Mit meinem neuen Gravelbike wollte ich auch mal einen richtigen Anstieg testen. Der Kandel war dafür meine Wahl. Denn der Berg im Schwarzwald soll wirklich legendär sein und nicht einfach.
Im September an einem wunderschönen Tag bin ich ihn gefahren. Für das „Alpenfeeling“ muss man gar nicht unbedingt in die Alpen fahren. Der Schwarzwald vor meiner Haustüre, vor allem der Südschwarzwald hat schon ordentlich spannende Radweg zu bieten.
Neben dem Feldberg und dem Belchen ist der Kandel einer der spannenden Berge im Schwarzwald. Es wird sogar gesagt, er sei genau so anspruchsvoll wie das berühmt, berüchtigte Alpe d’Huez.
Früher sollen hier jedenfalls – zu ihren besten Zeiten – die Telekom-Fahrer für die Tour de France trainiert haben. Die, wie z.B. Jan Ullrich, wohnten ja in der Gegend um den Schwarzwald und den Bodensee.
Der Kandel – Der König der Berge im Schwarzwald – Zumindest für Radfahrer
Das Wetter war milde Mitte September, nicht zu warm und nicht zu kalt. Ein perfekter Tag also, um den Kandel zu bewältigen. Der Anstieg ist 12 Kilometer lang und führt einen bis auf 1204 Meter über den Meeresspiegel.
Ich reiste wieder einmal mit dem Zug an und steig in Denzlingen aus. Von dort sind es noch.. Kilometer bis nach Waldkirch, der Ort liegt am Fuße des Kandel.
Von Denzlingen nach Waldkirch fährt man teilweise entlang der Straße, teilweise durch Wohngebiete. Der Radweg ist hier nicht spektakulär, aber gut machbar.
Schön ist allerdings der Marktplatz von Waldkirch. Dort verweilte ich ein paar Minuten, so richtig schwarzwald-typisch sieht es hier aus. Doch bald geht es entlang der Hauptstadte von weiter.
Nun muss man in die Straße „An den Brunnenwiesen“ einbiegen und dann fangen schon die ersten Höhenmeter an. Doch hier ist auch vielbefahrene Landesstraße, die zu einer Bundesstraße führt. Erst „am Bruckwald“ geht es gefühlt so richtig los, weil man seine Ruhe hat.
Ich hatte allerdings etwas Furcht, dass ich hier heute gar nicht fahren durfte. Denn überall stand, dass es hoch zum Kandel gesperrt wäre. Doch das galt im Prinzip nur für Autos. Als Radfahrer konnte man die Baustelle schnell überwinden und dann hatte man seine Ruhe!
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Mehr InformationenDas war sogar super. Denn normalerweise, habe ich mir sagen lassen, ist der Kandel was Autoverkehr anbelangt, sehr belebt. Dabei ist die Straße dort hoch durchaus recht eng. Ich war also froh darüber und hatte auch Glück damit, den Kandel praktisch ganz für mich allein zu haben.
Nur ein paar Mountainbiker, E-Biker und Rennradfahrer überholten mich!
Ich bin ja nicht so der schnellste, den Berg hinauf. Aber das macht mir nichts. Man muss ohnehin am Berg sein eigenes Tempo finden.
Dann ging es also so richtig los und was dann kommt sind eben die typischen Berg-Gefühle die man hat: Euphorie gemischt mit der Frage, was man hier eigentlich macht. Alles abwechselnd.
Die Kandel-Auffahrt von der Seite von Waldkirch aus führt zu großen Teilen durch den Wald. An Zivilisation kommt man nicht vorbei, nur an dem Hotel Altersbach, das hier recht idyllisch gelegen ist. Quasi auf einer Lichtung.
Das Hotel befindet sich im unteren Abschnitt des Kandels und nach ca. 4 Kilometern Fahrt von Waldkirch aus gesehen.
Von da ab wird es hart. Es sind dann noch 8,5 Kilometer bis dorthin. Ein Kilometer später fäng dann das „Gekurve“ an. Es geht dann nicht mehr geradeaus, sondern man fährt eben ein paar entsprechende Serpentinen.
Die Durchschnittssteigung liegt im übrigen bei 8,2%. Am Ende sind es sogar bis zu 15% Steigung, also schon richtig hart, wenn man das ein Stück weit fährt.
Noch eine kleine Anekdote: Während des Anstiegs überholte mich ein E-Biker, der den Berg natürlich viel lässiger hochfahren konnte. Wir unterhielten uns kurz und dann fuhr er weiter. Doch so 2-3 Kilometer vor dem Ende sah ich ihn wieder: Seine Kette war gerissen! Doof. Die Newtonmeter des E-Bike-Motors haben halt doch eine gewisse Kraft. Ich konnte dann wieder an ihm vorbeiziehen. Da sieht man. Mit E-Bike ist man nicht immer schneller! (Ich bin übrigens Fan von E-Bikes, just saying!)
Ganz oben auf dem Kandel gibt es dann ein Rasthaus. Man konnte dort einen Kuchen oder auch sonstiges zu Essen bestellen. Ich war komplett durch und gönnte mir einen leckeren Sprudel und einen Kuchen.
Was man natürlich auch beachten muss bei der ganzen Sache. Während das Wetter unten noch mild ist und man an diesem Tag keine größeren Klamotten brauchte, ist es oben richtig kalt.
Ich hielt mich also nicht lange auf dem Berg auf, zog mir nach dem Kuchengenuß eine weitere Jacke an (wichtig, dass man diese dabei hat!) und fuhr wieder bergab.
Es fing sogar an ein bisschen zu tröpfeln, 2-3 Kilometer bergab war das aber schon wieder weg. Ich fuhr dann hinunter bis ins Glottertal, wo ich an diesem Tag übernachten sollte!
Die Abfahrt ist länger als die Auffahrt. 17 Kilometer war ich noch bis unten unterwegs. Insgesamt hatte ich heute fast 40 Kilometer geschafft, aber eben: Was für welche!