Wie geht eigentlich Fahrradfahren?

Wie geht eigentlich Fahrradfahren bzw. warum funktioniert Fahrradfahren eigentlich? Wie kann man es physikalisch erklären?

(Wie man Fahrradfahren lernt, erkläre ich, wenn man auf diesen Link klickt.)

Solche Fragen stellt man sich auch dann, wenn man schon Jahre oder gar Jahrzehnte Fahrrad fährt. Nicht viele Menschen wissen darauf eine Antwort.

Als erste Erklärung kann man sagen, dass man wegen der Haftreibung zwischen den Rädern und Boden sich auf dem Fahrrad halten kann.

Kurz vor Oy bei Oy-Mittelpunkt sieht man mich auf dem Fahrrad - höchster Punkt Bodensee-Königssee-Radweg
Glücklicher Fahrradfahrer, der nicht umfällt.

Doch die Frage bleibt, warum man als Radfahrer nicht umfällt, während man fährt? Wie ist das physikalisch möglich?

Der Grund ist die Bewegung und die Kreiselkräfte (ab 20 km/h), die eben durch die Bewegung entstehen. Denn während man auf einem Fahrrad, auf dem man sitzt und sich nicht bewegt, sofort umfällt, sorgt die Bewegung für steigende Stabilität.

Wenn man das Fahrradfahren analysiert, so kann man feststellen, dass man immer leichte Schlangenlinien fährt. Der Fahrer jedoch gleicht diese intuitiv mit seinem Lenker aus.

Allerdings muss der Radfahrer die Kräfte des Umfallens immer weniger ausgleichen, je schneller er fährt. Ab 20 km/h wirken sogenannte Kreiselkräfte, die sich aufgrund des Gesetzes der Drehimpulserhaltung erklären lassen.

Gehirnbiologisch ist auch interessant, wo der Bewegungsablauf des Radfahrens gespeichert wird. Es wird im sogenannten prozeduralen Gedächtnis gespeichert, das man innerhalb des Gehirns heutzutage sehr gut festmachen und definieren kann.

Dabei geht es eben um ein Erinnerungsvermögen, was bestimmte Bewegungsabläufe speichert. Selbst wenn man Gehirnfunktionen des eher rational orientierten deklarativen Gedächtnisses verlieren würde, so würde man den Bewegungsablauf des Radfahrens immer noch abrufen können.