Der Ruhrtalradweg ist einer der wichtigsten Flussradwege in Deutschland. Schon alleine weil im Ruhrgebiet so viele Menschen leben, ist der Radweg sehr bekannt.
Er startet aber im ländlichen Raum, weit vor dem dichtesten Gebiet Deutschlands. Die Ruhr hat nicht nur ihren von der Industrie geprägten Part, sondern auch ihren ruhigen Teil im Sauerland.
Der Start ist in Winterberg im Sauerland. Der ist bekannt für sein Skigebiet. Dieses ist zwar im Herbst noch nicht von Skigebahren geprägt, aber es ist doch etwas kühler als wenn man sich weiter unten im Ruhrgebiet befindet.
Insgesamt ist man in Winterberg auf 686 Meter über Normalhöhennull. Das heißt aber auch, dass man erstmal ein ganzes Stück den Berg hinunter fahren darf. Denn das Ende des Ruhrtalradwegs in Duisburg liegt nur noch auf 33 Meter über Normalhöhennull.
Nach Winterberg kommt man übrigens am besten mit dem Zug. Ich fuhr über Kassel und bin dann in Bestwig in Richtung Winterberg umgestiegen.
Dorthin fährt im Frühjahr, Sommer und Spätsommer ein Fahrradexpress, bei dem man viel Platz für sein Fahrrad hat. Jedoch soll dort im Sommer wiederum so viel los sein, das zu viele Radfahrer unterwegs sind und man mit Rad schwerlich reinkommt. Aber jetzt im September bei trübem Wetter war das kein Problem.
Der Start des Ruhrtalradwegs: Vom Wintersportort Winterberg nach Bestwig
Von Winterberg nach zur Ruhrquelle
Direkt am Bahnhofsausgang in Winterberg kann man sofort losfahren. Ich schaute noch in Richtung Ortskern, aber eigentlich nur, um noch Proviant für die Fahrt einzukaufen. Viel sah ich von Winterberg nicht.
Der Ruhrtalradweg ist sofort ab dem Start gut ausgeschildert. Ich war auch nicht der einzige, der unterwegs war. Es waren ein paar E-Biker und andere Reiseradfahrer am Start.
Man gelangt erstmal über eine ganz normale Ortsstraße bis in ein Wohngebiet, in das man links einbiegen muss. Man hat dann erstmal ein Stück Anstieg vor sich.
Das ist so einer der wenigen kleinen Anstieg auf dem gesamten Ruhrtalradweg.
Das Ziel ist nun erstmal den Ursprung der Ruhr zu erreichen. Der liegt mitten im Wald. Um dorthin zu gelangen fährt man über eine Anhöhe, von der man einen super Ausblick auf das Sauerland hat, in den Wald.
Der Ursprung selbst liegt nun zwar nicht weit von der L740 weg, aber außen rum ist alles bewaldet. Viele Wanderer und Radfahrer waren heute unterwegs und wollten sich auch die Ruhrquelle anschauen.
Viel Wasser floß hier derzeit nicht, was wohl eine Folge der Dürre der letzten Jahre ist und des Klimawandels. Aber in die Ruhr fließen ja viele Nebenflüsse, so dass sie immer mehr Wasser trägt bis sie in Duisburg in den Rhein mündet.
Von der Ruhrquelle geht es dann zum Skigebiet Ruhrquelle. Dort ist auch schon die erste Gastwirtschaft. Man fährt zudem unmittelbar unter den Liften vorbei. Aber Schnee gab es dankenswerterweise hier noch nicht! 🙂
Man hat nun eine grüne Route vor sich, die auf wenig befahrenen Wegen oder Wirtschaftswegen entlang läuft.
Von der Ruhrquelle bei Winterberg nach Olsberg
Kleinere Orte, durch die man kommt, sind Niedersfeld und Assinghausen. Im letzteren begneten einem schöne weiße Fachwerkhäuser. Ein netter kleiner verschlafener Ort – insbesondere wenn es so trüb und regnerisch wie heute ist.
Olsberg ist dann der Wendepunkt. Man fährt nun nicht mehr nach Norden, sondern nach Westen. Die Ruhr ändert ihre Richtung.
Trotzdem es jetzt kurz Städtischer wird, liegt Olsberg dennoch als Landgemeinde nahe der Natur. Man sieht von hier aus die Hügel des Sauerlandes. Der Arnsberger Wald ist nicht weit, aber auch der Naturpark Diemelsee ist in der Nähe!
Von Olsberg nach Bestwig
20 Kilometer hat man in Olsberg schon geschafft und schließlich sind es noch 16 nach Meschede, dem nächsten größeren Ziel.
Dazwischen kommt aber noch Bestwig.
Nachdem man durch den Ort durch ist, gelangt man wieder auf schönen Radwegen weiter. Es geht ein kurzes Stück bergauf, um nach Antfeld zu kommen. Allerdings darf man dort nicht reinfahren (wie ich es erst tat), sondern daran vorbei. Aber ein bisschen Verfahren gehört halt immer dazu.
Im Grunde genommen ist der Ruhrradweg sehr gut ausgeschildert. Man übersieht halt dennoch mal ein Schild (ich zumindest).
Weiter im naturschönen Sauerland auf dem Ruhrtalradweg: Von Bestwig nach Arnsberg
Von Bestwig nach Meschede
Bestwig kannte ich schon vom Bahnhof her. Und dieser ist auch das dortige Highlight. Ein schönes Gebäude mit Uhr. Angenehm ist es nicht durch den Ort zu fahren. Hier ist eben jetzt einiges an Verkehr unterwegs.
Anschließend fährt man wieder über grünes Sauerländer Gebiet und hat wieder einen tollen Ausblick auf die kleinen Berge.
Gerade in der beginnenden Dämmerung war das besonders schön. Um zu diesem Ausblick zu gelangen (zwischen Bestwig und Meschede) musste man wieder einen kleinen Anstieg vornehmen, was ich mit Bravour geschafft hatte. Trotz Müdigkeit!
Meschede schließlich hat eine schöne Fußgängerpromenade entlang der Ruhr. Mit der steinernen Brücke im Blick und den Sitzmöglichkeiten hat das schon etwas Ruhr-Romantisches, obwohl die Ruhr hier wirklich noch ein kleiner Fluss ist.
Von Meschede nach Arnsberg
Von Meschede aus nach Arnsberg sind es zwar jetzt nur noch 29 Kilometer. Aber da ich nicht direkt nach Arnsberg musste, sondern lediglich zu meinem Übernachtungsplatz nach Oeventrop, war das nicht mehr so weit.
Oeventrop ist ein Stadtteil von Arnsberg und von Meschede aus sind das noch über 20 Kilometer. Diese hatte ich heute also noch real vor mir!
Man hat nun noch viel Natur vor sich und fährt durch das Grüne, direkt entlang der Ruhr. Ich mochte die Strecke gerne.
Am Ende – kurz vor Oeventrop – kommt man noch an ein paar Kunstwerken vorbei. U.a. an einem Fahrrad in der Mülltonne. Das fand ich irgendwie schön, auch wenn ich mein Rad jetzt nicht in die Mülltonne schmeisen wollen würde.
Ich war nun angekommen in dem kleinen Ort und war froh jetzt was essen zu dürfen!
Insgesamt bin ich auf der heutigen Etappe ca. 60 Kilometer gefahren: Von Winterberg bis nach Arnsberg. Die Etappe war etwas verkürzt, da ich am gleichen Tag ja von Tübingen nach Winterberg mit dem Zug gefahren bin.
Morgen würden es dann von Arnsberg bis nach Essen-Steele insgesamt 120 Kilometer werden. Ich hatte also auf dem Ruhrtalradweg ordentlich etwas vor! Nun aber hatte ich mir zuerst einmal etwas Ruhe und eine schöne Nacht verdient!
Dieser Radweg liest sich sehr einladend. Den sollte ich mal fahren und ein Gedicht drüber schreiben. 😉 Danke für den tollen Beitrag!
Tu das auf jeden Fall! 🙂