Meine wahrscheinlich letzte reine Winter-Tour endete für mich mit einem mittleren Fiasko. Ich wollte eigentlich an zwei Tagen den kompletten Albtälerradweg (ca. 190 Kilometer) fahren.
Wahrscheinlich hätte ich das auch gut geschafft, doch als ich in Donnstetten, gerade mal nach 34 Kilometern, merkte, dass ich meine GoPro*-Kamera verloren hatte, musste ich erst umdrehen, um sie zu suchen. Leider war das vergeblich.
Letztendlich gab ich aber dann gleich auf. Ohne Filmen macht das ganze keinen Spaß. Außerdem war ich in dem Moment sauer. Auf mich selbst.
Und ja, Fahrradtouren enthalten auch genug Momente, die an die Nerven gehen. Hier hatte ich absolut keinen Bock mehr. Diese Kamera mit neuem Mikrofon und Zubehör hatte so um die 200 € gekostet.
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Mehr InformationenNoch blöder ist allerdings der immaterielle Wert. Auf dieser Haupt-Kamera (ich nehme meist mit zwei Kameras auf), war das entscheidende Material der Tour vom Freitag, 3. Februar 2017.
Zuhause kaufte ich mir gleich neues GoPro-Material bei Ebay. Unwahrscheinlich, dass ich meine alte Kamera noch finden würde. Außerdem wäre sie bestimmt kaputt, wenn sie irgendwo im Wald liegen würde. Aber kommen wir auch zu den positiven Seiten dieser schönen Radtour auf der Schwäbischen Alb.
Der Albtäler Radweg. Von Geislingen nach Wiesensteig. Da war noch alles gut.
Meine Radtour auf dem Albtäler Radweg begann erstmal toll. Ich bin aus Versehen in Geislingen an der Steige-West und nicht, wie geplant, am Hauptbahnhof ausgestiegen.
Aber auch von dort muss man einfach nur den Berg hinunter und ist schon auf der offiziellen Albtäler-Radweg-Route.
Ich machte erstmal ein paar Fotos und filmte etwas. Diese Aufnahmen sind wohl jetzt unwiederbringlich verloren.
Schon bald tuckerte ich los. Man landet dann schon innerhalb von Geislingen auf einem Weg am Fluß entlang, der zu dieser Jahreszeit noch relativ vereist ist.
In Tübingen ist der meiste Schnee und das meiste Eis anfang Februar schon getaut. Nicht so hier. Auf ungeräumten Wegen war dieser Radweg also wiederum eine Herausforderung für mich.
Von Geislingen aus ging es aber dann die ersten 21 Kilometer sehr schnell voran. Ich wollte bald in Wiesensteig sein.
Man kommt u.a. durch Bad Überkingen, wo es eine sehr gute Therme geben soll. Für Ausruhen war aber gar keine Zeit.
Schnee, Schnee und außerdem Eis. Wiesensteig – Filsursprung – bis zu der Abbiegung, an der ich meine GoPro-2-Kamera das letzte Mal sah
Nach Wiesensteig hat man erst eine sehr schöne Aussicht. U. a. mit Windkrafträdern. Ich freue mich ja immer, wenn ich welche sehe. Für mich tragen sie auch etwas ästhetisch Positives.
Manche Menschen behaupten ja, dass Windräder die Landschaft ästhetisch zerstören. Ich bin da komplett anderer Meinung.
Eine Landschaft kann dadurch erst interessant werden durch Punkte wie Burgen, Dörfer oder eben auch Windräder. Diese strahlen für mich eher etwas Positives aus.
Nach Wiesensteig wird es dann interessant. Man fährt in Richtung Filsursprung und kommt durch eine wunderschöne Winterlandschaft. Aber genau das war auch das Problem.
Der Boden war hier meist komplett vereist. Ihr könnt das auf dem Photo sehen. Ich habe zwar Spikereifen* auf dem Vorderrad. Doch hier hätte ich auf dem Hinterrad auch welche gebraucht.
Wenn ich solche Touren nächstes Jahr wieder fahre, werde ich mir fürs Hinterrad auch Spikes besorgen.
Naja, und dann bin ich an ebenjener Kreuzung gelandet, nur 0,8 Kilometer weg von einem Ort, der „Bahnhöfle“ hieß. Aber ich musste in die andere Richtung, Richtung Donnstetten und dann nach Westerheim (waren von dort noch 11 Kilometer dorthin).
An dieser Stelle habe ich das letzte Mal mit meiner GoPro-Haupt-Kamera gefilmt. Dort habe ich sie das letzte Mal gesehen. Nur ein paar Sekunden, weil dann der Akku leer war.
Ich legte sie meiner Erinnerung nach in die Fahrradtasche, die ziemlich voll war. Von dort aus muss sie wohl rausgefallen sein. Ich bin aber nicht ganz sicher.
Von der GoPro-Verlier-Abbiegung nach Donnstetten: Oh, wo ist meine Kamera?
Ich fuhr dann weiter und der Weg ab jetzt war wirklich hart. Es ging den Berg hoch und es war meist ziemlich vereist. Stellenweise musste ich das Fahrrad schieben.
Ich war wohl so auf den Weg konzentriert, dass ich nicht gemerkt habe, als die Kamera aus der Tasche fiel. Ich gehe mal davon aus, dass ich sie irgendwie zu locker zu gemacht hatte.
Ich erinnere mich auch nicht mehr 100%ig.
Jedenfalls habe ich mit der Steigung in Richtung Donnstetten ziemlich gekämpft und mich sehr konzentriert. Es ging manchmal durch den Wald. Da hatte es weniger Schnee, weil die Bäume eben den Niederschlag aufgehalten hatten.
Am Ende, kurz vor Donnstetten, landete man auf einem geräumten Feldweg. Ab hier ging es wieder ganz gut. Als ich dann in der Nähe des Sportplatzes war, wollte ich noch etwas filmen und Photos machen.
Da habe ich es dann gemerkt! Meine GoPro fehlt! Samt Selfie-3-Wege-Stab und Mikrophon!
Es war schon relativ neblig und es dämmerte schon. Ich schoss schnell die Photos und wollte dann wieder zurück. Ich hatte die leise Hoffnung, die Kamera wäre noch zu finden.
Zurück zur GoPro-Verlier-Abbiegung. Und dann ganz zurück nach Bad Urach
Also musste ich mich beeilen. Erstens, weil es ja dunkel werden würde und zweitens wollte war es neblig.
Der Weg ging zurück natürlich weitgehend bergab. Das machte meine Fahrt auf dem Albtäler Radweg natürlich jetzt schneller. Außerdem wollte ich die Kamera unbedingt finden.
Ich leuchtete mit meinem zweiten Licht, aber es war aussichtslos. Ich hoffte dann, dass die Kamera schon an ebenjener Kreuzung herausgefallen war.
Doch Pustekuchen! An den Stellen, an denen ich geleuchtet hatte, war jedenfalls nichts. Schade.
Schlussendlich dachte ich mir aber auch: First-World-Problems! Einfach neue kaufen und weiter fahrradfahren.
Wenn sie jemand findet, umso besser. Aber mein (Fahrrad-)Leben ist jetzt nicht unbedingt zu Ende, sondern fängt dennoch an.
Ich änderte dann meinen Plan. Weiterfahren wollte ich heute und morgen nicht mehr. Erstmal nach Hause kommen, nachdenken und neue Kamera-Utensilien auschecken.
Ich sah, dass Bad Urach nur 20 Kilometer entfernt sein würde und um 20:30 Uhr die letzte Bahn in meine Heimatstadt Tübingen fahren würde.
Die 20 Kilometer würde ich jetzt noch schaffen. Um 20:00 Uhr war ich dann auch in Bad Urach. Kaputt. Erstmal Kekse essen.
Immerhin 65 Kilometer hatte ich doch heute geschafft. Mit hin- und herfahren und zwischendurch noch viel Suchen. Nach Amstetten wären es so 77 Kilometer gewesen, wenn ich regulär gefahren wäre. Hätte ich bis 9 Uhr geschafft, wie geplant.
Doch es kommt manchmal anders. Auf meiner ToDo-Liste steht jetzt: Neue GoPro kaufen und nochmal den Albtäler Radweg versuchen. So ein bisschen Scheitern (so wie beim letzten Mal auf dem Bodenseeradweg) gehört halt doch dazu! Scheitern als Chance!
Hauptsache ist, dass die Radtouren hier „abgefahren“ bleiben! Dann ist alles ok.