Schnee-Radtour durch das schöne Kusterdingen

Das Gute ist manchmal wirklich nah. Ich wohne in Tübingen bin durch komplett Europa mit meinem Rad gefahren, war auf dem Donauradweg, dem Neckarradweg, dem Rheinradweg

Aber noch nie bin ich direkt vor der Haustüre über die Härten gefahren. Durch Kusterdingen. Na gut, gestreift habe ich Kusterdingen schon einmal. Aber so eine richtige Kusterdingen-Tour. Das habe ich noch nicht geschafft.

Es wird also Zeit. Ich bin durch alle fünf Ortsteile hindurchgefahren. Kusterdingen ist ein Zusammenschluss mehrerer Teilorte, die bis heute ihre eigene Identität bewahrt haben.

Dazu gehören neben Kusterdingen selbst noch Wankheim, Mähringen, Jettenburg und Immenhausen.

Insofern fährt man doch durch verschiedene Orte und ich wollte sie eben alle einmal kurz besuchen. Fangen wir an mit dem Hauptort von Kusterdingen. Dieser heißt einfach Kusterdingen.

Ach ja, und das tolle war: Just an diesem Februar-Tag hatte es nochmal richtig angefangen zu schneien! Ich mag Schnee. Es war zwar kalt und rutschig. Aber es gibt ja Kleidung & Spike-Kleidung!

Marienkirche in Kusterdingen
Marienkirche in Kusterdingen.

Den Hauptort Kusterdingen von Tübingen aus erradelt – Radtour durch Kusterdingen

Meine Radtour startet am Baumarkt in Tübingen. Dem Hornbach, der sich allerdings noch auf der Gemarkung von Tübingen – genauer auf der von Lustnau – befindet. Dort kann man einen steilen Waldweg hochfahren, um nach Kusterdingen zu kommen.

Diesen Weg bin ich schon öfters gefahren. Allerdings gibt es hier mehrere Möglichkeiten. An der ersten Weggabelung gibt es leider keinen Wegweiser und es gibt hier mehrere Kreuzungen. Ich fuhr einfach gerade aus und folgte den Autospuren.

Aber es gibt noch eine Möglichkeit, dass man durch einen kompletten Waldweg fährt. Den bin ich dann bei der Rückfahrt gefahren.

Es schneite jetzt ziemlich heftig. in Kusterdingen bin ich dann einmal ums Karree gefahren, um mich einfach umzuschauen.

Kusterdingen ist vor allem Wohnsiedlung. Viele Menschen arbeiten in Reutlingen oder in Tübingen. Kusterdingen ist aber noch der näheste Ort zu den beiden Städten.

Aber es gibt auch einen Ortskern mit Einkaufsmöglichkeiten. Was mich etwas verwundert: Das alte Rathaus ist wirklich schön hergerichtet und ist heutzutage ein Bürgersaal. Es gibt noch ein neues Rathaus, das ich zwar nicht heute besuchte, welches ich aber kenne.

Dieses neue Rathaus sieht lange nicht so repräsentativ aus wie das alte. Wenn ich Bürgermeister bin, würde ich das alte Rathaus wieder verwenden. Ist doch viel besser und näher am Ortskern!

Zwischen Kusterdingen und Wankheim Fahrradschild Radtour
Zwischen Kusterdingen und Wankheim. Auf meiner Radtour.

Mehr Wankheim wagen – Jüdischer Friedhof und schönes Dörfle

Mein nächstes Ziel war dann Wankheim. Ca. 3,5 Kilometer von Kusterdingen entfernt liegt der Ortsteil. Vor Wankheim jedoch gibt es einen alten jüdischen Friedhof. Denn im 18. und 19. Jahrhundert lebten hier sehr viele Juden.

Doch durch den Antisemitismus und den Nationalsozialismus ist von diesen jüdischen Ursprüngen hier in Wankheim unglücklicherweise nichts mehr übrig geblieben.

Der Friedhof ist abgeschlossen und liegt etwas außerhalb vor Wankheim. Man kann aber hineinschauen und sieht so die hebräische Schrift auf den alten Grabsteinen. Ein schöner Ort! Trotz seiner Traurigkeit.

In Wankheim steht grad ein Schild, so dass es eine Ortskernsanierung geben soll. Aber auch jetzt sieht man noch so einzelne Fachwerkhäuser und Bauernhäuser.

Der Ortsteil ist der zweitgrößte der Kommune Kusterdingens und es ist umgeben von Streuobstwiesen.

Es hat einen kleinen Ortskern, der wie gesagt aber wohl bald erneuert wird.

Jüdischer Friedhof Wankheim - Kusterdingen - Mit Fahrrad
Mein Fahrrad vor dem jüdischen Friedhof in Wankheim. Ein sehr wichtiger Erinnerungsfriedhof für die Region um Tübingen!

Mähringen – Macht Lust auf Mehr!

Mähringen ist dann schließlich nur noch 1 Kilometer oder so von Wankheim entfernt. Also wirklich sehr nah.

Ich fand den Ortskern hier erst gar nicht (erst auf der Rückfahrt). An der Hauptverkehrsstraße ist er nicht gelegen.

Was mir übrigens auffiel. Selbst an einem so verschneiten Samstag gab es hier recht viel Autoverkehr für die kleinen Gemeinden. In komplett Kusterdingen!

Das liegt eben auch u.a. an dem nicht sehr gut ausgebauten ÖPNV und Bussystem. Das hatten mir mehrere Leute schon so genannt, die ich aus Kusterdingen kenne.

Die Stephanskirche Mähringen habe ich dann erst auf dem Rückweg gesehen, als ich dann nochmal durch den Ort kam und in Richtung Jettenburg wollte.

Zwischen Mähringen und Immenhausen gibt es dann einen Radweg. Das ist übrigens zwischen den Orten nicht immer so. Manchmal muss man auf die Straße ausweichen (das war, wenn ich recht erinnere so in Kusterdingen direkt).

Kusterdingen Mähringen Stephanskirche - Radtour
Die Stephanskirche in Kusterdingen-Mähringen. Sehr gut.

Immenhausen – der kleinste, aber vielleicht der schönste Teilort Kusterdingens?

Ja, Immenhausen ist der kleinste Ort Kusterdingens. Vielleicht auch der schönste. Die Einwohnerzahl ist dreistellig. Man hat den Ort wirklich superschnell durch.

So einen richtigen Ortsmittelpunkt habe ich auch hier nicht ausgemacht. Vielleicht die Kirche und die Hauptstraße, an der eine große Bushaltestelle ist, unter der man sich gut unterstellen kann.

Sehr praktisch so für mich. Denn es schneite immer noch und so konnte ich etwas den Weg checken.

Lustig ist auch das Wappen Immenhausens. Es besteht aus 3 Bienen und es gibt es erst seit den 50er Jahren.

An der Bushaltestelle Immenhausen Ochsen ist direkt ein Schaukasten mit Kunst! Dort waren kleine Gläser mit verschiedenen Marmeladen oder sonstiger Kunst und so (siehe Bild)…

Schön fand ich auch: Auf dem Rückweg bin ich in Immenhausen noch an einer Flüchtlingswerkstatt vorbeigekommen. „Flüchtlinge am Werk“ heißt diese. Tolles Engagement hier!

Auch auf dem Rückweg über Mähringen nach Jettenburg sah ich wieder viele landwirtschaftlich genutzte Flächen. Es gibt hier noch viele Äcker und so. Auf einem dieser Äcker – kurz vor Jettenburg – begrüßte mich eine wirklich große Menge an Raben.

Ich kam auch relativ nah an die Raben ran. Es waren einfach so unglaublich viele, dass vielleicht gar nicht genug Platz in der Luft war – und sie deshalb aus Fluglotsen-Gründen warten mussten? Vielleicht war es so! Wer weiß…

Kusterdingen Immenhausen - Kunst
Kunst und Uhr mit dem Bienenwappen Immenhausens. Schön hier in Kusterdingen-Immenhausen…

Radtour nach Kusterdingen: Ja zu Jettenburg

Anschließend fuhr ich nochmal durch Wankheim an der Kirche vorbei, um dann zum letzten Ortsteil Kusterdings – nach Jettenburg zu gelangen. Ich war somit wieder auf dem Rückweg zum Hauptort Kusterdingens.

Meine Gesamt-Route könnt ihr hier sehen. Ich bin tatsächlich etwas anarchistisch gefahren, wie man hier sieht:

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Mehr Informationen

Jettenburg liegt direkt an der B28 und es wäre hier sehr laut, wenn es keine Lärmschutzwand geben würde. Die B28 muss man überqueren, um nach Jettenburg von Wankheim aus zu gelangen. Sie führt von Tübingen nach Reutlingen.

Dazu gibt es viele Bäche in Tübingen, so dass der Ort auch Probleme mit Hochwasser hat.

Schön finde ich auch: Gleich wenn man in den Ort kommt, begrüßt einen ein schönes Gasthaus.  Ein schönes und richtig großes Gebäude. Zum dort Essen hatte ich aber keine Zeit.

Die Kirche, an der ich in in Jettenburg auch vorbeikam, heißt St. Ulrich-Kirche. Sie ist sehr gut.

Kusterdingen-Jettenburg Gasthaus
Kusterdingen-Jettenburg. Ein schönes Gasthaus gleich beim Ortseingang

…und wieder zurück in den Hauptort Kusterdingens: Kusterdingen – und dann bergab nach Tübingen!

Von Jettenburg ging es wieder zurück in den Hauptort Kusterdingen. Man fährt hier über eine wenig befahrene Straße, an deren Rand sich wieder Streuobstwiesen befinden.

Aber im Winter ist auch für die Bäume eben Winterzeit. Ein bisschen Pause und Ruhe gibt es also jetzt für die Bäume.

Man kommt hier nach dem Ortsschild in ein kleines Mini-Gerbegebiet hinein. Der Rest ist aber wieder Wohngebiet.

Kusterdingen Ortsschild Radtour
Ortsschild Kusterdingens – südlich von Kusterdingen

Ich fuhr nochmal durch den Ortskern Kusterdinges am alten Rathaus vorbei und dann schließlich wieder auf eine etwas andere Weise den Waldweg hinunter zum Hornbach und war dann wieder am Ausgangspunkt in Tübingen.

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