Welche Radwegoberflächen gibt es?

Zwar fährt man als Radfahrerin oder Radfahrer natürlich die ganze Zeit auf Radwege-Oberflächen. So viele Gedanken darüber, worauf man eigentlich fährt machen sich nicht allzuviele Radfahrende.

Grob kann man natürlich zwischen Asphalt und Schotter vergleichen. Wenn man genau hinschaut, gibt es aber dann doch ein paar wesentliche Unterschiede. Hier sind 5 verschiedene aufgelistet:

Asphalt

Klassisch wird für Radwege-Oberflächen Asphalt benutzt, welches durch die beiden Bindemittel Bitumen und Gesteinskörnungen entsteht. Asphalt ist ein festes Konstrukt, weswegen er als bestmöglicher Belag gilt.

Asphaltradweg zwischen Wallau und Biedenkopf.
Asphaltradweg neben Bahnstrecke.

Es gibt drei verschiedene Schichten, die man für das Bauen von Asphaltwegen benutzt: Diese nennt man Asphalttrag-, Asphaltbinder– und Asphaltdeckschicht.

Auf Asphalt ist es natürlich recht angenehm zu fahren. Als Rennradfahrer bevorzugt man das oder fährt ausschließlich darauf. Auch moderne Radschnellwege arbeiten selbstverständlich mit Asphalt.

Wassergebundene Oberfläche: Splitt & Schotter

Zudem gibt es die sogenannte wassergebundene Oberfläche, bei der Splitt und Schotter gemischt wird.

Im Volksmund werden diese wassergebunden Oberflächen oft einfach Schotterweg genannt. Sie sind in Wäldern oder auch auf landwirtschaftlichen Wegen oft verbreitet. Wassergebundene Oberflächen bestehen aus Natursteinmaterial.

Sion, zu deutsch Sitten mit dem Schloss Tourbillon links oben auf einem Schotterweg, auf der rechten Seite befindet sich die Rhone.
Schotterweg in Sion (Schweiz).

Die Wege mit wassergebundener Oberfläche befinden sich im ländlichen Gebiet, in der Landwirtschaft und auch in Naturschutzgebieten. Solche Oberflächen sind meist nur für Mountainbikes, nicht jedoch für Rennräder zu benutzen.

Sie haben die Eigenschaft, das besonders gut Wasser und Niederschlag abfließen kann. Sie gelten deshalb oft als ökologischer als Asphaltwege. Mit Mountainbike, Trekkingrad oder auch dem Gravelbike kommt man gut über Schotterwege.

Betonplatten (vor allem in Ostdeutschland)

Ferner gibt es auch Betonplatten, die man als Radwegoberfläche benutzen kann. Diese werden verwendet, um Radfahrern eine möglichst gute Tragfähigkeit zu ermöglichen. Außerdem hilft Beton gegen hohen Reifenverschleiß und kann zudem sehr schnell und ohne große Sichtbarkeit repariert werden.

Allerdings sind gerade in Ostdeutschland die Betonplatten doch sehr alt, so dass die Kanten nicht mehr aufeinander abgestimmt sind. So kann es sein, dass man doch ordentlich durchgeruckelt wird. So richtig angenehm mit dem Rad dort zu fahren ist das dann nicht.

Insofern würde ich Asphalt gegenüber Betonplatten doch bevorzugen.

Kopfsteinpflaster

Gerade in historischen Altstädten ist Kopfsteinpflaster noch sehr oft vorhanden.

Es ist vermutlich bei jedem Fahrradfahrer unbeliebt, da man jeden einzelnen Stein spürt und man kaum voran kommt.

Kopfstenpflaster in Oldenburg in Holstein. Ostseeküstenradweg.
Kopfsteinpflaster in Oldenburg in Holstein.

Es wurde vor allem zwischen 1970 und 1980 als Oberfläche bevorzugt, um den Straßenverkehr, besonders in Städten, zu beruhigen. Auch historischer Kopfsteinpflaster ist oft noch vorhanden.

Hohe Geschwindigkeiten sind bei diesem Material unmöglich und sind auf keinen Fall zu empfehlen, da durch die holprige Oberfläche schwere Unfälle passieren können.

Aber es gibt auch Klassiker im Radsport wie Paris–Roubaix, wo man als Radprofi gar mit dem Rennrad auf Kopfsteinpflaster fahren muss. Das ist natürlich eine besondere Herausforderung für Radsportler. Nicht jeder mag das. Aber das ist eben ein besonderer Klassiker.

Sand als Untergrund

Ostseebad Damp - Radweg auf dem Sand.
Sand auf dem Ostseeküstenradweg.

Sand wird bei Radwegen meist nur zur Aufbesserung oder Reparieren eines Lochs benutzt. Ausschließlich auf Sand zu fahren ist unmöglich und darf auf keinen Fall ausprobiert werden.

Auf Radwegen wie dem Ostseeküstenradweg muss man sogar manchmal auf Sand fahren. Das gilt vor allem in strandnahen Gebieten. Fürs Fahrrad ist das oft nicht das optimalste, aber problematisch ist es mit guten Trekking-Reifen nicht.