Im Januar möchte ich gerne mit dem Fahrrad einmal um den Bodensee fahren. Das sind ca. 260 Kilometer. Das ist ein ganzes Stück und ich bin gespannt, ob ich es schaffen werde.
Nach meiner 5000-Kilometer-Tour durch Europa, die im August zu Ende ging, habe ich wieder etwas Winterspeck zugelegt. Mal sehen wie weit mein Speck mich nun trägt.
Vielleicht ist ein bisschen Speck bei der Kälte aber auch gar nicht so unvorteilhaft!
Außerdem wird im Januar auf dem Bodenseeradweg bestimmt wenig los sein. Keine Touristen bedeutet auch ein angenehmeres Fahren und mehr Sicherheit.
Allerdings: Als ich die Tour auf Facebook für den Januar ankündigte, warnten mich einige meiner Facebook-Fans dankenswerterweise vor: Im Januar könnte es recht frisch sein, sagte jemand. Ein anderer so: „Im Januar? Dein Ernst? Ich mein, also, ähhh.“ Er empfahl mir dann netterweise meinen Pass mitzunehmen.
Werde ich natürlich. Sind ja drei Länder, durch die ich an einem Tag fahren möchte.
Ich danke also recht herzlich für die lieben Hinweise. Es ist jedoch auch wichtig, dass man auch im Winter Fahrrad fährt. Wo kämen wir denn da hin, wenn man nur bei gutem Wetter in die Pedale steigen würde? Der Winter darf von uns Radfahrern nicht diskriminiert werden!
Meine Inspiration für den Radtouren-Checker war eine 5000 Kilometer lange Radtour durch Europa
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass ich diesen Fahrrad-Blog begründete und jetzt so komische Radtouren abfahren will?
Von Juni bis August 2016 fuhr ich einmal komplett durch Europa. Naja, nicht komplett, Europa ist groß – 5.000 Kilometer habe ich geschafft.
Nachdem 2015 und 2016 immer mehr Grenzen in Europa geschlossen wurden, war ich in Sorge. Würde das Schengen-Abkommen bald aufgekündigt und in Europa wieder Grenzkontrollen eingeführt werden?
Meine Reaktion war, dass ich Schengen und den freien Grenzverkehr auf jeden Fall noch einmal genießen wollte. Die beste Möglichkeit, alle möglichen Grenzen zu überfahren, schien mir mit dem Fahrrad zu sein.
Ich war 2 Monate unterwegs und zehre seitdem von dieser spannenden Tour. Doch wie konnte ich nun meine Leidenschaft noch weiter ausüben und ausbauen?
Ich entschied mich im Netz zu recherchieren und stieß darauf, dass ich einige Touren (Neckarradweg, Donauradweg, den Schönbuch sowieso) ja fast von meiner Haustür aus starten könnte.
Außerdem gibt es sehr gute Kulturlandschaften in ganz Deutschland. Dazu auch welche in der von Süddeutschland aus nahen Schweiz und in Österreich. Die meisten habe ich bisher noch nicht fahrradmäßig erkundet.
Es war also klar: Ich musste weiterfahren: Die Kultur, die Natur und die Geschichte der Radwege entdecken. Das war mir wichtig. Vor allem Geschichte finde ich nämlich saumäßig spannend.
So entstand die Idee zu diesem Blog und da ich zumindest im Internet ein mitteilungsfreudiger Typ bin, möchte ich über meine Fahrradtouren alles mögliche schreiben.
Anstatt durch Europa und die weite Welt: Warum nicht die Heimat erkunden?
Ich mag Menschen, die Fahrrad-Weltreisen planen und durchführen. Auf Bike-Tour-Global findet man eine Liste mit Leuten, die um das Jahr 2016 Fahrradreisen von über 10.000 Kilometern vorhaben. Aus DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) wurden hier „59 Menschen“ gefunden.
Ich selbst habe ja auch mit einer Radtour durch Europa meine Reiserad-Karriere begonnen.
Doch was vielen oft nicht auffällt: Man muss nicht erst tausende Kilometer fahren, um etwas anderes zu erleben. Schon ein oder zwei Orte weiter ticken die Menschen anders und haben ein anderes kulturelles Verständnis.
Es kann sein, dass man auch nur 20 Kilometer fahren muss, um eine andere Natur und andere Vegetation vorzufinden. Ein paar Kilometer weiter sieht die Welt also schon anders aus. Man muss nicht ewig weit dafür wegfahren.
Insofern war für mich klar: Ich möchte gerne auch das Schwabenland, Baden, Franken, Bayern und die anderen deutschsprachigen Landschaften und Kulturen entdecken.
Wir haben ja entlang der großen und kleinen Flüße ein gutes Fahrradnetz und eine gute Fahrradinfrastruktur. Die will ich unbedingt erleben.
Neben dem Bodenseeradweg möchte ich gerne sobald wie möglich den Neckartalradweg, den Donauradweg und natürlich auch den Schönbuch durchfahren. Letztern besuche ich ohnehin jedes Jahr.
Warum ich mit dem Bodenseeradweg beginne
Der Bodenseeradweg ist einfach ein Klassiker. Ich wollte ihn schon immer einmal fahren.
Ein Stück, zwischen Bregenz und Lindau, habe ich vor ein paar Jahren auch schon einmal geschafft. Aber das ist wirklich ein sehr kurzes Stück gegenüber dem, was ich jetzt fahren will.
Zudem gilt der Bodensee mit 220.000 Radfahrern pro Jahr als sehr beliebt. Einen solchen Weg kann ich also gar nicht auslassen. Warum dann nicht gleich mal mit ihm beginnen?
Man kann innerhalb von kurzer Zeit in 3 Ländern sein. Damit hat man DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) ganz schnell einmal besucht. Damit hat man zudem die größten deutschsprachigen Länder.
Es gibt tolle Sehenswürdigkeiten entlang des Bodensees (Affenberg Salem, die Pfahlbauten, das Romanshorn, Festung Hohentwiel etc.).
Diese kann ich allerdings nicht alle sehen kann, weil ich teilweise in der Nacht fahren muss.
Das ist das Problem am Fahrradfahren im Winter. Es ist kürzer hell und so muss ich einen Teil der 260 Kilometer langen Strecke im Dunkeln fahren.
Ich werde nachts mit dem Fahren beginnen, so dass ich mich dann auf das Morgengrauen sehr freuen werde.
Ein letzter Grund: Die Infrastruktur ist genial. Es gibt überall Bahnanschlüsse, so dass ich schnell wieder zuhause bin, falls ich keine Lust mehr habe oder komplett zugefroren bin. Lebensmittelgeschäfte oder Restaurants sind für die Versorgung sehr wichtig.
Dazu noch viele Unterkünfte und – was ich gelesen habe – viele Brunnen. Das ist wichtig. Auf einer 260 Kilometer langen Radtour muss man auch mal Wasser nachfüllen.
Ein spannender Beitrag. Macht Lust auf mehr!