landschaft umgeben. Teilweise fährt man durch sehr bewaldetes Gebiet.

Spektakulär war dann der Blick nach oben. Dort blickt man auf ein kleines Dorf, das sich von Bäumen umgeben befindet.

Zwischen Castello Tesino und Lamon, bergabfahrend auf dem Via Claudia Augusta Radweg.
Zwischen Castello Tesino und Lamon gibt es solche spektakuläre Kurven zu fahren.

Nur das Dörfchen Roa kommt noch, bevor man nach ein paar Kehren unten angekommen ist. Zumindest dachte ich das, aber es geht sogar noch weiter bergab. Auf den Schildern steht jetzt „Lamon, Feltre, Altino“. Das fand ich gut. Denn die Beschilderung war jetzt etwas klarer.

Lamon stand unmittelbar bevor, Feltre war die nächste große Stadt und der Via Claudia Augusta Radweg endet offiziell nicht in Venedig, sondern etwas davor in der füheren antiken Stadt Altino.

Als erster Ort, der zu Lamon kommt, folgt schließlich Cioe. Anschließend geht es nochmal bergab durch idyllisches Gebiet, bevor es in Ronche und Piei so aussieht, als ob man wieder in der Zivilisation ist.

Ein paar verstreute, süße Häuser, die in ganz unterschiedlichen Farben erscheinen, findet man hier vor. Von Weitem hörte ich auch Kinderstimmen, was immer zeigt, dass es hier nicht ganz ausgestorben ist.

Seltsamerweise kamen wir jetzt die beiden Niederländer/innen entgegen, die ich zuletzt in Borgo Valsugana gesehen hatte. Warum kamen die mir entgegen? Sie wunderten sich auch. Wir einigten uns darauf, dass es „many ways“ hier auf dem Via Claudia Augusta Radweg gibt.

Blick auf Lamon-Ronche, kurz vor Lamon auf dem Via Claudia Augusta Radweg.
Lamon-Ronche.

Ich war erschöpft und auch sie wollten weiterfahren, deshalb war die Konversation nur kurz. Im Rückblick verwirrt mich aber ihre Fahrt schon. Denn nach Borgo habe ich sie verloren. Sie sind ja am Fluss weiter, während ich näher in Richtung Berg gefahren bin.

Irgendwo müssen sie aber über einen Berg gekommen sein. Oder sie sind einen sehr großen Umweg gefahren, der aber fast über Feltre hätte gehen müssen. Jedenfalls hatten sie in Lamon ihre Unterkunft und ich eben in Feltre. Wir verabschiedeten uns.

Jedenfalls hätte ich nun auf dem offiziellen Radweg in Piei links nach Lamon hochgemusst, was ich aber nicht tat. Hier war er super ausgeschildert, was sich im Verlauf in Italien noch ändern würde, aber diese Region um Feltre kümmerte sich sehr gut um die Beschilderung.

Kurz vor Feltre - Via Claudia Augusta Radweg
Kurz vor Feltre erschien mir dieses Ortsschild.

Wieso ich nicht der offiziellen Beschilderung folgte, lag einfach daran, dass es schon spät war. Ich hatte im Hotel angerufen und wollte jetzt keinen Umweg mehr fahren. Auf der Straße ging es zwar durch einen Tunnel, aber direkt bergab nach Feltre.

Also entschied ich mich dafür. Leider habe ich dadurch Lamon verpasst. Ich muss hier also irgendwann nochmal hinfahren, um die offizielle Strecke auf dem Via Claudia Augusta Radweg kennenzulernen.

Es war noch hell, erst als ich in Feltre ankam, wurde es dunkel. Ich machte jetzt so richtig schnell viele Kilometer und war dann gegen 22h im Hotel. In Feltre war noch ein Stadtfest, das hielt mich etwas auf. Aber ein großes Problem war das nicht mehr.

Jedenfalls war ich stolz. 3/4 des Via Claudia Augusta Radwegs waren am Ende geschafft. Ich belohnte mich mit einem Imbiss um die Ecke und genoss das Hotelzimmer mit Klimaanlage (die ich etwas hochstellte, weil ich nicht krank werden wollte).

In 2 Tagen würde ich in Altino und dann in Venedig sein!

1 Gedanke zu „Via Claudia Augusta Radweg/Etschtalradweg 5. & 6. Etappe: Meran – Bozen – Trient – Feltre“

  1. Die Via Claudia Augusta und der Etschtalradweg klingen nach einer traumhaften Radroute! Deine detailreiche Beschreibung der Strecke und die wunderschönen Bilder haben mich sofort begeistert. Um solche Touren wirklich genießen zu können, ist es wichtig, auf ein qualitativ hochwertiges Fahrrad zurückzugreifen, wie beispielsweise ein Gravelbike oder Cross-Rad von renommierten Marken. Die richtige Ausstattung, etwa Komponenten von Shimano, SRAM und ENVE, trägt sicherlich zu einem besseren Fahrerlebnis bei. Vielen Dank für die tollen Einblicke und die wertvollen Tipps, die mir bei der Planung meiner eigenen Tour auf dieser Route sehr helfen werden!

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