Der Nord-Ostsee-Kanal-Radweg ist ein spezieller Radweg. Mit ihm durchquert man ganz Schleswig-Holstein (z.B. von Ost nach West, wie ich es tat).
Das Spezielle an ihm ist: Man führt aber nicht exakt am Kanal entlang, sondern man zieht seine Kreise bis ins Inland.
Dadurch lernt man große Teile des schönen flachen Bundeslandes Schleswig-Holstein kennen und hat einen abwechlungsreichen Radweg vor sich.
Der Start ist in Kiel-Holtenau und das Ende in Brunsbüttel.
Der direkte Weg zum Start des Radwegs führte mich zum Kieler Hauptbahnhof und von dort fuhr ich ein Stück an der Ostsee entlang. Dort begegnet einem der Landtag von Schleswig-Holstein und auch mehrere Ministerien. Das war ganz interessant. Die liegen alle an der Ostsee.
Von Kiel-Holtenau nach Klein-Königsförde
Von Holtenau nach Gettorf
Der Beginn des Radwegs ist am Leuchtturm Holtenau am Tiessenkai. Dort fließt der Nord-Ostsee-Kanal in die Ostsee. Beschildert ist er dann zum Ende des Kais.
Erstmal geht es durchweg geradeaus entlang des Kanals. Der Stadtteil von Kiel heißt – genau so wie der Leuchtturm – Holtenau. Nach dem Tiessenkai hat das noch so einen Vorstadtcharakter, aber gleichzeitig am Nord-Ostsee-Kanal fühlt das sich wie Urlaub pur an, obwohl wegen der Lockdown-Zeit noch wenig los war.
Es geht erstmal noch direkt am Kanal entlang, den man hier auch gut mit Schiffen überqueren kann (ich wollte natürlich auf dem Radweg weiter).
Auf der einen Seite hat man einen Hafen, auf der anderen Seite der Straße aber ein ganz normales, wenn auch gehobenes Wohngebiet.
Nach einer großen Bundesstraßenbrücke, unter der man durchfährt, geht es nun raus aus dem Ortsteil von Kiel und man kommt noch in ein anderes, kleineres Wohngebiet. Ruhig war es nun, viele Radler waren nicht vor Ort.
Doch schon bald verlässt man die Siedlung. Man ist nun ein Stück weg vom Ostseekanal; doch nach dem Örtchen Knoop fährt man wieder runterwärts zu ihm hin. Eine tolle Ausblick bietet der Kanal nun!
Hier kann man ein paar Kilometer machen bevor es in Richtung Altwittenbek und Neuwittenbek nach einer weiteren Bundesstraßen-Brücke wieder ins Landesinnere geht.
Durch die beiden Orte geht es dann auf der Straße weiter bevor man dann weiter nach Norden nach Gettorf zielt.
Die Strecke ist unspektakulär an dieser Stelle, aber schön. Auch von Gettorf habe ich nicht allzuviel in Erinnerung. Von Häusern mit Klinker ist er geprägt. Es hat hier einen kleinen Bahnhof, an den Gleisen fährt man vorbei. Ich musste auch kurz warten als der Zug überqueren wollte: Eine typische Radwanderer-Pause!
Gettorf verlässt man schnell wieder und fährt über ruhiges und gediegenes Land. Meist hat man hier Wirtschaftswege unter sich, manchmal auch die wenig befahrene Straße. Hier gibt es Bauernhöfe, Pferde und Felder zu sehen.
Von Gettorf via Kiel-Suchsdorf nach Klein-Königsförde
Man fährt durch die Orte Revensdorf, Lindau und Schinkel durch.
Ziel ist aber nun wieder der Nord-Ostsee-Kanal: Man fährt erstmal wieder in Richtung Kiel zurück. Eigentlich kontraintuitiv, aber so läuft der Radweg.
Zuerst überquert man die Kanalfähre Landwehr. Das ist die erste Fähre einer Reihe von Fahrrad- und Autofähren, die es am Kanal gibt:
Die sind sogar alle kostenlos!
Von anderen Kanälen und Flüssen kenne ich das nicht. Meistens muss man so einen geringen Betrag von 2€ fahren, um das Wasser zu überqueren. Am Nord-Ostsee-Kanal ist aber alles kostenlos.
Nun geht es weiter in Richtung Kiel, in Gegenrichtung des Kanals. Das Ziel ist nun ein weiterer Vorort von Kiel, genannt Suchsdorf.
Bei dem schönen Wetter hatte man nun ein tollen Ausblick auf den Kanal. Es gibt hier viele Schiffe, meistens Industrieschiffe.
Den Kanal verlässt man aber wieder, um nach Suchsdorf abzubiegen. In der Eckernförder Straße, einer großen Straße, die auch einen Radweg hat, muss man richtig einbieben. Nach Wohngebieten geht es nach Kronshagen und Ottendorf und dann hat man wieder einen schönen Landweg vor sich.
Bei Strohbrück (Teil von Quarnbek) gelangt man wieder fast nach Landwehr, wo man den Kanal überquert hat. Hier hätte man also auch abkürzen können, habe ich aber natürlich nicht!
Ein kurzes Stück Kanal gibt es und dann darf man entlang der Eider wieder weg vom Kanal fahren. Dieses Stück ist echt schön. Durch Wald fährt man hier, um gleich darauf die A210 zu unterqueren.
Das passiert dann gleich nochmals und über Wirtschaftswege geht es über Groß Nordsee, Krumwisch wieder an den Kanal nach Klein-Königsfelde.
Von Klein-Königsförde nach Rendsburg
Von Klein-Königsförde nach Sehestedt-Nord
Klein-Königsförde ist wirklich ein idyllischer Ort. Schön und klein und das Highlight, das ich sah, war eine Kanalschleuse. Sie hat eine historische Bedeutung. Der Eiderkanal war früher der Wasserlauf der Holtenau mit der Untereider bei Rendsburg verband. Heute hat er keine Bedeutung mehr, da es ja den Nord-Ostsee-Kanal gibt.
Nach Klein-Königsförde ist man also wieder am Nord-Ostsee-Kanal und dieses Mal in die „richtige“ Richtung, also bei mir nach Westen. Wieder gibt es einen tollen Ausblick und das Ziel ist nun Sehestedt-Süd. 5,5 Kilometer sind es dorthin.
In Sehestedt-Süd muss man genau aufpassen! Zwar kann man nun direkt wieder den Fluss überqueren, aber der offizielle Radweg läuft erst noch über eine Schleife. Dazu fährt man weiter geradeaus und weiter am Nord-Ostsee-Kanal entlang.
Der Kanal ist hier wieder wunderschön, ich traf wieder ein paar Industrieschiffe. Man kommt in den kleinen Ort Rade bei Rendsburg. An diesem Ort hätte ich auch wieder einkehren können, aber ich wollte weiterfahren.
Ab dort folgt nun eine Schleife, um eben nach Sehestedt-Süd zurück zu gelangen.
Das Wetter zog sich jetzt langsam zu. Nachdem es eigentlich am vormittag und mittag recht schön war, kündigte sich am Himmel nun Regen an.
Es geht sogar ein Stück bergauf, aber man fährt nur auf Asphalt, so dass das alles einfach ist. Entweder man fährt nun auf Wirtschaftswegen, meistens aber sogar auf der sehr wenig befahrenen Straße. Also alles gemütlich hier – außer das sich zuziehende Wetter!
Es folgen die Orte Bovenau und Ehlersdorf. In Bovenau gibt es eine tolle Kirche, die aus Stein und Holz besteht. Ein magischer und schöner Anblick.
Man kommt also schließlich wieder auf Sehstedt zu, wobei man dort mit der Bootmitnahme nochmal den Kanal überqueren darf. Welche ein Genuß!
Von Sehestedt-Nord bis zum Etappenziel nach Rendsburg
Von Sehestedt (Nord dieses Mal) geht es ein Stück an der Straße entlang. Das ist nicht so optimal gelöst, da fehlt ein Radweg. Anschließend fährt man dann durch Wentorf und Bünsdorf.
Hier befindet sich hinter den Bäumen und Sträuchern ein See, der Wittensee. Da das aber alles so verdeckt ist, sieht man nicht so richtig viel vom See. Aber egal, eine weitere kleine Mini-Sehenswürdigkeit am Nord-Ostsee-Kanal-Radweg war geschafft!
Es regnete nun schon etwas, was die Sicht etwas trübte, aber es ging schon.
Über eine Landesstraße erreicht man schließlich (nachdem ich schon dachte, ich wäre falsch) wieder den Kanal, den man bis zum Ziel der Etappe in Rendsburg nicht mehr verlassen würde.
Auf dem letzten Stück hatte ich wieder viel Spaß. Der Regen hatte sich wieder verzogen langsam und ich hatte die ganze Zeit einen spektakulären Ausblick auf den Nord-Ostsee-Kanal.
Man fährt gleichzeitig durch einen Wald und hat neben sich einen Fluss. Schön idyllisch es hier.
Vor Rendsburg liegt dann noch Borgstedt. Das besteht aus kleinen Häusern direkt am Kanal. Anschließend geht es nochmal ein Stück durch den Wald. Gegenüber findet man dann noch einen Hafen.
Durchs Wohngebiet und entlang der Hauptstraße gelangt man dann nach Rendsburg zum Bahnhof. Ich hatte die 1. Etappe – den Nord-Ostsee-Kanal-Radweg von Kiel nach Rendsburg – geschafft. Morgen würde es weitergehen. Zwei Etappen folgen ja noch.