Die schönsten Radrouten mit dem E-Bike unterscheiden sich gar nicht so sehr davon, wenn man mit einem klassischen Trekkingrad oder einem modernen Gravelrad unterwegs ist.
Man kann eigentlich fast überallhin. Schließlich ist ein E-Bike ja mit Unterstützung konzipiert worden und für viele Streckenmöglichkeiten ausgerichtet.
Da das Fahrrad schwer ist (meist um die 25 Kilogramm) sollte man natürlich Trails und schwierige Stücke meiden, die meisten Flussradwege kommen allerdings für einen infrage. Aber auch anspruchsvollere Radwege kann man mit dem E-Bike absolvieren. Ich habe hier mal ein paar Tipps zusammengestellt:
Moselradweg
Der Moselradweg beeindruckt mit seiner malerischen Weinberglandschaft sowie zahlreichen Spuren der Römer. Da er kaum geschottert ist, gute Radwege und auch eine Top-Beschilderung vorweisen kann, ist der gut für E-Bikes geeignet. Der Radweg entlang der Mosel durchquert nicht nur das Saarland und Rheinland-Pfalz, sondern beginnt in Frankreich und berührt Luxemburg, genauer gesagt Schengen. Ab Metz in Frankreich erstreckt sich die Strecke über etwa 315 Kilometer bis zum Ziel. Der deutsche Abschnitt beginnt in Perl und ist 239 Kilometer lang. Er endet in Koblenz, wo die Mosel in den Rhein fließt.
Donauradweg in Deutschland und Österreich
Der Donauradweg gilt als der längste Flussradweg Europas, erstreckt sich über beeindruckende 2.850 Kilometer von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer. Gut befahrbar für E-Bikes ist vor allem der österreichische Teil, der hinter Passau beginnt und über Wien kurz vor der slowakischen Grenze endet. Aber auch der bayrische und baden-württembergische Teil ist gut fahrbar und beschildert. Hinter Bratislava und bis Budapest kann man auch gut mit dem E-Bike fahren, man sieht dort aber eigentlich nur Reiseradler und Einheimische.

Weserradweg
Der Weserradweg zählt nach Angaben des ADFC zu den populärsten Radwegen in Deutschland. Über eine Strecke von spannenden und gut ausgebauten 515 Kilometern durchquert dieser Flussradweg vier Bundesländer: Bremen, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Reise beginnt in Hann. Münden und endet in Cuxhaven. Unterwegs passiert man Städte wie Minden, Bremen und Bremerhaven. Die Route führt sanft abfallend durch eine weitläufige und atemberaubende Landschaft. Mit dem E-Bike ist sie sehr gut zu fahren und empfehlenswert!
Emsradweg
Die Ems erstreckt sich von Hövelhof in Westfalen bis hin nach Emden, wo sie in die Nordsee mündet. Der Emsradweg beginnt und endet am gleichen Punkt wie die Ems, und verfolgt größtenteils den Verlauf des Flusses. Die 385 Kilometern sind gut mit dem E-Bike machbar. Denn die malerische Radroute zeichnet sich durch eine leichte Topografie aus. Die Landschaft entlang des Emsradwegs bietet eine wundervolle Kulisse für unvergessliche Radfahrerlebnisse.
Via Claudia Augusta Radweg nach Verona
Der Via Claudia Augusta Radweg beginnt in Donauwörth an der Donau im bayerischen Schwaben und führt bis nach Verona oder Venedig in Italien. Selbst für eine E-Bike-Fahrt ist er durchaus anspruchsvoll. Wobei man sagen muss, dass andere Alpenüberquerungen schwieriger sind. Ich würde hier mit 50-70 Kilometer-Etappen arbeiten, damit er auch der Akku immer reicht. Auf dieser abwechslungsreichen Route offenbaren sich einem beeindruckende Landschaften wie das Allgäu, die Alpen und schließlich das Mittelmeer. Ich würde empfehlen von Trento/Trient an der Etsch nach Verona weiterzufahren. Dann dort ist der Radweg weiter sehr flach, die Route nach Venedig via Feltre ist recht anspruchsoll. Eine andere Variante wäre über Rovereto an den Gardasee zu kommen. Hier gibt es einen guten Radweg, der auch für E-Bikes geeignet ist.

Ruhrtalradweg
Der Ruhrtalradweg zählt zu den begehrtesten Radstrecken in Deutschland. Auf dieser Route erlebt man nicht nur ein Stück Industriekultur, sondern bewegt sich auch viel inmitten der Natur und durch Wälder. 240 Kilometer Familienradtour hat man an der Ruhr entlang. Den Radweg kann man locker mit dem E-Bike fahren. Die Reise beginnt in Winterberg im Sauerland und führt durch das Ruhrgebiet über Mühlheim an der Ruhr, um schließlich das Ziel Rheinorange in Duisburg zu erreichen.
Mainradweg
Der Mainradweg zählt zu den bedeutenden Flussradwegen Deutschlands. Ohne Probleme kann man ihn mit dem E-Bike fahren. Sein Ausgangspunkt liegt im fränkischen Bayern, am Ende durchquert er das Bundesland Hessen und endet schließlich in Mainz-Kastel, das zu Wiesbaden gehört und nicht zu Mainz. Auf dieser Strecke von rund 600 Kilometern kann man eine Vielzahl von wunderbaren Eindrücken und Erfahrungen sammeln. Der Mainradweg führt durch Urlaubsregionen wie das Fichtelgebirge.
Vennbahnradweg
Der Vennbahn-Radweg ist ein wahres Highlight für Liebhaber von Eisenbahnen und alten Bahnhöfen. Er ist komplett asphaltiert und damit sozusagen E-Bike-ready. Manche sind heute zum Restaurant umfunktioniert. Seine 125 Kilometer lange Route erstreckt sich von Aachen bis nach Troisvierge in Luxemburg, wobei der Großteil durch Belgien führt. Eine Besonderheit dieses Radwegs liegt darin, dass er sich zwar auf einem schmalen belgischen Streifen befindet, jedoch den Eindruck vermittelt, durch Deutschland zu führen. Der Vennbahn-Radweg erinnert teilweise an ein Freilicht-Eisenbahn-Museum.

Radfernweg München Venedig
Der Radfernweg München-Venedig erstreckt sich über 560 Kilometer und führt Radfahrer durch die majestätischen Alpen. Der Startpunkt befindet sich auf der Museumsinsel in München, während das Ziel entweder Mestre oder Venedig in Italien ist. Aufpassen: Innerhalb Venedigs darf man nicht Fahrrad fahren, man kommt lediglich auf den Piazzale Roma in Venedig. Auf der gesamten Strecke sind etwa 5.200 Höhenmeter zu bewältigen. Wenn man also mit dem E-Bike fährt, sollte man einen starken Akku dabei haben. Der Weg verläuft häufig entlang von Flüssen wie der Isar oder dem Innradweg, doch die alpinen Abschnitte stellen zweifellos eine anspruchsvolle Herausforderung dar. Natürlich kann man den Radweg in 50-70-Etappen aufteilen. Mit meinem Radtourenplaner ist das kein Problem (einfach den am Anfang des Textes nutzen.
Elberadweg in Deutschland (und Tschechien evtl.)
Der Elberadweg gilt als der am meisten geschätzte Fernradweg und Flussradweg in Deutschland. Er zeichnet sich durch seine weitgehend ebene Streckenführung aus. Allerdings hat er auch seine Schwächen: Es gibt Abschnitte, die zu viel Schotter haben und vor allem in den östlichen Bundesländern gibt es noch viel Kopfsteinpflaster. Wenn man ein E-Bike mit Federung hat, sollte das aber machbar sein. Den tschechischen Teil würde ich erst ab Melnik empfehlen. Zuvor führt er auf sehr holprigen Radwegen entlang, die sehr schwierig zu fahren sind. Auf einer Gesamtlänge von über 1260 Kilometern erstreckt sich der Radweg von Tschechien über Hamburg bis nach Cuxhaven, wo die Elbe in die Nordsee mündet. Davon entfallen 840 Kilometer auf die deutsche Strecke. Der Startpunkt des Radwegs befindet sich in Tschechien, wo er ab Vrchlabí (Hohenelbe) durchgängig mit gelber Beschilderung (Nummer „2“) markiert ist. In Deutschland ist die Beschilderung mit dem blauen „E“ die entscheidende, sie ist gut bis sehr gut.