Den Lahnradweg hatte ich lange gar nicht auf dem Schirm. Jetzt, nachdem ich ihn gefahren bin, muss ich sagen, dass ich schwer begeistert bin.
Insbesondere der Abschnitt zwischen Weilburg und Limburg hat mich schwer beeindruckt. Man fühlt sich abgekoppelt von der restlichen Welt. Hier ist quasi ein Naturschutzgebiet. Für mich war dies der schönste Abschnitt am Lahnradweg.
Auch Limburg mit seiner tollen Altstadt ist beeindruckend oder die Mündung bei Lahnstein. Ich hatte nicht erwartet, dass mich ein Radweg mit unscheinbarem Namen so fasziniert!
Das Wetter war auch super heiß, was sein übriges zum Fahrspaß beitrug.
Start des Lahnradwegs ist mitten im Wald bei der Lahnquelle bei Netphen. Um dorthin zu gelangen, bin ich mit dem Zug erst nach Rudersdorf. Anschließend geht es ungefähr 14 Kilometer, die durchaus nicht zu verachten sind. Es geht viel den Berg hinauf. Allerdings gab es nicht viel Verkehr hier.
Ziel ist schließlich am Rhein bei Lahnstein. Ich fuhr dann noch das restliche Stück rechts des Rheins entlang nach Koblenz. Von dort aus ging′s mit dem Zug wieder heim.
Von der Lahnquelle bei Netphen nach Lahntal-Caldern
Von der Lahnquelle nach Bad Laasphe
Der Radweg an der Lahn beginnt bei einem kleinen unscheinbaren See, wovor eine Gaststätte steht. Forsthaus Lahnquelle heißt die Gaststätte mit Biergarten. Draußen saßen auch ein paar Leute, ein lohnenswerter Ort. Ich schaute mich etwas um.
Anschließend geht es dann ein Stück auf der Straße entlang, bevor man nach links abbiegt. Beim ersten Mal fuhr ich aus Versehen geradeaus. Das Schild ist vorhanden, aber ich hatte es übersehen.
Nun fährt man erstmal ein Stück bergab auf recht holprigem Weg. Der Radweg soll eigentlich aus Schotter bestehen, aber hier ist mehr Erde als Schotter. Zwischendurch muss man aufpassen, dass man nicht über Wurzeln drüber fährt.
Doch der Schotter wird besser und bei Welschengeheu ist man wieder auf Asphalt. Insgesamt also ein rasanter Start den Berg hinunter über Stock und Stein für einen Radweg, der sonst ziemlich ruhig, gut ausgeschildert und meist asphaltiert ist. Es folgt Glashütte.
Bis Volkholz gibt es ebenfalls noch schöne dörfliche Strukturen, obwohl der Ort schon größer ist. Ein Großteil der Abfahrt hat man aber schon geschafft.
Nun biegt man nach dem Dorf rechts ab, fährt über die Lahn und ist wieder auf einem Schotterweg, der einen in Richtung Feudingen führt. Man befindet sich noch oberhalb der Lahn, fährt aber langsam weiter hinunter.
Feudingen ist schon etwas größer. Eine weiße Kirche gibt es im Ort und auch einen Fahrradladen.
Nachdem man die Lahn in Feudingen wieder zweimal überquert hat, geht es auf der Straße entlang, wo aber nichts los war und biegt wieder auf einen Feldweg ein. Dieses Mal ist er aus Asphalt und durch einen bewaldeten Berg ist man von der Lahn getrennt.
In Wahlbachsmühle, was schon Teil von Bad Laasphe ist, fand sich dann ein Getränkeautomat. Das war wunderbar! Denn es war ein wirklich heißer Sommertag und ich hatte Ultra-Durst. Ich trank dort schnell zwei leckere Getränke und spendete natürlich etwas. Eine Spendenbox war aufgestellt und man konnte sich einfach selbst bedienen.
Nach dieser kleinen Erfrischung ging es weiter rasant den Berg hinunter. Dieses Mal aber hatte man einen Wald über sich, was mich doch ganz angenehm kühlte.
Nach 18 Kilometern von der Lahnquelle aus gesehen war man dann am Ortseingang von Bad Laasphe und kam quasi wieder in die Zivilastion. Man überquert erst die Schiene, dann den Fluss und fährt entlang der Straße ins Zentrum ein.
Bad Laasphe – Lahntal-Caldern
Bad Laasphe ist zwar ein wichtiger erster Knotenpunkt auf dem Radweg. Besonders schön ist es hier nicht durchzufahren. Es gibt keinen richtigen Radweg und der Verkehr ist stark.
Zwei Radler fuhren hier auf dem Gehweg und pöpelten mich an, ich stand mit meinem Rad gerade einfach dort. Es ist klar, dass man hier nicht mit dem Rad fahren darf. Es ist ja ein Gehweg (ich fuhr nicht darauf, sondern auf der viel befahrenen Straße).
Aber so sorgt eben die schlechte Infrastruktur auch für Verkehrskonflikte auf dem Gehweg.
Ein bisschen schön ist es hier dennoch. Es gibt dort ein schönes Fachwerkhaus, in dem auch rein Restaurant drin ist. Die Innenstadt sieht ganz nett aus.
Ich besorgte mir noch was beim Bäcker und verließ dann Bad Laasphe inmitten des Verkehrs. Gut, dass man die Hauptstraße verlässt und über ein kleines Industriegebiet wieder auf einen asphaltierten Radweg inmitten von viel Natur kommt.
Radfahrer waren hier jetzt einige unterwegs. Ich war nicht der einzige.
Nach einem kurzen Stück auf diesem wunderschönen Radweg gelangt man an den Eingang von Wallau und fährt wieder ein Stück auf der Straße. Nach einem Kreisverkehr hat man aber auch das hinter sich gebracht.
Entlang der Schiene geht es ein Stück weiter. Der Radweg ist jetzt übrigens nicht mehr so stark abfallend. Aber leicht geht es immer noch hinunter, so dass man schnell voran kommt.
Ein nächstes Highlight ist die Burg von Biedenkopf, die weit über den Ort herausragt. Sie liegt auf einer Anhöhe ein Stück weg vom Ort. An Biedenkopf kommt man auch eher vorbei als dass man durchfährt. Weiterhin ist man auf asphaltiertem, schönen, schnellen Radweg.
Von Biedenkopf nach Marburg an der Lahn sind es nur noch schlappe 38 Kilometer.
Ein Stück fährt man wieder an der Schiene entlang, die man bei Eckelshausen verlässt.
Der nächste Ort Wilhelmshütte bestand aus meiner Sicht nur aus einem Autohaus und einem schönen Haus mit Eckturm. Aber ich habe hier nur einen Ausschnitt gesehen.
Von dort aus ging es auf einem ziemlich idyllischen Radweg neben schönen Wiesen weiter, den man bei Carlshütte in Dautphetal verlässt.
Wobei es auch hier grün bleibt, der Radweg ist breit, aber hier können wohl auch Autos fahren. Es folgt Buchenau (Lahn), was auch noch zum ominösen Ort Dautphetal gehört.
Ein Stück fährt man nun reine Straße, bevor es nochmal auf einem Radweg nach Kernbach geht. Es folgt nochmal ein Radweg, bei dem man sogar durch einen recht engen geschotterten Wald fährt, bevor man wieder auf die Kreisstraße kommt. Auf der fährt man dann in Caldern ein.
Ehrlich gesagt, ich war überrascht schon so schnell dort zu sein. Normalerweise bin ich immer etwas langsam. Aber die erste Etappe hatte ich damit schon geschafft. Es waren nur um die 50 Kilometer gewesen.
Ich fuhr noch durch Caldern (Teil von Lahntal) durch. Einmal die Lahn nochmals überquert, sollte ich in einem schönen Landgasthof übernachten. Am nächsten Tag, der ebenso heiß starten würde, würde ich dann nach Marburg kommen.
Von Lahntal-Caldern ins idyllische Limburg
Von Lahntal-Caldern nach Marburg an der Lahn
Lahntal-Caldern würde ich am Morgen verlassen. Es war ein guter und schöner Morgen und ich hatte gleich einen Asphaltweg vor mir, auf dem ich Kilometer machen konnte. So konnte der Tag losgehen! Ich hatte Spaß.
Schließlich wollte ich ja heute 140 Kilometer schaffen.
Nur wenige Kilometer nach dem Start kommt man dann ins eigentliche Lahntal. Außer an Wohngebiete kann ich mich aber hier nicht an viel erinnern.
Die Lahn macht jetzt bald einen Knick. Noch ein paar Kilometer geht es gen Westen und dann fährt man nach Süden in Richtung Cölbe.
Der Radweg ist hier ruhig, fernab von Verkehr. Man folgt meiste der Bahnstrecke, hat aber auch viel Natur neben sich und auch teilweise über sich. Viel Grün ist hier, viele Bäume und die Lahn plätschert neben einem her.
Cölbe durchfährt man. Der Ort ist geprägt von Fachwerkhäusern. Immerhin hat es hier einen gut rot markierten Radweg. Ganz anders als in Bad Laasphe kann man sich als Radler hier durchaus willkommen fühlen.
Jetzt sind es nur noch 5 Kilometer nach Marburg. Entlang von Bäumen und Sträuchern fährt man in die Stadt ein. Man spürt schon an der Klientel, die hier spazieren geht, dass es jetzt urbaner wird. Es sind auch mehr Leute unterwegs. Gleich hatte ich den nächsten Meilenstein auf dem Lahnradweg geschafft.
Marburg an der Lahn – Gießen – Wetzlar
Die Universitätsstadt Marburg ist wirklich sehr schön. Die Lahn fließt direkt hierdurch. Direkt an der Universität kommt man an. In einem großen Gebäude befindet sich die Mensa. Gleichzeitig hat man einen tollen Blick auf die Lahn und die Altstadt.
Hinter vielen Bäumen und viel Grün lugt sie vor. Es befinden sich dort Türme, Kirchen und ein Schloss ragt hervor. So habe ich das zumindest gesehen. Ein Blick in die Altstadt würde sicherlich lohnen, aber ich wollte weiter.
Mit Fachwerk ist die Innenstadt versehen. Wenn man über eine große Kreuzung weiter fährt, gelangt man wieder an die Lahn. Dort gibt es ein Café oder Restaurant, das direkt am Fluss liegt.
Wunderschön ist es hier und im Gegensatz zum bisherigen Radweg war hier auch einiges an Menschenmassen los.
Nach dem obligatorischen Schnelltest, den ich ja brauchte, weil ich noch nicht vollständig geimpft war, ging es entlang der Lahn weiter. Schön grün bleibt es.
Man bleibt auch nach Marburg auf einem guten, asphaltierten Radweg. Es geht entlang des Flusses, aber man ist von der Lahn durch viel Grünzeug getrennt. Das ist auch gut so. Der Fluss ist hier vielleicht noch etwas natürlicher (obwohl in Zentraleuropa nichts mehr wirklich komplett natürlich ist).
Ein bisschen entfernt man sich von der Lahn, überquert sie gar bei Gisselberg und gelangt zum Niederweimarer See.
Der verbirgt sich etwas, ist aber touristisch frequentiert. Entlang der Bahnlinie geht es weiter gen Kiesgrube und schließlich bei Argenstein sind es noch 20 Kilometer nach Gießen.
Man könnte jetzt noch viel sagen über die nächsten Kilometer. Die Landschaft ist wunderbar. Kleine Dörfer mit Fachwerkhäusern wechseln sich mit viel Landwirtschaftswegen durch viel Grün ab. Der Lahnradweg ist perfekt ausgeschildert.
Zwischen Kirchberg und Ruttershausen gab es dann einen Kanu-Wettbewerb oder sowas Ähnliches. Jedenfalls war hier einiges los auf dem Wasser. Als ich die Brücke über die Lahn dort überquerte, hatte ich einen tollen Blick auf das Geschehen.
Kurz darauf ist man in Lollar, das viel befahren ist und aus einer geraden Straße besteht. „Ort der Vielfalt, Demokratie und Toleranz.“ steht am Eingangsschild. Na, das ist doch super!
Hinter Lollar hat man viel grün um sich und überquert über eine ehemalige Bahnbrücke wohl, wo es noch Schienen gibt nochmals die Lahn.
Dieses Grüne bleibt noch bestehen, bis man dann nach Gießen einfährt. Zuerst folgen Schrebergärten und schließlich gelangt man zu einer ausgefallenen Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Christoph-Rübsamen-Steg heißt diese.
Aus Versehen fuhr ich nach Gießen hinein. Das war ein Fehler. Denn man muss einfach nach rechts abbiegen und streng an der Lahn entlang weiterfahren.
Dort kommt man dann auf einem schönen Radweg zu einem Restaurant, nach links ging es dann in die Stadt. 20 Kilometer sind es von hier nach Wetzlar.
An der Lahn in Gießen war noch ein bisschen was los. Hier waren nun wieder viele Menschen. Manche saßen im Gras am Fluss. Allerdings türmte sich etwas auf. Das heiße Wetter sollte sich kurzerhand in Regen verwandeln.
Der aber ging nicht lange. Es war nur ein bisschen Tröpfeln. Eine Staustufe erblickt man und es geht weiter raus ins Grüne. Man überquert neben einer Autobahnbrücke die Lahn und fährt anschließend entlang des Flusses Bieber nach Heuchelheim.
Offensichtlich gibt es da an der Lahn keinen direkten Radweg, deshalb ist die Radwegeführung so. Es war jetzt übrigens noch trüb, aber regnen und auch nieseln tat es nicht mehr.
Heuchelheim sieht ganz nett aus, mit ein bisschen Fachwerk, der Nebenfluss der Lahn ist schön hergerichtet.
Nun geht es an der Straße entlang, bei Atzbach kommt man wieder an den Fluss und hat einen schönen Flussradweg vor sich.
Entlang der Zivilisation (Naunheim, Niedergirmes), aber doch etwas getrennt von ihr gelangt man zunächst ins Industriegebiet von Wetzlar. Allerdings ist man weiterhin unter Bäumen versteckt und hat einen eigenen Radweg. Am Bruderusplatz kommt man dann in Wetzlar an.
Von Wetzlar ins prächtige Weilburg
Dort, in Wetzlar deckte ich mich erstmal in einem Drogeriemarkt mit dem Notwendigstem zu Essen ein. Ich war einfach ein bisschen kaputt. Dennoch sollten es eben nach Limburg noch
Nach Wetzlar war nun das letzte Stück der heutigen Etappe angebrochen. Nach Limburg würden es noch 67 Kilometer sein.
Jedenfalls war hier wieder einiges los. Eine Eisdiele befand sich hier und man befindet sich unweit einer großen Kreuzung. Aber der offizielle Radweg, zuverlässig ausgeschildert wie er ist, führt hier wieder weg vom großen Verkehr.
Nur ein paar Fußgänger muss man umkurven. Nachdem man ums Kaufhaus herum ist, fährt man wieder in Richtung Lahn. Dort ist erstmal ein Park.
Eine Station, die das optokinetisches Gleichgewicht heißt, befand sich dort. Irgendso ein Tunnel war das: Aber das war gerade ohnehin außer Betrieb.
Offensichtlich ist hier so ein Wissenschaftspark, der sich mit Optik und Bewegung beschäftigt. Aber in Physik war ich in der Schule mittelmäßig. Interessant ist es dennoch!
Nach ein paar Fachwerkhäusern und etwas Altstadtfeeling ist man wieder draußen aus der Stadt. Es war nun übrigens wieder ziemlich heiß geworden. Die Wolken waren verflogen.
Wieder hat man viel grün vor sich. Allerdings fährt man jetzt eher an der Straße entlang. Vor Oberbiel bei Solms wird über Seilbahnen informiert. Früher gab es hier einige Materialseilbahnen, die Eisenerz transportieren. Inzwischen sind sie leider abgebaut. Ich mag Seilbahnen.
Das alles gehört hier zu Solms. Nach Oberbiel, von dem man nicht viel sah überquert man die Lahn, um weiträumig geradeaus zu fahren. Ziel ist das Schwimmbad Solmser Land.
Über grüne Wiesen und Felder gelangt man schließlich nach Solms. Ein tolles Stück Radweg war das wieder. Es folgt der Bahnhof Solms, man überquert die Gleise und anschließend fährt man parallel von ihnen zum Bahnhof Leun/Braunfels.
Hier fährt auch die Lahntalbahn entlang, obwohl das Bahnhofgebäude selbst nicht mehr genutzt wird.
Jetzt würde ich einen Umweg fahren müssen. Offensichtlich war der offizielle Teil des Radwegs hier gesperrt, wobei man einen Anstieg vor sich hatte, um das Stück zu umfahren.
Ein paar Höhenmeter hatte ich also zu absolvieren. Ich war schon relativ platt, aber ich sollte das Stück schon schaffen. Ein E-Biker überholte mich, den ich aber später nochmals sah.
Jedenfalls kommt man nach Stockhausen wieder hinaus und ist wieder auf der offiziellen Route des Lahnradwegs. Jedenfalls ist der nächste Abschnitt nicht so optimal, weil man auf einer Straße fährt, die jetzt nicht ganz unbefahren ist. Hier sollte mal ein Radweg hin.
In Löhnberg begrüßt einen nicht nur der Radweg wieder, sondern auch eine hoch gelegene Burger. Hier ist zudem die Firma Selters beheimatet, wie man unschwer am stylischen Firmengebäude erkennen kann. Die Firma, die es in den Spruch „Sekt oder Selters“ geschafft hat, stellt ja auch leckeren Sprudel her, der hier produziert wird. Unfassbar!
Es geht zum Bahnhof Löhnberg und dort darf man wieder eine recht spannende Brücke überqueren. Sie besteht nur aus Stahlrippen (oder wie das heißt) und man kann unten auf den Fluss blicken. Ich habe da immer etwas Höhenangst.
Auf recht engem Weg fährt man dann, teilweise an Booten und Flößen vorbei, nach Weilburg.
Von Weilburg nach Limburg
Weilburg hat mich umgehauen. Jetzt beginnt einer der schönsten Abschnitte am Lahnradweg und an der Lahn.
Zuerst kommt man an den Bahnhof von Weilburg. Dann geht es nach links auf das Schloss steht, das auf der anderen Seite der Lahn steht. Richtig beeindruckend sieht das aus.
Die Stadt Weilburg liegt an einer Lahnschleife deutlich über der Lahn. Man umkurvt einmal das auf einer Anhöhe inmitten der Schleife gelegene Schloss. Dazu fährt man wohl über eine historische steinerne Brücke. Insgesamt ist das hier echt alles besonders.
Nachdem man dann einmal das Schloss umfahren hat, fährt man durch eine Allee hinaus aus der Stadt.
Hinter Weilburg wird es dann unfassbar schön. Auf engen Radwegen fährt man durchs Grüne und das eben nicht nur kurz, sondern kilometerlang. Das ist der schönste Abschnitt am Lahnradweg.
Man befindet sich die ganze Zeit direkt am Fluss. Der Radweg hätte zwar breiter sein können, aber wahrscheinlich geht das aus Naturschutzgründen nicht. Er ist asphaltiert und man kommt gut voran.
Ein Wasserfall bzw. eine kleine Staustufe befindet sich bei Kirschhofen.
Bei Gräveneck am Bahnhof gelangt man vorbei. Von dem Ort sieht man selbst nichts, weil man ja an der Lahn ist. Aber ein Campingplatz begrüßt einen dort.
29 Kilometer sind es immer noch von Gräveneck aus nach Limburg. Man folgt weiterhin dem engen, aber idyllischen Radweg. Als nächstes folgt Fürfurt. Dort standen unglaublich viele Leute an der Bahn für so einen kleinen Ort.
Man fährt hier kurz den Berg hinauf. Anschließend folgt man der Bahnstrecke auf der linken Seite bis Aumenau. Der Radweg wird hier etwas breiter. In Aumenau muss man aufpassen. Es geht links steil den Berg hinunter und man ist wiederum an der Lahn.
Von dort aus geht es weiterhin nur im Grünen weiter. Es ist echt wunderschön hier. 18 Kilometer vor Limburg machte ich nochmals eine Pause und genoss etwas den Blick auf die Lahn. Ich muss sagen, ich war schon kaputt. Schließlich waren es ja um die 140 Kilometer auf der gesamten Etappe.
Im schönen Villmar fährt man nochmals auf die andere Lahnseite hinüber. Hier hat man einen tollen Blick auf den Fluss, richtig schön.
Und weiter geht’s entlang der Schienen, die auch die Lahnseite gewechselt haben. Weiter geht es entlang der Lahntalbahn. Bei Runkel hat man nochmal eine tolle Burg. Ein bisschen Straße folgt schließlich.
Doch jetzt kommt nochmal pure Idylle, die dann in die Stadt Limburg langsam übergehen. Der ästhetische Genuss wurde vervollkommnet von der langsam untergehenden Sonne und dem guten Wetter.
Von Limburg über Nassau nach Lahnstein
Lahnradweg von Limburg nach Nassau
Limburg begrüßt einen mit einem Campingplatz. Hier war schon richtig viel los. Auf einem guten Radweg geht es dann in Richtung Stadt. Hier sieht man schon die Burg. Sie ragt heraus.
Nun geht es nach links in die wunderbare Altstadt. Sie lohnt sich! Eigentlich geht der Radweg geradeaus weiter. Doch ich würde unbedingt einen Blick in die Altstadt werfen.
Ich tat das naturgemäß schon deshalb, weil ich hier im Hotel übernachten würde. Unfassbar viel los war an diesem Abend. Es war einer der ersten Nach-Corona-Abende und die Stimmung war richtig schön.
Ich aß dort lecker italienisch und flanierte noch ein bisschen durch die recht vollen Straßen. Am nächsten Morgen war es hier viel leerer, aber noch genauso schön.
Jedenfalls fährt man wieder über die Brücke, von der man die von überall herausragende Kirche mit den vier Türmen sieht. Oder sind es fünf? Jedenfalls ist das der Limburger Dom.
Anschließend geht es gleich nach links. Doch das ist nur ein kleines Stück. Bei der nächsten Brücke überquert man die Lahn schon wieder.
Aus Limburg herauskommend ist es wieder recht grün. Wahrscheinlich tat der verregnete Mai sein Übriges dazu. Teilweise verschwindet der Fluss hinter grünen Sträuchern, auf der anderen Seite sind Felder zu sehen. Manchmal hat man einen weiten Blick.
An diesem Tag war das Wetter wieder schön, richtig warm. Sogar am Morgen spürte man das schon, dass es ein heißer Sommertag werden sollte. Das folgende Stück war auch deshalb so heiß, weil es über einem keine Bäume gab.
Nachdem man dem Flussverlauf folgt, der hier eine lange Kurve macht, gelangt man nach Dietz. Auch Dietz hat wieder ein Schloss, das man vor allem gut sieht, nachdem man die Flussseite gewechselt hat.
Über Felder und später praktisch mit viel mehr Natur geht es in Richtung Balduinstein. Es wird wieder immer grüner und schöner.
Auf den Radwegen war heute schon ein bisschen was los bei dem krassen Wetter. So richtig sollte man es aber erst am Ende der Etappe spüren.
Balduinstein wird einem zwar als Schild angezeigt, befindet sich aber auf der anderen Seite der Lahn. Es ist wohl sehr klein.
Man bleibt hier weiter in der Natur. Erst bei Geilnau ändert sich wieder etwas.
Zuerst fährt man in den ruhigen Ort, direkt an der Lahn ganz normal ein. Doch am Ende der Hauptstraße hat man schließlich einen Anstieg vor sich. Auf einer glatt asphaltierten Straße geht es ausschließlich den Berg hinauf bis man in Holzappel ist.
Von dort aus geht es auf einer Ebene bis Scheidt und schließlich hat man eine rasante Abfahrt vor sich. Dabei kommt man auch an der Burg Laurenburg vorbei, die man besuchen kann (wenn nicht gerade Corona ist).
Ab Laurenburg geht es erst entlang der Straße (auf einem Radweg) und schließlich hat man wieder seinen eigenen Fahrradweg.
In Obernhof hat man einen wunderschönen Blick auf eine Eisenbahnbrücke über der Lahn und dort befindet sich auch ein Kloster. Zu aller Anstrengung muss man hier wieder einen letzten Anstieg machen und kommt am Kloster Arnstein vorbei.
Noch ein Stück nach oben, dann geht es rasant den Berg hinunter. Auf dem Weg überholte ich zwei Radler, was auf dem engen und teils holprigen Weg gar nicht so einfach war.
Nun, nach einem Feldweg, war ich schließlich und endlich in Nassau angekommen!
Zum Ziel: Von Nassau nach Niederlahnstein (Lahnstein)
Die letzten Kilometer des Lahnradwegs hinter Nassau sollten anbrechen. Nassau selbst hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt. Auch deshalb, weil es ja mal Hessen/Nassau gab. Aber hier war nicht viel.
Das liegt wohl daran, dass der Ort zwar Namensgeber für ein großes Adelsgeschlecht war, aber eben nie selbst richtig groß. Dafür ist hier noch die Burg Nassau dort, die Herrscher von Luxemburg und der Niederlande stammen tatsächlich von dort.
Trotzdem es so klein war, war es ganz nett. Immerhin war hier ein schönes Restaurant und es war auch etwas los.
Hinter Nassau geht es dann wieder über einen asphaltierten Wirtschaftsweg. Wieder hat man viel grün hier, sowohl Wiese als auch Bäume. Von Dausenau erinnere ich mich vor allem an den Campingplatz.
Nach ein paar weiter wenigen Kilometern im Grünen kommt man schließlich nach Bad Ems.
Lustig war: Erst ein paar Wochen vorher war ich dort gewesen, weil wir ja den Limesradweg gefahren waren. Zuvor war ich noch nie in Bad Ems und jetzt in kurzer Zeit so oft.
Einiges war hier los im Kurort, einiges. Die Restaurants waren recht voll am rechten Emsufer. Ich schaute mich hier etwas um, aber am Ende entschied ich mich doch weiterzufahren. Kurios ist hier das Beatles-Museum mit Yellow Submarine Café. Das ist alles sehr blau. Ich bin aber nicht rein, sondern habe einfach nur geguckt.
Ansonsten ist Bad Ems total weiß und in Säulen eingehüllt. Das ist schon eine beeindruckende Architektur. Überall sind herrschaftliche Gebäude. Etwas erinnert mich das an Baden-Baden.
Außerdem ist es schön hier zu flanieren. Was ich mit dem Fahrrad etwas tat, wenn man das so nennen kann.
Jedenfalls sind es jetzt nur noch 13 Kilometer bis zum Ziel des Radwegs in Lahnstein. In Bad Ems selbst, in der Stadt, hat man ja auch nochmals die Seite gewechselt.
Am Ausgang der Stadt kreuzt man sich dann mit dem Limesradweg. Wobei dieser ganz anders geführt wird, nämlich auf der anderen Seite der Lahn, um dann nach rechts wegzufahren.
Ich blieb aber jetzt einfach auf der oberen Flussseite. So ist die offizielle Radführung des Radwegs. Bei diesem Wetter war jetzt einiges an Radfahrern los. Die meisten hatten ein E-Bike. Manche konnten auch überhaupt nicht fahren und auf dem engen Radweg muss man da echt aufpassen.
Schön ist es hier aber. Die Lahn ist ja jetzt ziemlich breit und auch schiffbar. Hier sind vor allem so kleine Sportboote unterwegs.
Bei „Auf Ahl“ ist dann nochmal ein Campingplatz und ein Restaurant. Sonst gibt es keine großen Highlights bis man dann schließlich nach Lahnstein einführt.
Die Radwegeführung ist hier weiterhin gut, extra Radwege sind gebaut. Dann wird es richtig beeindruckend. Denn der Rhein folgt. Man hat einen tollen Blick auf die Lahnmündung in den Rhein.
Hier sonnten sich einige Leute und ich hatte meine Radtour geschafft. Den kompletten Lahnradweg in 3 Tagen! Am Rhein holte ich mir dann noch etwas leckeres zu essen. Ich hatte mir es verdient.
Ein Wunderschöner Bericht aber in Weilburg das ist ein Schloss und keine Burg.
Des Weiteren gibt es in Weilburg Drei Tunnels nebeneinander auf einer Länge von ca.250-300m ist zuerst ein Straßentunnel dann ein Schiffstunnel und dann ein Eisenbahntunnel hinter dem Schifftunnel gibt es noch zusätzlich eine Doppelschleuse
Hallo Herr Höhler,
danke für die Info! Ich habe das gleich korrigiert. Am Radweg muss man allerdings durch keinen der Tunnel, aber dennoch interessant. Wenn ich da nochmal vorbeikomme, schaue ich mir das nochmal genauer an…
Viele Grüße,
Markus (Vogt)
(RadtourenChecker)
Super Bericht und definitiv einen Tipp wert und wäre was für die nächste Tour mit sommerlichem Wetter… Wann warst Du da? hoffentlich nicht jetzt im Januar 2022? 😉
Hi Alex,
nein, keine Sorge. Das war im Juni 2021, also im schönsten Sommer. War auch teilweise super-heiß. Ich war echt überrascht von dem Radweg.
Viele Grüße,
Markus