Regentalradweg: 1. Etappe von Regensburg nach Viechtach

Der Regentalradweg war mir das erste Mal aufgefallen, als ich 2017 den Donauradweg durch ganz Bayern gefahren war. Es sollte also nochmal ganze fünf Jahre dauern, bis ich ihn dann fahren würde.

Der Regen fließt hier im wunderbaren Regensburg in die Donau. Von hier aus kann man am Fluss entlang idyllisch bis in den Bayerischen Wald fahren. Das ist ein Gebiet, was man als Radtourist nicht immer im Blick hat, das aber auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Da mein Gravelbike noch in der Werkstatt war, absolvierte ich die Tour mit meinem traditionellen Reiserad. Das war zwar am Berg nicht so schnell – aber es ging!

Regental-Radweg|3|75|o-z#49.0195*12.0975*49.0801*12.8863#|Regensburg·0···|Regenstauf·13···|Ramspau·5···|Hirschling/Regenstauf·5···Hirschling|Nittenau·13···|Walderbach·10···|Roding·13···|Untertraubenbach·8···|Cham·7···|Kammerdorf·5···|Chamerau·6···|Kreuzbach·10···|Viechtach·15···|Patersdorf·13···|Kaikenried·4···|Regen·12···|Regen·0···|Bayerisch Eisenstein·28···

167 Kilometer misst der Radweg und er lässt sich gut in zwei Teile aufteilen. Während es bis Viechtach noch zumindest meist sehr flach zugeht (110 Kilometer von Regensburg aus), ist am ab dort mit ein paar Höhenmetern konfrontiert.

Ich sollte mich aber der Herausforderung stellen und auch das zweite Stück von Viechtach nach Bayerisch Eisenstein schaffen (nur noch 57 Kilometer).

Übrigens ist der Zielort recht spannend: Denn der Radweg endet in Bayerisch Eisenstein am Bahnhof, der direkt an den tschechischen Bahnhof angrenzt. Hier, wo früher der Eiserne Vorhang war, ist heute ein Doppelbahnhof und eine Doppelstadt.

Start Regentalradweg an der Steinernen Brücke mit meinem Reiserad.
Hier startete ich mit meinem Reiserad: An der Steinernen Brücke im Regentalradweg.

Von Regensburg nach Roding

Doch fangen wir am besten vorne an, damit ihr auch alle den Regentalradweg nachfahren könnt:

Regensburg lohnt sich. Der wunderschöne Dom ist immer einen Blick wert. Ich hatte die Ehre, genau vor dem Dom übernachten zu können:

Um den Regentalradweg fahren zu können, muss man aber erst einmal auf die andere Donauseite kommen. Dazu fuhr ich durch die Innenstadt, um zur großen historischen steinernen Brücke zu kommen. Diese überquerte ich. Dann geht es noch über die Protzenweiherbrücke und man ist nördlich der Donau.

Es geht nun entlang des Regen. Man kann nun betrachten, wie der Fluss in die Donau fließt.

Regen mündet in die Donau in Regensburg - Regentalradweg.
Der Regen fließt in die Donau. Hier startet der Regentalradweg.

Bei gutem Wetter fuhr ich, den Regentalradweg-Schildern folgend auf der linken Seite entlang des Regen. Der Radweg ist hier gut ausgebaut und macht Spaß zu fahren. Ein bisschen etwas war los an anderen Radlern. Aber es hielt sich in Grenzen.

Bis Edlhausen bei Regenstauf fährt man an diesem gut ausgebauten Radweg entlang. Dann kommt man durchs Wohngebiet, überquert über eine kleine Brücke den Regen und gelangt eben nach Regenstauf.

In Regenstauf gibt es wenig zu sehen. Man hat hier ein schönes helles Bahnhofsgebäude, sonst ist das Spannende an dem Ort, die wunderschöne Natur außerhalb und innerhalb des Ortes.

Bahnhof Regenstauf - Regentalradweg.
Bahnhof Regenstauf.

Jedenfalls gibt es nach Regenstauf keinen direkten Radweg mehr. Nachdem man nochmal den Regen überquert hat, gelangt man am Schloss Spindlhof vorbei und muss indessen erst einmal auf einer Straße fahren.

Die ist wenig befahren, aber ein richtiger Radweg wäre hier natürlich besser. Die Straße führt einen bis Ramspau. Hier sieht man den Fluss auch wieder mehr, nachdem man ihn etwas verlassen hat.

Ramspau hat auch ein Schloss, ein Schloss also nach dem anderen! Mit runden Kuppeln auf dem Turm sieht dieses besonders schön aus.

Ramspau Schloss am Regentalradweg.
Schönes Schloss in Ramspau am Regentalradweg.

Erst geht es noch weiter auf der Straße, bis man in Hirschling ist, wo sich natürlich noch ein Schloss befindet. Diese heißt wieder einfach Schloss Hirschling.

Von Hirschling aus überquert man erst wieder eine Regenbrücke, um dann kurz auf der Straße zu landen. Nach einer Kurve erreicht man aber endlich wieder – nach dem Start – einen Radweg.

Dieser Radweg führt durch wunderhübsche Natur. Entlang von Bäumen, auf einem Asphaltweg, hat man meist den idyllischen Fluss neben sich. Dieser Teil des Regentalradwegs gefiel mir besonders.

Nach nur 3–4 Kilometern ist der idyllische Teil aber wieder vorbei. Man landet kurz vor Marienthal, das an einer Schlaufe der Regen liegt, wieder auf der Straße. Hier übrigens wechselt der Fluss die Richtung. Er fährt nunmehr nicht mehr nach Norden, sondern in Richtung Osten.

Kurz vor Steffling erreicht man wieder einen straßenbegleitenden Radweg, der einen nach Hof führt. Dort, wer’s glaubt, ist wieder ein Schloss, das dieses Mal etwas auf einer Anhöhe steht. Wer also will, kann hier von Schloss zu Schloss fahren.

Marktplatz in Nittenau - grünes Rathaus - Regentalradweg.
Innenstadt Nittenau.

Weiter geht es nahe des Flusses am Radweg an der Straße entlang. Bei Kilometer 36 ist man dann in Nittenau. Das ist dann doch etwas größer, nach den vielen kleinen Dörfern hier am Regentalradweg. Dort gönnte ich mir erstmal ein Eis. Es war richtig schönes Wetter und nach den paar Kilometern hatte ich mir das verdient.

Nittenau hat einen schönen Marktplatz mit grünem Rathaus. Ansonsten ist mir im Ort zu viel Verkehr, aber dort ist eine Ruhe-Oase.

Nachdem man durch den Ort durch ist und am Schulzentrum vorbeifährt, hat man wieder seine Ruhe. Es folgt ein Abschnitt durchs Grüne.

Bis kurz vor Bodenstein ist das auch sehr schön, dann muss man wieder auf eine wenig befahrene Straße wechseln. Diese darf man aber nach Reichenbach wieder verlassen und ist wieder nah am Fluss im Grünen.

Kurz vor Walderbach überquert man wieder den Fluss und bleibt dort bis Roding. Auf der Brücke hat man einen tollen Blick auf den noch immer breiten Regen.

In Walderbach geht es sogar jetzt etwas steiler hoch. Insgesamt ist der Radweg ja ohnehin von Regensburg aus gesehen leicht ansteigend. Aber bis Kirchenrohrbach kommt ein leichter Anstieg.

Anstieg fährt man umgeben von Wald erst auf einem Asphalt-, dann auf einem Schotterweg entlang des Flusses. Schon bald aber entfernt man sich von ihm, um einen Anstieg vorzunehmen. Es geht in Richtung Wallfahrtskirche Heibrünnl, man ist sogar oberhalb von ihr.

Davor hat man aber einen echt superschönen Ausblick auf Roding und auf das Regental!

Wunderschöner Blick auf Roding von oben - Regentalradweg.
Blick auf Roding und das Regental nach dem Anstieg.

Von Roding nach Viechtach

Steil bergab geht es nun hinunter nach Roding. Über eine enge Brücke erreicht man den Ort und ist dann erstmal im Wohngebiet. Auf einem Schild steht, dass es nun noch 15 Kilometer bis Cham sind.

Der Ort hat eine nette Kirche und eine kleine Altstadt, die man auf dem Radweg umkurvt. Man fährt dann auf der Hauptstraße wieder hier heraus.

„Unsere Stadt – unsere Soldaten“ steht auf einem Schild. Hier ist wohl Militär positioniert. Irgendwie hat das seine Bedeutung verändert seit dem Ukrainekrieg. In welche Richtung werden wir sehen.

Kirche in Roding am Regentalradweg.
Innenstadt von Roding mit Kirche.

Man darf den Ort auf einem Radweg verlassen, der an einer viel befahrenen Bundesstraße entlang führt. An der fährt man entlang, bis man kurz darauf einmal das Wohngebiet von Wetterfeld umkurvt. Wahrscheinlich könnte man auch an der Straße weiterfahren, aber der offizielle Radweg führt hier entlang.

Man kommt wieder an die Straße und unterquert bei Wulfing eine Unterführung. Das Wetter war bisher eigentlich recht gut und sonnig gewesen, doch langsam zog es sich zu.

Dazu kam ein recht heftiger Wind, der mich in Richtung Cham weiterbegleiten sollte.

Kirche in Cham, von Weitem betrachtet, am Regentalradweg.
Kirche in Cham. Von Weitem.

Über kaum befahrene Wege, die auch für Autos freigeben sind, fährt man in Richtung Cham.

Interessant ist: So richtig kommt man auf dem Regentalradweg nicht nach Cham. Man sieht die Stadt nur von weitem. 2,5 Kilometer wären bis zur Innenstadt, die man aber umfährt.

Nah an der Regen kann man aber auf die schönen bunten Häuser der Stadt auf der anderen Seite des Flusses blicken. Scheint hier schön zu sein. Jedenfalls berührt man nach der Überquerung des Flusses Regen noch den Ortsteil Altenstadt und fährt dann auf dem freien Feld weiter.

Kurz vor Chamerau neben Schienen und dem Fluss Regen auf dem Regentalradweg.
Auf dem Regentalradweg in Richtung Chamerau: Schienen & der Fluss.

Manchmal entlang von Schienen, manchmal nah am Fluss geht es jetzt nach Chamerau. Der Himmel war weiter zugezogen, es war trüb, aber es regnete nicht.

Es geht durch Satzdorf, ein kleiner Ort, der auch einen Bahnhof hat. Am Ende vor Chamerau fährt man direkt zwischen Bahnlinie (ein Gleis) und Fluss.

Chamerau hat eine schöne Kirche mit Kuppel, ist aber kleiner als Cham. Man fährt am Bahnhof entlang, wechselt nicht auf die Seite mit der Kirche. Vielmehr führt der Radweg weiter an den Schienen entlang.

Chamerau am Regen mit Kirche.
Schönes Chamerau!

Einen kleinen Anstieg hat man zuerst vor sich. Aber der Radweg bleibt anschließend weiter leicht ansteigend flach.

Bis Miltau bleibt man auch auf der Flussseite. Es macht Spaß hier in dieser ruhigen Gegend zu fahren, die zwar nicht vollkommen ausgestorben ist, aber viel ist definitiv nicht los.

Idyllisch und viel grün ist hier. Über eine Holzbrücke gelangt man schließlich nach Miltau. Auf einem Asphaltweg geht es nach Kreuzbach. Von dort aus fährt man quasi durch den Wald, weiter entlang des Flusses.

Fichtental am Bahntrassenradweg - Regentalradweg.
In Richtung Viechtach fährt man einen Bahntrassenradweg entlang. Hier in Fichtental.

Man würde nun denken, dass es so weiter geht, aber plötzlich, nur einen Kilometer hinter Kreuzbach führt der Radweg weg vom Regen, den Berg hinauf.

Man hat ab jetzt ein Stück Schotterweg vor sich. Auf der alten Bahntrasse geht es nur immer weiter hoch, bis man irgendwann auf der Höhe zwischen Lehen und Krailing den Scheitelpunkt erreicht hat.

Lehen und Krailing sind auch beides als „Bahnstationen“ ausgeschildert. Heute sind das Unterstellpunkte, die Bahntrasse gibt es hier nicht mehr. Erst ab Viechtach existiert wieder ein Zug, über dessen (Re)Aktivierung aber wohl auch recht heftigst gestritten wird.

Fichtendorf und Tesdorf sind noch alte Bahnstationen. Es geht bis Viechtach jetzt nur noch bergab. Der Asphaltweg ist umgeben von viel Wald und Grün. Wenn es mal keinen Wald gibt, hat man einen superschönen Ausblick ins Weite.

Viechtach - Kirche im Dunkeln - Regentalradweg.
Kirche im Dunkeln in Viechtach.

Ich erreichte Viechtach noch im Hellen, aber es fing nun bald an zu dämmern. Als ich im Tal des Ortes angekommen war, war es noch etwas hell, aber als ich dann oben auf dem Berg angekommen war, siegte die Dunkelheit langsam.

Denn ich durfte in der Altstadt übernachten, die auf einer Anhöhe über dem Regental ist.

Zu Essen gab es etwas sehr Leckeres. Ich bekam in einem wundervollen Restaurant Humus, ein Risotto und dazu Südtiroler Apfelsaft geboten.

Essen in Viechtach - Hummus und Apfelsaft aus Südtirol - Regentalradweg.
Leckeres Essen in Viechtach. Das Hummus und den Apfelsaft hatte ich mir durchs Radfahren verdient!

1 Gedanke zu „Regentalradweg: 1. Etappe von Regensburg nach Viechtach“

  1. Fahrräder waren und bleiben die tollsten Fortbewegungsmittel! Nicht zu schnell und nicht zu langsam. Ich geniesse die Landschaft bei der Fahrt. Einzig nervig sind Fahrradreparaturen.
    Übrigens sehr schöne Bilder!

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