Der Rheinradweg ist einer der beliebtesten deutschen Radwege. Da der Rhein 1.232 Kilometer lang ist, und der Rheinradweg mit fast 1.400 Kilometern über die gesamte Strecke läuft, kann man die Frage, von welcher Rheinseite der Radweg zu befahren ist, nicht pauschal beantworten.
Man muss sich die einzelnen Streckenabschnitte anschauen und das werden wir auch im Folgenden tun. Erstmal gibt es hier eine Übersicht über den Rheinradweg:
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Beginn des Rheinradwegs in der Schweiz : Der junge Rhein
Ab Andermatt gibt es erstmal gar keine andere Möglichkeit, den Rheinradweg zu fahren als den Oberalppass hochzufahren. Der Rhein beginnt ja auch erst dort.
Auch im Folgenden gibt es erstmal keine andere Möglichkeit. Der Rhein ist bis Chur auch noch ein eher kleiner Fluss, natürlich kann man hier mal die Seiten wechseln. So richtig lohnt sich das aber nicht, sich darüber den Kopf zu machen. Am besten folgt man einfach den Routenführung des Rheinradwegs in der Schweiz.
Rheinradweg ab Chur (Schweiz & Liechtenstein)
Ab Chur gibt es eine theoretische Möglichkeit, dass man die Seiten wechselt. Aber auch hier: Der Rheinradweg ist nur einseitig ausgeschildert. Ich würde hier der Routenführung in der Schweiz folgen, sonst landet man auf recht viel Schotter. Außerdem geht es so am schnellsten. Das ist die Route 2, eine nationale Radroute der Schweiz.
Rheinradweg am Bodensee
Am Bodensee, also ab dem Rheindelta bei Fußach gibt es dann unterschiedliche Möglichkeiten. Der Rhein fließt hier in den Bodensee und der Bodenseeradweg ist hier nicht unterscheidbar vom Rheinradweg:
- Man fährt südlich des Bodensee in der Schweiz entlang. Der Radweg führt oft recht nahe des Bodensees, so dass man mehr vom See sieht. 75 Kilometer ist die Strecke lang.
- Die „deutsche Strecke“ (erst muss man durch Bregenz, also durch Österreich) ist länger mit ungefähr 130 Kilometern (mit Abkürzung vor Radolfzell). Teilweise sieht man den See nicht optimal, da er zugebaut ist. Dennoch ist die Strecke wirklich sehr gut ausgebaut.
Ab dem Bodensee bis zum Dreiländereck
An dieser Stelle, nach dem Bodensee, hat man erstmals so richtig zwei Möglichkeiten. Am besten man trifft die Entscheidung in Stein am Rhein, wenngleich man mehrere Möglichkeiten hat, nochmal die Seiten zu wechseln, z.B. in Schaffhausen oder auch in Waldshut-Tiengen bzw. Koblenz (CH).
Insgesamt muss ich sagen, dass die Strecke in der Schweiz etwas weniger Rhein-lastig ist, man fährt doch etwas abseits des Flusses, während man ihn auf deutscher Seite mehr sieht. Der Beginn nach dem Rheinfall über die Jestetten ist aber sehr schön und ländlich.
Vor Basel kann man sich zwischen den beiden Rheinfeldens, dem deutschen und dem schweizerischen entscheiden.
Ab Basel/Dreiländereck: Via Baden oder via Frankreich?
Beim Dreiländereck kann man sich wiederum entscheiden, ob man den französischen Rheinradweg, die Veloroute Rhin, oder den deutschen Rheinradweg fahren möchte.
Der deutsche Rheinradweg ist nahe dem Rhein und man hat oft eine spektakuläre Aussicht auf diesen. Allerdings ist er viel von Schotter geprägt, was nicht allen Radfahrerinnen und Radfahrern zusagt.
Im Elsass, in Frankreich schließlich hat man gute asphaltierte Radwege, die aber meistens abseits des Rheins verlaufen. Man muss sich entscheiden, was man besser findet!
Von Karlsruhe nach Mannheim
Grundsätzlich würde ich sagen, dass ab Karlsruhe beide Radwege recht gut ausgebaut sind. Ab Karlsruhe gilt der Rheinradweg auf der rechten Seite laut Eurovelo die Strecke noch „under Development“, sie ist also nicht so gut ausgebaut wie auf der linken Seite. Doch ich bin damals (2017) durch Wohngebiete gefahren und so auch angekommen.
Es bietet sich also an, ab Karlsruhe nach Maximiliansau zu zu wechseln und von dort auf der linken Seite weiterzufahren. Ab Rheinhausen bzw. Speyer sind beide Seiten gleich gut ausgebaut und auch asphaltiert. In Speyer kann man die Rheinseite via der Brücke wechseln.
Mannheim bis Köln
Von Mannheim bis Köln kann man auf beiden Seiten fahren, wenn man möchte. Die Strecke ist hier auf beiden Seiten ausgebaut und weitgehend asphaltiert. Ausnahme ist nur von Ingelheim am Rhein bis nach Koblenz. Dort muss man auf der linken Seite fahren, um voranzukommen. In Koblenz landet man schließlich am deutschen Eck.
Köln via Duisburg bis Xanten & zur niederländischen Grenze
Von Köln bis Duisburg gibt es zumindest ab Leverkusen zwei Möglichkeiten. In Duisburg kann man auch einfach die Seite wechseln. Bis Xanten hat man es dann weiterhin zweiseitig. Der Radweg läuft dann in Xanten zusammen, wo es dann eine Möglichkeit gibt, nach Millingen aan de Rijn in der Niederlande zu kommen.
Wenn ich in Emmerich am Rhein wäre, würde ich spätestens dort die Seite wechseln.
Niederlande: Via Nijmegen an der Waal oder via Arnheim am Nederrijn und Lek (nach Hoek van Holland)
In der Niederlande gibt es auch zwei Optionen. Beide beginnen in Millingen aan de Rijn – oder Millingen am Rhein. Die eine führt über Arnheim, die andere über Nijmwegen.
Die quasi offizielle ist diejenige über Arnheim am Nederrijn und am Lek entlang. Die südlichere führt an der Waal entlang, auch einem Arm des Rheins. In Nijmegen aber gibt es ein Radmuseum, so dass es auch Argumente für diese Route gibt
Bei Rotterdam kommen beide Radrouten wieder zusammen und man fährt über das schöne und große Rotterdam bis Hoek van Holland.
Wie man das von der Niederlande kennt, sind beide Radwege sehr gut ausgebaut und gut beschildert.