Der Jettinger Panoramaradweg – Blick auf den Nordschwarzwald & die Schwäbische Alb

Manche Radwege sind geografisch betrachtet direkt vor der Nase, aber man entdeckt sie erst, wenn man schon tausende von Kilometern gefahren ist. So entdeckte ich an diesem milden Sommertag den Jettinger Panoramaradweg.

Er ist nicht weit von Herrenberg entfernt und dennoch kann man hier einen ganz besonderen Ausblick genießen. Sowohl die Schwäbische Alb sieht man von Weitem wie auch den Nordschwarzwald.

Der Radweg an sich ist nicht soo spektakulär. Man fährt viel über Felder, die auch etwas abgemäht waren zu dieser Zeit. Jedoch ist dafür der Ausblick umso schöner!

Ich wohne ja nur 20 Kilometer von Herrenberg entfernt. So war es kein Problem in der Nähe von Herrenberg zu starten.

Der eigentliche Jettinger Panoramarundweg ist übrigens nur 24 Kilometer lang. Ich wählte eine Strecke, die ca. 36 Kilometer lang ist. Dadurch konnte ich in der Nähe von Herrenberg starten.

Scheune in Gültstein mit Fahrrad - Start Jettinger Panoramaradweg
Hier an dieser Scheune in Gültstein kommt man vorbei, wenn man den Ammertalradweg fährt. Heute war sie mein Startpunkt für den Jettinger Panoramaradweg.

Dabei war mein eigentlicher Start nicht in Herrenberg, sondern schon etwas früher in Gültstein.

Um von meiner Heimat Tübingen nach Gültstein zu kommen, fuhr ich den Ammertalradweg. Die Ammer fließt von Herrenberg nach Tübingen (in den Neckar) und ich kenne diesen Radweg sehr gut. Auf dem Weg von Tübingen über Ammerbuch nach Herrenberg kommt man eben auch in Gültstein vorbei.

Wenn man durch Gültstein durch ist, war das ein guter Startort. Wenngleich ich nun gleich auf meiner erweiterten Panoramaradweg-Runde nach Herrenberg hinein gefahren bin.

Herrenberg Aussicht mit Kirche - Radfahrt Oberjettingen - Jettinger Panoramarundweg
Super Aussicht über Herrenberg, wenn man nach Oberjettingen fährt.
Jettinger Panoramarundweg|2|12|o-|Herrenberg·0···|Oberjettingen·9···|Unterjettingen·12···|Nebringen·9···|Gültstein·2···|Herrenberg·3···

Von Gültstein nach Herrenberg bis nach Oberjettingen – zum eigenglichen Jettinger Panoramaradweg

Start war eine alte Scheune in Gültstein. Von dort aus ist es leicht und intuitiv nach Herrenberg zu kommen. Allerdings fuhr ich nicht in die schöne Altstadt Herrenbergs hinein, sondern über ein Wohngebiet bis an den Bahnhof.

Diesen Bahnhof, der ein Knotenpunkt zwischen Tübingen und Stuttgart ist, muss man jetzt unterfahren. D.h. man fährt durch die Unterführung, um dann nach links über die Andreae-Gymnasium in ein weiteres Wohngebiet zu kommen.

Nun endlich ist man raus aus der Stadt und fährt erstmal auf Feldwegen gen Jettingen. Hier sollte man nicht der Beschilderung folgen, die einen nach Haslach führt. Jedenfalls nicht wenn man den Jettinger Panoramarundweg fahren möchte.

Man kommt zu einer Straße (K1029), die man überqueren muss und fährt dann in den Wald hinein. Hier geht es auf Schotterwegen Richtung Oberjettingen.

Von Herrenberg nach Oberjettingen - Jettinger Panoramarundweg
Durch den Wald von Herrenberg nach Oberjettingen.

Der Weg ist hier nicht ausgeschildert so wie ich ihn gefahren bin, aber wenn man parallel zur Landstraße B28 fährt, kommt man wieder aus dem Wald hinaus.

Dann bin ich links gefahren, vor dem „Öfele“ rechts – und dann geradeaus über Felder nach Oberjettingen hinein.

Erst in Oberjettingen selbst ist der Jettinger Panoramaradweg dann so richtig ausgeschildert. Man kommt dort rein, fährt durchs Wohngebiet. An einer Kreuzung muss man dann nach rechts. Nach links würde es in die Innenstadt gehen, die man an der Kirche erkennt.

Oberjettingen Innenstadt Kirche - Jettinger Panoramaradweg
Die Innenstadt von Oberjettingen sieht man auf dem Radweg von Weitem.

Man fährt nun auch gleich wieder raus aus dem Dorf, indem man an einem Friedhof vorbeikommt. Jetzt ist der Radweg gut ausgeschildert, obwohl die Beschilderung etwas in die Jahre gekommen ist.

Man hat so das Gefühl, dass der Jettinger Panoramaradweg lange nicht gepflegt wurde. Die Beschilderung ist oft verdreckt und es gab auch ein Schild, das teilweise zerbrochen am Boden lag.

Schade eigentlich. Fahrradtourismus boomt. Vielleicht bekommt man das hier auch noch besser mit. Vielleicht könnte der Kreis Böblingen (auf dessen Gemarkung der Weg hauptsächlich liegt) mal ein bisschen Kohle locker machen, um die Markierungen etwas zu erneuern.

Was ich aber ganz gut fand: Manchmal sind auch Pfeile auf dem Boden angebracht. Die waren zwar auch nicht immer superschön, aber bis auf einen mir bekannten Fall südlich von Unterjettingen (kurz vor dem Wald „Kurze Mark“, in den man nicht hinein musste) waren sie immer vorhanden.

Weg vom Jettinger Panoramarundweg: Von Oberjettingen zurück nach Gültstein (bei Herrenberg)

Beschilderung - Wegweiser Jettinger Panoramaradweg - Jettinger Radrundweg - Oberjettingen
Die Beschilderung des Jettinger Radrundwegs oder Jettinger Panoramaradwegs. 24 Kilometer sind hier ausgeschildert. Etwas in die Jahre gekommen ist sie vom Style her schon. Das Schild steht in Oberjettingen (ortsausgangs).

Nun ging es erstmal hügelig bergab und wieder bergauf. Man fährt über die Felder, die wegen des heißen Sommers im späten August schon zu großen Teilen abgemäht waren.

Man kommt dann an einer Landstraße (K1023) raus und ist dann schon im Kreis Calw. Man befindet sich auf der Gemarkung von Wildberg, dessen Ortskern aber doch ein Stück weg ist.

Man fährt von hier aus auf einer Anhöhe über Feldern wieder in ein Waldstück.

Jetzt wird es von der Aussicht her gleich richtig interessant. Einen solchen weiten Blick wie auf dem Jettinger Panoramaradweg hat man selten.

Zuerst kann man an einer Lichtung auf die Schwäbische Alb blicken, indem man sich nach links neigt. Man sieht dort die Ostalb und kann bis in die Nähe von Aalen schauen (zwischen Aalen und Schwäbisch Gmünd). Atemberaubender Blick ist das also.

Höhenhöfe - Jettingen - Blick auf die Schwäbische Ostalb
Blick auf die Schwäbische Ostalb von Weitem. Bei Höhenhöfe (Jettingen)

Es geht nun weiter durch die kleine Siedlung Höhenhöfe, die zu Jettingen gehört.

Nur wenige Meter später kurz nachdem aus Höhenhöfe wieder herausfährt, hat man nun eine wunderbare Aussicht auf die Hochschwarzwaldstraße. Man sieht dort von Weitem über weite Teile des Nordschwarzwaldes hinweg.

Aber auch der Südschwarzwald ist ein Stück zu sehen. 2x innerhalb von wenigen hundert Metern hat man einen atemberaubenden Blick. Einmal Schwäbische Ostalb, einmal der Schwarzwald.

Da ich im Nordschwarzwald schon oft Fahrrad gefahren bin, war das für mich natürlich etwas Besonderes und Schönes. Der Blick ist weit und man kann ihn eigentlich nicht mit Worten beschreiben.

Höhenhöfe - Jettingen - Aussicht Schwarzwad - Nordschwarzwald - Südschwarzwald
Blick auf den Nordschwarzwald und etwas den Südschwarzwald von Höhenhöfe (Jettingen) aus.

Anschließend fährt man ziemlich bergab und hat weiterhin Aussicht auf den Nordschwarzwald.

Man überquert eine Straße (welche) und fährt dann in Richtung eines Wasserturms, der hier sehr deutlich herausragt.

Wasserturm am Eisberg heißt dieser Wasserturm. Anschließend geht es in Richtung Straße. Man überquert die B28, nachdem man weiter bergab gefahren ist.

Im bewaldeten Gebiet kommt man am Vereinsheim des VfL Oberjettingen und später dann am Reitverein vorbei.

Man fährt aber an Oberjettingen nur noch vorbei und kommt nicht mehr in den Ort hinein, so dass man dann nach Unterjettingen kommt.

Wasserturm am Eisberg - Oberjettingen - Jettinger Panoramarundweg
Dieser Wasserturm ist bei Oberjettingen und heißt Wasserturm am Eisberg. Er steht auch auf dem Kühlenberg.

Dieses streift man aber auch nur 2x. Man fährt also um das gesamte Jettingen auf dem Jettinger Panoramaradweg außen herum.

Vom Ortsteil Rot geht es dann über die Felder nach Sindlingen. Von Sindlingen aus hat man noch ein letztes Mal einen tollen Ausblick. So kann man von hier aus die Schwäbische Alb überblicken. Das sah wundervoll aus so in der Abendstimmung.

Man kommt dann am Schloss Sindlingen noch vorbei, das heute irgendwas mit Pferden zu tun hat. Hier bin ich schon einmal vorbeigekommen ist mir aufgefallen, als ich letztes Jahr im Herbst nach Baden-Baden gefahren bin.

Von Sindlingen fährt man über die Landstraße und über den Wald nach Nebringen. Und von dort aus geht es dann wieder bergab nach Gültstein – in die Nähe der Gültsteiner Mühle.

Dort bin ich auch gestartet und konnte jetzt wieder über den Ammertalradweg nach Hause nach Tübingen fahren.

An sich ist der Jettinger Panoramarundweg noch verbesserungswürdig. Gerade die Markierung und Ausschilderung könnte erneuert werden – und manchmal ist es nicht so attraktiv über abgemähte Felder zu fahren.

Aber die Aussicht, die man hier hat, ist atemberaubend und gibt einem ein gutes Gefühl für die Weite des Landes Baden-Württemberg. Man sieht bis zum Nordschwarzwald und in den Süden bis zur Schwäbischen Alb. Wunderschön für Radtouren-Genießer!

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