10,5 Gründe warum die beliebtesten Radstrecken in Europa Flussradwege sind

Was mir bei meiner Recherche nach Radwegen aufgefallen sind. Viele – wenn nicht die meisten – Langstrecken-Radwege führen an Flüssen entlang: Die sogenannten Flussradwege.

Diese Flussradwege bieten sogar ein gewisses Netz an Radwegen. Man kann zwischen den verschiedenen Flüssen recht gut wechseln. Beispielsweise kann man in Kelheim zwischen dem Altmühltalradweg und dem Donauradweg wechseln. Denn dort fließt die Altmühl in die Donau.

Oder in Mainz kann man vom Mainradweg auf den Rheinradweg oder andersherum wechseln. Hier fließt der Main nämlich in den Rhein.

Diese Flußradwege sind auch äußerst beliebt und bekannt. Sie sind mit einer gewissen Infrastruktur versehen und oft auch wirklich sichere Radwege.

In vielen Fällen sind sie für Trekking-Fahrradfahrer oder auch Reiseradler wie mich* geeignet. Als Rennradfahrer muss man, wenn es in den Wald geht, wohl doch auf die Straße ausweichen.

Also: Meine 10,5 Gründe für Radtouren am Fluss lest ihr hier unten!

Die 10,5 Gründe, dass ihr auf jeden Fall mal den ein oder anderen Flussradweg fahren solltet:

1. Flüsse fließen tendenziell durch Täler. Es ist also flach.

Die großen Flussbetten befinden sich meist in Tälern. Für Fahrradfahrer hat das den Vorteil (wobei man das auch als Nachteil sehen kann, wenn man bergiges Fahrradfahren bevorzugt), dass es flach ist. Die Flußradwege sind also für Familienfahrradtouren gut geeignet oder wenn man mal schneller vorankommen will als in den Bergen. Hin und wieder gibt es zwar einen Anstieg, aber Flußradwege gehören eher in die Tourenkategorie leicht.

2. Radtouren am Fluss verbreiten oft ein richtiges Urlaubsgefühl!

Schön ist an Flussradwegen auch, dass sie eine gewisse Idylle verkörpern. So kommt man schnell in Urlaubsstimmung. Viele Menschen denken, man müsste ans Meer fahren, möglichst weit weg, um sich im Urlaub zu fühlen. Damit vergessen sie, dass das Gute so nah sein kann. Ein Fluss mit Natur und so, in dem man vielleicht auch schwimmen kann! Das ist auch Urlaub!

3. Oft findet man eine tolle Infrastruktur für Fahrräder an Flussradwegen vor

An vielen Flussradwegen findet man eine echt gute Infrastruktur vor. Meist sind die Wege speziell ausgebaut und extra für Fahrradtouristen optimiert. Das hat man nicht überall. Es gibt Gastronomie, Bahnanbindungen, diverse Fahrradreparaturservices. Am Donauradweg habe ich sogar eine Fahrradtankstelle gesehen oder auch spezielle Sitzmöglichkeiten, nachdem es den Berg hochging. Am Drauradweg, den ich bald fahren werde, kann man sich ein Fahrrad ausleihen und dann später auf dem Weg abgeben. Solche Fahrradverleihstationen sind echt klasse, wenn man gerade kein eigenes Fahrrad zur Hand hat.

Raststätte am Flussradweg Donauradweg in Datthausen
Raststätte in Datthausen (Donauradweg von Sigmaringen nach Ulm).

4. Sie verbinden Kultur und Geschichte miteinander

Flussradwege wie insbesondere der Donauradweg, der durch acht Länder führt, verbinden ganze Kulturen und Gesellschaften. Es ist unglaublich sich vorzustellen, was ein Wassertropfen der in Donaueschingen startet alles durchmacht bis er durch z.B. Österreich und die slawischen Länder hindurchgefahren ist. So sprach man von Habsburg auch von Donaumonarchie. Doch auch heute hat für Wien und Österreich die Donau eine große Bedeutung. Aber auch für Budapest, Bratislava und Belgrad. Wenn man also hauptsächlich wegen der Kultur und Geschichte radelt, dann sind Radtouren am Fluss ein super Geheimtipp!

5. Es gibt dort oft wunderbare Natur und Lebensraum für Tiere

Flussradwege bieten oft eine idyllische und unberührte Natur. Zwar sind viele Flüsse heutzutage begradigt und auch von der Industrie benutzt. Aber dazwischen gibt es doch immer wieder sehr schöne natürliche Erlebniswelten. Das Bewusstsein ist heute gestiegen, dass man für die Artenvielfalt der Tiere mehr tun muss und viele Flussabschnitte wie z.B. in Laiz bei Sigmaringen werden renaturiert. Die Natur holt sich dann schnell vieles zurück und ist auch für die Menschen eine Augenweide.

Aber man denke auch an den Elberadweg, der Ost und West in Deutschland verbindet oder den Rheinradweg, der nach Norden in die Niederlande fließt. Zu den schönsten Flussradwege Deutschlands gehört außerdem der Donauradweg und der Rheinradweg (unten habe ich Erfahrungsberichte über Flussradwege aufgelistet).

6. Früher bauten die Menschen ihre Dörfer an Gewässern. Man kommt deshalb auch an wichtigen Städten vorbei.

Berlin Brandenburger Tor - auf dem Spreeradweg
Die Spree fließt beispielsweise durch Berlin und ist deren bis heute wichtigster Fluss. Daneben: Der Spreeradweg.

Wenn man sich wie ich sehr für geografischen Zusammenhänge interessiert, ist folgendes spannend: Früher als die Dörfer und Siedlungen gegründet wurden, die sich bis heute weiterentwickeln, siedelten sich die Menschen an Gewässern an. Das führt dazu, dass viele Dörfer und Städte heute sich immer noch an Gewässern und vor allem Flüssen befinden. Der Mensch hat auch, aber nicht nur wegen dem Trinkwasser, einen Zug zum Wasser. Man kommt also an wichtigen Dörfern und Städten vorbei. Beim Donauradweg kommt man gar an den vier Hauptstädten Wien, Budapest, Bratislava und Belgrad vorbei!

7. Parallel zu den Flussläufen wurden oft Eisenbahnlinien gebaut.

Praktischerweise werden viele Eisenbahnlinien parallel zu Flussläufen gebaut. Das ist z.B. beim Neckarradweg von Tübingen bis nach Stuttgart weitgehend der Fall. Wenn man also nicht mehr kann oder gar gesundheitlich angeschlagen ist, so kann man immer auf den Zug wechseln und mit ihm weiterfahren. Das kann manchmal wirklich wichtig sein! Ein wirklicher Vorteil von Radtouren am Fluss.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Amazon. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Amazon. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Amazon. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

8. Flussradwege bieten oft ein hohes Maß an Verkehrssicherheit

Da Flussradwege meist speziell für Radtouristen ausgebaut wurden, bieten sie ein hohes Maß an Verkehrssicherheit. Manche Regionen arbeiten hier gut zusammen und bauen ihre Radwege sehr praktisch und sicher aus. Man fährt dann nicht direkt an der Straße, sondern hat seinen eigenen ausgebauten Radweg für sich. Der kann auch manchmal über Kieswege gehen und ist nicht immer asphaltiert. Aber man hat dann auch mal die schönere Natur und kommt mit dem Autoverkehr nicht in die Quere.

Sicherheit bei Flussradwegen - Donauradweg bei Sigmaringen
Hier bei Sigmaringen führt der Donauradweg durch die Idylle und man muss nicht extra auf die Straße ausweichen. Das bietet Sicherheit bei Flussradwegen!

9. Man verfährt sich wenig bis gar nicht. Die Richtung ist immer klar!

Sehr praktisch als Radfahrer ist es, dass man sich an Flußradwegen fast nicht verfahren kann. Auch wenn der Radweg nicht optimal ausgeschildert ist, kann man sich zumindest immer an der Strömung des Flusses orientieren. So sieht man schnell, ob man richtig ist oder nicht. Ich benutze zwar auch ein Fahrradnavigationsgerät*, aber an Flussradwegen schalte ich es oft aus oder benutze es sporadisch, wenn ich wissen will, wie weit mein Tagesziel heute noch weg ist.

10. Es gibt ein europäisches System von Flussradwegen. Irgendwie kommt man immer ans Meer.

Man kann die verschiedenen Flussradwege auch als ein Netz sehen. Denn Nebenarme von Flüssen münden irgendwann in größeren Flüssen. Z.B. die Inn in die Donau, die Enz in den Neckar etc. So könnte man sich an Flussradwegen entlanghangeln und bis ans Meer fahren. Irgendwann, wenn man der Flussströmung folgt, kommt man immer ans Meer!

10,5. Wenn ein Fluß mal den Radweg überschwemmt, kann man auch gleich ein bisschen schwimmen üben!

Als ich den Donauradweg gefahren bin, war er stellenweise überschwemmt. Ich habe es nicht ausprobiert, aber man kann dann auch mal ein Stückchen schwimmen. 🙂 Oder besser: Man besorgt sich so genannte Wasserfahrräder. Diese gibt es tatsächlich*!

Überschwemmung des Donauradwegs bei Riedlingen-Zell (Flussradweg)
Überschwemmung des Donauradwegs bei Riedlingen-Zell. Hier hätte man schwimmen könne. Ich bin allerdings außen herum gefahren.

Informationen über die Flussradwege, die ich schon gefahren bin

Hier findet ihr eine Liste von Flussradwegen, an denen ich schon entlang gefahren bin. Ich finde, dass die schönsten Flussradwege Deutschlands vor allem im Süden zu finden sind, wobei der Elberadweg auch seinen Charme haben soll. Diesen habe ich noch nicht getestet.

Klickt einfach auf die Links um mehr zu erfahren und auch zu einzelnen Blog-Artikeln über die Flussradwege zu gelangen.

…Und dann plant Eure eigene Radtour am Fluß!

Z.b. an diesen Radwegen

4 Gedanken zu „10,5 Gründe warum die beliebtesten Radstrecken in Europa Flussradwege sind“

  1. Hallo zusammen!

    Kennt jemand schöne Radwege an der Ostsee?
    Gibt’s es Insider Tipps, wo die Strecken am schönsten sind?

    Danke vorab!
    PS: tolle Webseite!

    Antworten
    • Hallo Valentina,
      danke für das Lob!
      An der Ostsee war ich jetzt fahrradmäßig noch nicht. Aber mir fällt jetzt die Müritz, die Mecklenburgische Seenplatte ein. Oder bestimmt ist es auch schön direkt an der Ostsee zu fahren!
      Muss ich auch mal checken, aber ich jedenfalls bisher nicht,
      viele Grüße,
      Markus

      Antworten

Schreibe einen Kommentar