Radtouren im Winter: Was man beachten muss und welche Ausrüstung man braucht

Wenn man im tiefsten Winter Fahrrad fährt, ist man nach landläufiger Meinung oft noch ein Exot. Doch gerade im Winter macht es eigentlich sehr viel Sinn, Fahrrad zu fahren.

Anstatt an der Bushaltestelle oder S-Bahn zu warten, wird einem mit dem Fahrrad sehr schnell warm. Im Gegensatz zum Auto, muss man nicht kratzen, sondern kann einfach losfahren.

Außerdem hat man meist nicht die Verkehrsprobleme (Stau etc.) von Autos im Winter. Es spricht also alles dafür, auch im Winter sehr viel fahrradzufahren. Dazu braucht es aber für den ein oder anderen ein paar Tipps – insbesondere wenn es Schnee hat.

Ich bin jetzt schon den Neckartalradweg, im Schönbuch und den Bodenseeradweg im Winter gefahren. Radtouren im Winter können auch ziemlich spaßig sein!

Kleidung fürs Fahrradfahren im Winter: Warm, aber funktional

Als wichtigste Utensilien im Winter empfinde ich Mütze, Handschuhe und Schal. Das gilt auch für das Fahrradfahren. Während man beim Schal wohl keine Fahrrad-Spezifika beachten muss, ist das bei Mütze und Handschuhen anders.

Fahrradmütze Fahrrad-Handschuhe Schal
Mütze, Schal und Handschuhe fürs Fahrradfahren!

Als Mütze habe ich mir verschiedene Versionen (von Vaude) zugelegt. Eine dünne Mütze, die unter den Helm passt. Aber da sie aus Fleece besteht, dennoch sehr wärmend ist. Die Mütze ist auch wasserabweisend.

Die andere ist eine Mütze, die Mütze und Schal in einem kombiniert (wobei ich trotzdem dazu noch einen Schal anziehe). Eine Art Gesichtsmaske, die man bequem auch fürs Bank-Ausrauben verwenden kann. 🙂

Sie besteht aus Nylonmaterial und ist angenehm anzuziehen. Man spürt sie kaum und es passt auch ein Helm darunter.

Zur Kleidung gehörten auch Handschuhe. Ich bevorzuge vor allem Fingerhandschuhe*. Fausthandschuhe sind wohl ohnehin beim Fahrradfahren gänzlich ungeeignet.

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Als Alternative gäbe es aber noch Lenkerstulpen. Diese sind wohl in der Niederlande derzeit beliebt. Ich habe sie mal getestet und finde sie ganz gut. Für längere Fahrradfahrten bevorzuge ich aber doch die Fingerhandschuhe.

Das ist einfach praktischer, wenn man mal nach der Fahrrad-Trinkflasche greifen will oder auch das Navi (Fahrrad-Navigationsgerät) bedienen will.

Allerdings gibt es auch Leute, die beides verwenden. Lenkerstulpen und Handschuhe. Für die ganz kalten Tage (unter 10 Grad minus) würde ich das vielleicht erwägen. So geht es aber ganz gut mit den Fingerhandschuhen.

Persönliches Erfahrungs-Fazit: Für Radtouren im Winter ist die Kleidung das wichtigste. Wenn es kalt wird, friert man schnell und es macht keinen Spaß.

Spikereifen: Spezielle Fahrradreifen für Radtouren im Winter – Das ist das wichtigste für die Winter-Ausrüstung

Was ich im Winter wirklich empfehlen kann, das sind Spikereifen* oder einfach Spikes. Wenn es eisig ist und Schnee hat, dann würde ich sie verwenden.

Wenn es nur kalt ist, braucht man sie natürlich nicht. Aber bei Eis auf dem Boden zeigen sie ihre Wirkung und haften auf dem Boden viel besser.

Spikereifen Radtouren im Winter
Meine Spikereifen (vorne).

Die Spikes bieten einem einfach mehr Sicherheit beim Fahrradfahren. Natürlich kann auch so etwas passieren, aber man rutscht einfach nicht mehr so leicht weg.

Ich habe mich dafür entschieden, nur vorne einen Spikereifen zu montieren. Das reicht auch in der Regel. Hinten kann man das meist ganz gut abfangen, wenn man wegrutscht.

Übrigens sind Spikereifen natürlich kein Garant für Sicherheit. Man haftet besser auf dem Boden, sollte aber dennoch, wenn es vereist ist, vorsichtig fahren. Man spürt sofort beim ersten Mal, dass man sicherer fährt. Theoretisch kann das aber auch trügerisch sein.

Insofern fahre ich und empfehle es auch, bei Minustemperaturen im Winter dennoch langsamer zu fahren als bei anderen Witterungsbedingungen.

Spikereifen sind am Anfang vielleicht noch etwas gewöhnungsbedürftig. Man hört schon ein Geräusch, wenn die Metallstifte der Spikes mit dem Boden interagieren. Es fühlt sich auch leicht anders an.

Ich habe mich übrigens für welche von Schwalbe entschieden. Schwalbe-Reifen sind sowieso wirklich qualitativ hochwertig. Wenn ihr auf diesen Link klickt*, könnt ihr sie finden.

Im Fahrradladen hat man mir dazu empfohlen, die ersten 30-40 Kilometer besonders vorsichtig zu fahren, bis die Spikes richtig im Reifen drin sind.

Wenn es dann taut, würde ich die Spikreifen trotzdem noch ein bisschen dranlassen, weil es a.) noch eisige Stellen geben kann und b.) man auf den Streusalz-Steinchen, die noch vom Streuen übrig sind, eine bessere Haftung hat.

Wenn es dann aber wieder Plusgrade sind, kann man die Reifen ruhig wieder wechseln.

Spikereifen-1
Spikes von Nahem.

Abnutzung des Fahrrads: Was gegen Rost tun?

Mit diesem Thema habe ich mich in diesem Blogartikel beschäftigt. Gerade aber, wenn das Fahrrad die Radtouren im Winter auch überleben soll, ist das wichtig. Wenn ihr aber Tipps habt, schreibt sie gerne in die Kommentare in diesem Blog.

Das einzige, was ich getan habe. Nach langen Schnee-Touren putze ich das Fahrrad mit einem alten Tuch etwas ab, damit es nicht nass wird. Rost ist wirklich nervig am Fahrrad!

Man sagt, dass es irgendwelche Öle gegen Rost gäbe (Sprühöl) und dass Stahlwolle und Schmirgelpapier oder irgendwelche Rostlöser (Chemiekeule) helfen würden.

Ausprobiert habe ich das noch nicht, will es aber noch testen. Schließlich will ich mit meinem Reiserad noch Millionen von Kilometer fahren!

Getränke und Essen bei längeren Radtouren im Winter: Bei Minusgraden mit dem Wasser aufpassen!

Was mir bei meiner Schönbuch-Radtour passiert ist, war wirklich krass – und vor allem unpraktisch! Mein Trinkwasser ist mir auf kürzester Strecke eingefroren.

Und zwar habe ich immer Trinkwasser in Fahrrad-Plastikflaschen* an Flaschenhalterungen am Rahmen befestigt. Diese sind natürlich voll der Kälte ausgesetzt, wenn es Minusgrade hat. Das kann dann ganz schön schnell gefrieren.

Allerdings war nicht das komplette Wasser gefroren. Ich konnte schon noch daraus trinken. Der Verschluss war aber komplett vereist, so dass ich immer mal wieder anhalten musste, um zu trinken.

Bei meiner nächsten Tour (um den Bodensee) hatte ich dann eine bessere Idee: Ich habe eine Jackeninnentasche, in die meine Fahrrad-Plastikflasche genau hineinpasst. Wenn ich meine Trinkflasche dort hineinstelle, dann bleibt die Flüssigkeit durch die Körperwärme immer schön warm.

Und Vorteil: Ich kann auch während dem Fahrradfahren trinken. Das ist mir wirklich wichtig, weil ich eben Zeit sparen will. Das ständige Anhalten ist nervig und zerstört den Fahr-Flow.

Also: Bei Radtouren im Winter muss man doch einiges beachten, auf was man im Sommer so nicht käme. Es ist zwar einleuchtend, aber man muss die Erfahrungen erst machen. Jetzt habe ich sie und bin das nächste Mal für das Winter-Fahrradfahren gerüstet. Vielleicht könnt ihr ja auch was draus ziehen und auch im Winter Fahrrad fahren!

4 Gedanken zu „Radtouren im Winter: Was man beachten muss und welche Ausrüstung man braucht“

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