Regentalradweg: 2. Etappe von Viechtach nach Bayerisch Eisenstein

Die zweite Etappe des Regentalradwegs war für mich sehr viel kürzer als die erste. Es macht aber wirklich auch Sinn, das genau so einzuteilen. Denn: Die erste Etappe ist viel flacher als die zweite. Man fährt kürzer, hat von Viechtach bis an die tschechische Grenze nach Bayerisch Eisenstein aber auch viel mehr Höhenmeter zu überwinden.

Von Regensburg nach Viechtach waren es 110 Kilometer. Von Viechtach nach Bayerisch Eisenstein eben nur 57.

Insgesamt kommt man auf dem Regentalradweg durch ganz unterschiedliche Landschaften und die Etappe hier im Grenzgebiet und im Bayerischen Wald machte mir richtig Spaß. Es war sehr ruhig, wenig Verkehr war unterwegs und ich hatte einen Frühjahrestag mit super Wetter erwischt.

Start Viechtach Bahnhof - Regentalradweg Beschilderung.
Start am Kopfbahnhof in Viechtach. 30 Kilometer sind es von hier nach Regen.
Regental-Radweg|3|75|o-z#49.0801*12.8863*49.1223*13.2032#|Regensburg·0···|Regenstauf·13···|Ramspau·5···|Hirschling/Regenstauf·5···Hirschling|Nittenau·13···|Walderbach·10···|Roding·13···|Untertraubenbach·8···|Cham·7···|Kammerdorf·5···|Chamerau·6···|Kreuzbach·10···|Viechtach·15···|Patersdorf·13···|Kaikenried·4···|Regen·12···|Regen·0···|Bayerisch Eisenstein·28···

Von Viechtach nach Regen

Start war in der Innenstadt von Viechtach. Dort hatte ich in einem guten Hotel übernachtet. Ich genoss nochmal den Blick auf die Kirche und fuhr dann nochmal den Berg hinunter, um mir den Bahnhof anzuschauen.

Der ist hier ein Kopfbahnhof. Denn die Bahntrasse wurde ja, wie ich gestern gesehen hatte, in einen Fahrradweg umgebaut. Aber von Viechtach fuhren noch hin und wieder mal Züge, auch wenn das, wie ich las, noch politisch umstritten ist.

Jedenfalls fährt man nach dem Bahnhof über einen kleinen Park am Hang wieder nach oben. Ich hätte also auch gleich „oben“ bleiben können, aber dann hätte ich ja leider den Bahnhof nicht gesehen.

Übers Wohngebiet geht es dann raus aus Viechtach. Noch ein Stück blickt man auf den Fluss von ganz oben. Dann biegt man rechts ein und wird ihn eine Weile nicht mehr sehen.

Denn der folgende Radweg führt über eine Straße, die sich vom Verlauf des Regen entfernt. Die Eisenbahn verläuft übrigens dem Verlauf des Flusses, aber der Regentalradweg selbst eben nicht.

Aussicht Viechtach Regentalradweg.
Top Aussicht hinter Viechtach und vor Patersdorf.

Die Straße ist hier ansteigend und man braucht schon etwas Puste hier hochzukommen. Mit Reiserad war es natürlich etwas schwerer als mit dem Gravelbike, mit dem ich ansonsten fahre. Doch das Gravelbike war in der Reparatur und das Reiserad stand eben zur Verfügung!

Die Straße war wenig befahren, der ein oder andere Traktor überholte mich, aber ansonsten war nicht viel los.

Kurz vor Fernsdorf entfernt man sich von der Straße und biegt in einen engen Waldweg ein. Ich war erst überrascht, aber das soll auf jeden Fall so richtig sein. In Fernsdorf kommt man dann aber auch wieder an der Straße heraus, fährt dann aber durch ein Wohngebiet.

Hier hat man einen kleinen Scheitelpunkt erreicht und fährt erstmal wieder ein Stück den Berg hinunter. An einem Betonwerk vorbei geht es wieder an die Straße. Der Radweg führt an Linden vorbei, jetzt wieder leicht ansteigend und etwas ungemütlich bis kurz vor Patersdorf.

Dann geht es aber schon wieder hinunter in den Ort, der eine nette Kirche ist, ein Gasthaus hat, aber mehr auch mir als Wohnort erscheint.

Spannend wird die Radwegeführung dann. Diese führt an einem Bächlein entlang eines sehr engen Schotterwegs. Wäre mir hier ein Radler entgegengekommen, hätte einer anhalten müssen.

Beim Fluss Teisnach am Regentalradweg.
Hinter Patersdorf am Fluss Teisnach.

Man erreicht dann wieder Asphalt und den Fluss Teisnach. Der relative Tiefpunkt dieses Abschnitts ist dann schließlich Neumühle. Ab dann geht es wieder nur hoch.

Endlich ist man aber von der Straße weg und es wird jetzt wieder gemütlicher und naturnaher. Der nun folgende Abschnitt hat es aber durchaus in sich.

Auf einer asphaltierten Straße, die wohl vor allem nur von der örtlichen Bevölkerung und der Landwirtschaft genutzt wird, geht es hoch nach Kaikenried. Das schien mir eben ein sehr von der Landwirtschaft geprägter Ort zu sein. Aber ein großes Hotel gibt es hier auch. Ruhe kann man hier sicherlich genießen.

Ich dachte, ich hätte den Anstieg jetzt geschafft. Aber auch raus aus Kaikenried ging es noch ein Stück bergauf. Bis Altenmais hatte ich noch etwas vor mir und ich war schon langsam etwas platt.

Scheitelpunkt in Altenmais - Anstieg geschafft am Regentalraweg.
Hier ungefähr ist man fast oben und darf wieder bergab fahren. Bei Altenmais.

Erst nach Altenmais ließ der Anstieg wieder nach – der Scheitelpunkt war erreicht. Ich hatte jetzt aber teilweise hier eine echt gute Aussicht, die manchmal von einigen Bäumen und Wald verdeckt war.

Durch Zinkenried geht es dann hinunter und durch eine wunderschöne Landschaft fahrend hat man dann einen tollen Abstieg bis nach Regen.

Nach Metten nähert man sich endlich wieder dem Fluss und es nun nicht mehr weit zur gleichnamigen Gemeinde.

Schön breit und auch idyllisch ist der Regen hier noch. Ich hatte jetzt mit 29 Kilometern die Hälfte der Etappe schließlich geschafft.

Regen an der Regen am Regentalradweg.
Regen an der Regen am Regentalradweg.

Von Regen nach Bayerisch Eisenstein

Regen sah ich von Weitem vom Fluss aus. Ich hatte jetzt nicht die Zeit nochmals mir die Stadt selbst von Nahem anzusehen. Aber auch die Landschaft hatte im Folgenden einiges zu bieten.

Nur ein kleines Stück fährt man auf der Hauptstraße, um dann in ein ruhiges Wohngebiet zu kommen. Von dort aus kommend fährt man durch den Kurpark über den Regen, endlich hat man ihn wieder näher im Blick!

Auf der gegenüberliegenden Seite erwartet einen wieder ein Park: der Waldschmidtpark. Hier muss man sogar wieder etwas auf Schotter fahren.

Doch schon bald ist man aus dem Park draußen, unterquert eine große Brücke und hat mit dem Regener See ein weiteres Highlight der gesamten Tour vor sich.

Auf und abfahrend hat man einen tollen Blick auf ruhendes, blaues Wasser. Hier ist es besonders schön!

Schafe und Ziegen am Regener See hinter Regen am Regentalradweg.
Süße Schafe und Ziegen am Regener See.

Direkt am Wegesrand, auf einer Wiese direkt am See, fanden sich süße kleine Schafe und Ziegen. Friedlich lagen sie hier am Wegesrand.

Nach diesem Natur-Highlight kommt man über einen engen, von Bäumen umgebenen Streifen wieder auf die andere Seite des Sees und damit auch des Flusses.

Überquerung Regener See.
Idyllische Überquerung Regener See.

Jetzt geht es wieder vom Fluss weg. Über Rinachmündt, Schweinhütt und Dreieck fährt man nochmal einen Anstieg, der meist über wenig befahrene Straßen führt.

In Schweinhütt aber fährt man auf einem Radweg entlang der Straße und kommt sogar an einem Musikhotel vorbei. Wahrscheinlich aber echte, bayerische, urtümliche Musik wird hier gespielt. Wer weiß!

Jetzt geht es bergab, man kommt noch an einem Ort mit Namen Zwieselberg vorbei und dann kommt man schon ins Wohngebiet von Zwiesel.

Der Ort begrüßte einen mit ein paar Hotels, einem großen Fahrradgeschäft und auch einem Supermarkt. Hier ist also wieder Zivilisation nach der Ruhe, die ich gerade erlebte.

Mit der Beschilderung muss man sich etwas zurechtfinden. Nach der Überquerung der Regen in einem viel befahrenen Kreisverkehr fehlte mir etwas die Orientierung. Aber es wurde klar, laut der Beschilderung: Es geht weiter am Fluss entlang!

Gut, dass es hier einen Radweg gab. Richtig in die Stadt kommt man so nicht, aber ich konnte die Kirche von Zwiesel von Weitem sehen. Außerdem kommt man nun direkt auf den Bahnhof zu.

Etwas ansteigend hat man ihn sogleich im Blick. Hier fährt auch die Bahn, die mich von Bayerisch Eisenstein auch wieder zurückbringen sollte.

Bahnhof von Zwiesel am Regentalradweg.
Am Bahnhof von Zwiesel.

Noch 16 Kilometer sind es bis dorthin. Man fährt weiter geradeaus nach dem Bahnhof und kommt ins Industriegebiet. Es geht nach rechts auf die Straße und begleitend zu dieser gibt es wieder einen Radweg.

Die Straße war recht viel befahren, sie führt ja auch nach Tschechien. Allerdings war ich auf dem Radweg gut geschützt. Das Ziel ist Ludwigsthal, dann geht es rechts hoch. Dort ist ein schöner großer Gasthof, doch zum Einkehren war jetzt keine Zeit.

Dort befindet sich das Schloss Ludwigsthal. Man fährt nun einmal hier herum und befindet sich dann oberhalb der Straße und fährt kurz durchs Wohngebiet. Anschließend fährt man auf einem Schotterweg wieder hinunter zur Straße und unterquert die Bundesstraße.

Anschließend geht es durch den Wald und fährt nochmals über den wilden Regen. Es geht weiter entlang der Regen durch tolles Gebiet. Das macht hier nochmals richtig Spaß zu fahren. Jetzt war ich zudem auf der Schlussstrecke.

Regen hinter Ludwigsthal und vor Regenhütte - Regentalradweg.
Der Regen hinter Ludwigsthal und vor Regenhütte.

Raus kommt man dann in Regenhütte, einem kleinen Ort mit einem Gasthof und Hotel. Dazu gibt es hier ein Tiermuseum.

Nach einem kurzen Stück Straße fährt man schließlich aus diesem kleinen Ort wieder hinaus. Es geht wieder durch den Wald durch.

Der Radweg ist diese letzten Kilometer von Regenhütte nach Bayerisch Eisenstein recht holprig. Ein Schotterweg mit groben Steinen begleitet einen auf dem letzten Stück.

Ich war zudem jetzt ungeduldig und wollte endlich in Bayerisch Eisenstein sein. In Eisensteinermühle erreicht man den Ort und fährt noch einmal über den Regen.

Dann geht es nochmal den Berg hinauf, aber nicht stark. Man sieht die Kirche und wenn man immer weiter geradeaus fährt, gelangt man erst zum großen Eisenbahnmuseum und dann zum Bahnhof.

In Bayerisch Eisenstein am Bahnhof (Regentalradweg).
Das Ziel erreicht und glücklich. In Bayerisch Eisenstein am Bahnhof.

Bayerisch Eisenstein ist halt eine Eisenbahner-Stadt! Ich freute mich endlich da zu sein.

Besonders interessant ist natürlich der Doppelbahnhof. Direkt am deutschen Bahnhof angeschlossen ist der tschechische. Man kann einfach auf dem Bahnsteig zwischen Deutschland und Tschechien wechseln. Železná Ruda heißt der Ort gegenüber, was einfach Markt Eisenstein heißt.

Noch etwas genoss ich es hier zu sein. Einen besonderen Radweg hatte ich geschafft. Als Souvenir nahm ich noch „Bieressig“ mit. Den konnte ich in der Schmugglerhütte kaufen. Dort ist auch ein Restaurant.

Fast 160 Kilometer von Regensburg bis zur deutsch-tschechischen Grenze hatte ich erreicht!

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