Am Vorabend hatte ich mir noch das idyllische und schöne Telgte angeschaut. Ich mochte es gern. Lange Fussgängerzonen durchziehen die Altstadt. Es gibt Cafés, Eisdielen, Restaurants und die Stimmung am Abend war wunderschön gewesen.
Auch ein Fahrradmuseum mit alten Fahrrädern befindet sich in der Altstadt.
Jetzt wollte ich den Emsradweg weiterfahren und durch NRW bis nach Niedersachsen kommen. Das Ziel dieser Etappe war Rheine, morgen würde ich nach Meppen kommen.
In dem Hotel, in dem ich übernachtete, war ich nicht der einzige Radfahrer. Viele E-Bike-Fahrer*innen waren an diesem Tag unterwegs.
Von Telgte nach Greven
Start war in der Altstadt in Telgte. Von dort aus musste ich erstmal ein paar hundert Meter wieder auf den Radweg zurückkommen. An der Emsbrücke hatte ich ja gestern aufgehört – von dort sollte es auch wieder weitergehen.
Idyllisch beginnt diese Emsradweg-Etappe. Man fährt erst einmal durch einen Park an der Ems, wo an diesem Morgen schon Spaziergänger/innen & Jogger/innen unterwegs waren.
Nach dem Park fährt man wieder auf die andere Seite und ist in der Altstadt von Telgte, die ich ja aber schon gestern begutachtet hatte.
Die Clemenskirche ragt hier heraus, direkt an der Ecke ist das Bernsmeyer Haus, so sich auch Schwestern drin befinden. Auf jeden Fall ist das auch etwas Christliches.
Weiter geht’s schön grün raus aus der Stadt. Bald ist man auf landwirtschaftlichen Wegen, wo es Pferdehöfe und Landwirtschaft gibt. Das wechselt sich ab mit kleinen Wäldern.
Als nächstes Ziel ist dann Vadrup dran. Allerdings fährt man unmittelbar am Radweg nur am Bahnhof entlang, in den Ort kommt man nicht.
Erst geht es an der Schiene entlang, man überquert eine Bahnbrücke, um dann weiter über die Emsauen zu fahren. Direkt sieht man die Ems hier nicht an vielen Stellen, aber der Radweg ist dennoch ziemlich toll!
Man fährt weiter über das landwirtschaftliche Gebiet. Von der Bodenbeschaffenheit wechseln sich Schotter und Asphalt hier ab.
Zwischen Gelmer und Gimbte begrüßt einen zum ersten Mal der Dortmund-Ems-Kanal. Entlang dieses Kanals wird man jetzt öfters abwechselnd zur Ems fahren, was die Radwegeführung manches Mal verwirrend macht.
Am Dortmund-Ems-Kanal gibt es auch einen Radweg entlang, aber der Emsradweg ist davon unterschieden, obwohl sie sich manchmal treffen.
Hier aber überquert man nur eine hohe Brücke über den Kanal, nachdem man zuerst die Ems überquert hat.
Man gelangt nun nach Gittrup. Irgendwie veränderte sich die Landschaft jetzt schon ein bisschen, auch wenn ich nicht so gut erklären kann wie.
In Gimbte, einem kleinen Ort, fand ich es sehr schön mit den vielen Fachwerkhäusern mit Ziegeln.
Es folgt noch ein Wald und schließlich fährt man beim Freibad nach Greven ein. Vor Greven fährt man links entlang des Flusses und hat einen tollen Blick auf die Ems. Die Einfahrt hat etwas Erhabenes.
Man fährt dann rechts über eine große befahrene Hauptstraße ab, um in die Innenstadt zu kommen.
Von Greven nach Rheine
Trüb war es heute, nicht so gutes Wetter wie am Vortag und es wurde im Laufe des Tages immer bewölkter. Man hatte kein richtiges Sommerwetter im Juni diesen Jahres.
Dennoch regnete es nicht, was mir das Fahren dennoch einfach machte.
In Greven ist der Emsradweg nur wenige hundert Meter von der Innenstadt entfernt: Deshalb schaute ich mir diese an.
Der Marktplatz besteht aus einem großen Platz mit Klinkerhäusern, die mir aber sehr modern aussehen. Ein bisschen etwas los war an diesem Tag auch. Ich machte mich aber schnell vom Acker, um bald nach Rheine zu kommen, was jetzt noch ca. 40 Kilometer entfernt war.
Man verlässt Greven dann langezogen über ein Wohngebiet. Der Radweg ist hier weiterhin gut ausgeschildert. Überhaupt ist der Emsradweg einer der bestausgeschildertsten Radwege, die ich kenne.
Über einen durchaus recht holprigen Schotterweg gelangt man jetzt in die Wentruper Berge. Dort war es wirklich nicht nur sehr idyllisch und schön zu fahren. Es wurde einem auch ein Konzert geboten!
Und zwar waren dort unheimlich viele Vögel. Unglaublich war das wie laut es hier war. Das fand ich richtig schön. Hier ging richtig die Post ab.
Anschließend gelangt man auf eine Lichtung und es geht wieder übers Land. Wirtschaftswege mit Landwirtschaft bekommt man hier zu bieten.
Viel lost ist hier nicht. Es gibt Bauernhöfe und Felder. Erst in Hembergen, was schon zu Emsdetten gehört, hat man wieder etwas mehr Zivilisation. Über die Ems kommt man ins Dorf und hat dort wieder wunderschöne Klinkerbauten mit Fachwerk kombiniert.
Es folgt nun bald Emsdetten, wobei man nicht durch die Stadt kommt. Die Ems fließt oberhalb der Stadt und man fährt recht nah an ihr entlang.
Über diesen Emsauen-Weg hat man viel grün neben sich. Dazu fährt man meist über Schotter.
Oberhalb von Emsdetten gelanngt man dann an eine Kreuzung, wo sich Hauptstraße und Bundesstraße kreuzen. Man gelangt noch kurz durchs Wohngebiet und das war es schon mit der Stadt.
Wer sie sich anschauen will, der muss abbiegen.
Jetzt hat man wieder viel Grün vor sich, sehr viel Grün. Oberhalb des Hermeler Sees (den man nicht sieht wegen Wald) befindet sich eine schöne Bogenbrücke über die Ems.
Anschließend folgt noch ein Biergarten bei einem Waldhotel, aber sonst gibt es nict wirklich viel zu sehen außer Natur.
Kurz geht es an der L590, der Landesstraße entlang. Dann aber wieder nur Wald und ein Bodenbelag mit mehr Erde als Schotter.
An Schrebergärten kommt man vorbei, und nahe der Emsfähre ebenfalls. Ich fand dies eines der schönsten, abgelegensten und grünsten Abschnitte entlang des Emsradwegs. Hier fühlt man sich als Radfahrer wohl.
Es folgt der Ort Elte, der schon zum herannahenden Rheine gehört. An süßen Rehen gelangt man noch vorbei und schon bald ist man an der Bahnlinie.
Dieser folgt man ein Stück, um dann die Ems zu überqueren und direkt nach Rheine hineinzukommen.
Von Rheine nach Lingen an der Ems
Nachdem man in den Emsauen zuvor nicht immer direkt an der Rheine war, fährt man jetzt direkt am Fluss in die Stadt hinein. Recht eng ist der Radweg hier.
Nachdem es bis jetzt noch ziemlich ruhig war, gelangt man direkt ins belebte Zentrum. Dort war ziemlich was los trotz trüben Wetters. Ich glaube da war irgendwie Markt. Es waren viele Buden aufgestellt und man hätte sich hier verköstigen können. Ich hatte aber noch mein eigenes Essen und wollte das erstmal essen.
Dort endete auch die 3. Etappe. Am nächsten Morgen sollte es von dort, direkt an der Ems wieder weitergehen. Nepomukbrücke heißt diese hier, gefolgt wird sie von der Dionysbrücke.
Hier fährt man noch direkt entlang der Ems, bevor es anschließend etwas von ihr weg. Aber man befindet sich weiterhin parallel zum Fluss.
An diesem sollte es weiterhin trüb sein und später sogar noch nieseln. Dennoch begann die Etappe, hier in Rheine, ziemlich schön. Man fährt nah an der Ems, entlang von Bäumen.
Das Besondere war: Heute war ich nicht mehr alleine. Meine Begleiterin motivierte mich zusätzlich und so machte der Emsradweg auch mehr Spaß.
Das nächste Highlight ist das Kloster Bentlage, nachdem man schon wieder auf grün geprägten Radwegen aus der Stadt gefahren war.
Das Kloster Bentlage ist heute ein Kulturzentrum. Es versteckt sich ein bisschen hinter seinen Mauern, aber heue ist es eigentlich ein öffentlicher Ort. Auch die europäische Märchengesellschaft befindet sich hier.
Über die Felder geht es schließlich weiter nach Salzbergen. 10 Kilometer hinter Rheine befindet man sich nun. Es geht ein bisschen durch den Ort und bald ist man wieder im Wald, der sich entlang der Ems befindet.
Am Rand des Radwegs sich befanden am Ortsausgang von Salzbergen Pferde und Schafe.
Nach dem Wald kommt man an der Mehringer Heide heraus. Hier gibt es allerdings einiges an Action: Eine Salzgrotte, ein Bauernhof, Gold und sogar einen Automat, wo man etwas essen kann.
Auf der anderen Seite ist das Maislabyrinth Mehringen. Also auf jeden Fall ein Ort, wo man verweilen könnte.
Da es aber drohte anfangan zu regnen fuhren wir lieber weiter. Es geht nun gefühlt und wohl auch real kerzengeradeaus. Man hat eine gute weiter Sicht hier.
Emsbühren sieht man nur von Weitem, bald darauhin biegt man nach rechts ab, um nochmals über die Ems zu kommen. An der Brücke ist ein Campingplatz gelegen.
Über einen schönen Asphaltradweg durch den Wald fuhren wir weiter. Leider fing es jetzt tatsächlich etwas zu regnen an. Wir kurbelten und kurbelten und wollten dann unsere erste Paus einlegen.
Denn in Gleesen befand sich ein schöner Bauernhof, wo wir Pause machen konnten. Wir verdrückten einen Erdbeerkuchen, tranken etwas und nahmen als Souvenir noch ein Brot mit, was man selbst zubereiten konnte.
Ein wirklich schöner, gemütlicher Ort. Wir waren nicht die einzgein Radfahrer, die hier eine Pause machten. Viele E-Biker waren natürlich auch unterwegs. Querdel Hofcafé heißt das hier.
Über die Schleusse nach Singen: Am Dortmund-Ems-Kanal entlang
Jetzt folgte auch ein spannender Teil des Radwegs. Ein Stück von Gleesen entfernt kommt man über eine große Schleuse, die Schleuse Gleesen.
An dieser Stelle fließt die Ems in den Dortmund-Ems-Kanal (zum Kanal gibt es ebenfalls ein Radweg). Die Schleuse führt schon über den Kanal und nicht mehr über den Fluss.
Allerdings, muss man sagen, fließt die Ems nur wenige 100 Meter dann wieder aus dem Kanal hinaus. Die beiden Gewässer haben sich hier also lediglich „geküsst“.
Es wird jetzt verschlungener und ich war mir manchmal nicht sicher, ob ich jetzt am Kanal oder am Fluss war.
Erstmal geht es über den Fluss Große Aa, der sich hier auch noch entlangschlängelt und in den Kanal fließt. Anschließend hat man ein Stück unbefestigen Uferweg vor sich, der am Ende doch einen steilen Anstieg mit sich bringt.
Man landet dann beim Kernkraftwerk Emsland. Dieses Atomkraftwerk läuft sogar noch und soll Ende 2022 abgeschaltet werden. Es ragt überdeutlich aus der Landschaft heraus.
Gleich darauf überquert man wieder die Ems entlang einer Eisenbahnschiene. Man muss jetzt gut auf die Beschilderung achten, damit man sich selbst nicht verwirrt.
Auf der linken Emsseite fernab des Flusses hat man nun wieder einen tollen Waldabschnitt vor sich. Auf Schotterwegen fährt man ruhig durch die Landschaft.
Dazu war schön, dass der Regen sich jetzt zurückgezogen hatte, es war zwar noch bewölkt, klarte aber auf und man konnte die Sonne durchscheinen sehen.
Nun überquerten wir die Ems und fuhren – wie laut Beschilderung – an den Dortmund-Ems-Kanal-Radweg. Dort hat man nun durch ganz Lingen an der Ems einen kerzengeraden Radweg entlang des Kanals.
Man hat so einen tollen Ausblick, auch auf die Stadt, deren größter Teil auf der anderen Kanalseite liegt. Wirklich beeindruckend!
Von Lingen an der Ems bis nach Meppen
Lingen an der Ems ist der Geburtsort von Christian Drosten. Ein wichtiger Mann ist der Virologe in jenen Pandemie-Tagen. Doch ehrlich gesagt: Von Lingen sahen wir gar nicht so viel.
Denn wir fuhren ja strikt am Kanal entlang und der Emsradweg führt hier eben nicht durch die Stadt.
Auf der gegenüberliegenden Seite war sogar ein Riesenrad. In Lingen ging wohl an diesem Tag richtig die Party ab!
Wir machten an der Stelle auf einer Bank noch eine Pause und genossen die Landschaft. Ich kann es nur empfehlen an der Stelle eine Pause zu machen.
Anschließend ging es noch ein Stück weit am Kanal entlang, bevor man nach links abbiegt.
Man hat dann wieder schöne grüne Landschaft vor sich. Es folgt Holthausen, was auch Teil von Lingen ist.
Hinter Holthausen fährt man nochmal in Richtung Ems, um dann schnurgeradeaus durch den Ort Biene zum Dortmund-Ems-Kanal fährt. Man befindet sich tatsächlich zwischen den beiden Gewässern.
Und ja: Der Ort heißt tatsächlich Biene und gehört auch noch zu Lingen. Er ist sehr grün und besteht aus vielen Gärten.
Nachdem man also diese Strecke abgefahren ist geht es nach links und man befindet sich zwischen dem Kanal und dem Speicherbecken Geeste.
Um das Becken fährt man einmal drumherum, zumindest zu einem dreiviertel. Hier waren viele Spaziergänger und auch ein paar Radfahrer unterwegs. Allerdings sieht mand as Becken nicht, weil es hinter Deichen aufgetürm ist. Auf den Deichen weideten an einer Stelle auch Schaafe.
Bei einem Restaurant (Deichkrone) am Ende rannte ich kurz hoch, um es zu betrachten. Strand gibt es hier und es sah sehr nach Urlaub aus.
Wir aber verließen das Speicherbecken Geeste wieder und machten uns zu den letzten Kilometern auf dem Emsradweg auf.
Es folgte vor allem viel grün und viel landwirtschaftliches Gelände. Man fährt jetzt wieder komplette parallel zur Ems, die aber vom Radweg meist ein Stück entfernt ist.
So viel gibt es nicht zu berichten, außer dass der Radweg hier schön und ruhig war. Bei Klein Hesepe gab es noch eine schöne kleine Kappelle. Hier pausierten wir nochmals fünf Minuten bevor wir dann in nach Meppen fuhren.
In Meppen war dann unser Hotel, was sich aber etwas entfernt vom Radweg befand. Dafür mussten wir erst durch die wundervolle Innenstadt.
Meppen hat mich wirklich überrascht! Die Altstadt Meppens ist sehr beeindruckend. Es gibt viele Klinkerbauten, ein paar Restaurants und man kann hier wunderbar flanieren.
Weit von der Niederlande ist man hier auch nicht mehr weg. Wir aßen noch etwas Griechisches, was sehr lecker war, und sollten uns dann morgen weiter in Richtung Nordsee aufmachen.